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Junge, internationale Unbekümmertheit

Anton Gavel erlebte als Spieler Highlights auf internationalem Parkett und gibt Aufschluss darüber, was es heute für ihn und sein Team bedeutet, sich im EuroCup zu messen.

Seitdem ich das letzte Mal meine Zeilen für den Blog geschrieben habe, waren wir unter anderem in Cluj beim EuroCup-Auswärtsspiel, haben zu Hause in der Arena gegen das Team aus Venedig gespielt und erst vor kurzem die Litauer aus Panevezys besiegt. Das Spiel in Brescia steht unmittelbar bevor. Will heißen: Wir sind in der absoluten Hochphase auf dem internationalen Parkett, der EuroCup hat richtig Fahrt aufgenommen. Klar, es bleibt wenig Zeit zur Vorbereitung und auch die Anzahl an Trainingseinheiten zwischen den Spielen dürfte gerne höher sein, wenn man Ty und mich fragt.

Doch uns auf diesem Level mit Teams aus anderen Ligen messen zu können, ist großartig. Es gibt den Jungs für deren Zukunft extrem viel. Diese internationalen  Spiele sind teilweise der absolute Wahnsinn. Wenn ich zurückdenke, was ich zum Beispiel in der Euroleague erlebt habe. Ich werde mich immer an mein erstes Euroleague-Spiel 2010 gegen Rom erinnern. An das Top16, das wir mit Bamberg damals erreicht haben. An die unglaubliche wie verrückte und aufgeheizte Stimmung bei einem Do-or-die-Spiel gegen Roter Stern Belgrad. Ich habe gegen unglaubliche Spieler gespielt. Spanoulis, Navarro, Rodriguez, ich könnte noch viele mehr aufzählen.


Alle Geschichten von Anton "Tono" Gavel unter: orangeacademy.one/news/tonos-blog/
Was ich damit sagen will? Wie es mir damals ergangen ist und wie mich diese Chancen gestärkt haben, so geht es heute unseren Jungs. Und natürlich auch mir als Trainer. Das Spiel in Bursa war so eines diese Saison, das ich nicht vergessen werden – was für eine Stimmung. Den Jungs geht es auch so. Obwohl sie auf der großen internationalen Bühne stehen, sind sie dabei nicht nervöser als beispielsweise in der BBL. Gerade die jugendliche Unbekümmertheit bei den jüngeren Spielern ist beeindruckend. Manchmal hilft diese Unbekümmertheit sicher auch. Wenn man sich weniger Gedanken gemacht, gegen wen man da gerade mit 18, 19 oder in seiner ersten Profistation spielt. Klar: Es hat auch etwas Anlaufzeit benötigt. Routinen entwickeln sich nicht sofort, das dauert. Die älteren Jungs und Spieler wissen aufgrund ihrer Karriere eher, wie es ist, international zu spielen. Die anderen werden es nach einigen Wochen und Monaten wie jetzt gewohnt.
Auch im EuroCup muss Anton Gavel Rede und Antwort stehen. Foto: Steiner
Für solche internationalen Spiele brauchst du keine extra Motivation. Jeder weiß, was auf dem Spiel steht: Du hast nur eine begrenzte Anzahl an Spielen, um das zu erreichen, was du dir vorgenommen hast. Jedes Spiel ist schon fast ein Do-or-die-Spiel. Dafür zahlen wir auch einen Preis. Weniger mögliche Trainings, lange Reisen, die Schwierigkeit, den Fokus zu bewahren. Zudem sind die Jungs und der Staff länger weg, sehen ihre Familien weniger. Aber das gehört dazu, jeder kennt solche Situationen. Ob das ein nebenberufliches Studium ist, ein Nebenjob oder eine größere Veränderung – viele Dinge brauchen Zeit, sind aber für die persönliche Entwicklung enorm wertvoll.

Wir für unseren Teil wissen um die Bedeutung, uns auf dem Level messen zu können. Auch, wenn man dann plötzlich einmal auf die Mütze bekommt - so wie es einmal dieses Jahr auch uns passiert ist. Das gehört auch dazu, danach musst du weitermachen. Wir wissen dann beispielsweise, dass wir noch lange nicht da sind, wo wir hinwollen. Deshalb ist der EuroCup enorm wichtig für einen selbst als Spieler, aber auch für den Club, der sich so international präsentieren kann. Wir bereiten uns jetzt auf die nächsten Spiele vor – und hoffen, viele von euch am Samstag in der Arena zu sehen!
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