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Die Welle bis nach Vechta reiten!

ratiopharm ulm trifft am Freitag auf das Team des kleinsten BBL-Standorts, das zuletzt konstant die Großen ärgerte.

  • Tabellensechster aus Vechta fügte Berlin die einzige Saisonniederlage bei. 
  • Ulmer wollen ihre Serie von drei Siegen in Folge ausbauen. 
  • RASTAner stellen mit Austin Hollins und T.J. Bray das effektivste Shooting-Guard-Duo der Liga. 
Zehn Spiele, sechs Siege – der Aufsteiger aus der beschaulichen niedersächsischen Provinz wird in dieser Form wohl nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Im Gegenteil: RASTA Vechta rangiert in seiner dritten BBL-Saison auf einem Playoff-Platz (6.) und bestätigte am vergangen Wochenende mit seinem Auswärtssieg in Gießen, dass der Triumph über ALBA Berlin keine Eintagsfliege war. Mit kompromissloser Verteidigung und „einer Mischung aus Unbekümmertheit und Ehrgeiz“, wie es Thorsten Leibenath beschreibt, mischen die Vechtaner die easyCredit BBL auf. Neben dem Shooting-Guard Duo Hollins und Bray basiert das Spiel des Aufsteigers vor allem auf einer Verteidigung, die pro Spiel mehr als zehn Steals generiert. 

„Über zehn Steals pro Partie zu generieren, ist ein herausragender Wert.“ Thorsten Leibenath.

Doch auch ratiopharm ulm konnte sich defensiv zuletzt deutlich steigern. Schon vor dem so wichtigen EuroCup-Erfolg gegen Andorra hatte Ismet Akpinar festgestellt: „Wir haben uns als Mannschaft stabilisiert – vor allem defensiv. Jetzt müssen wir diese Welle einfach weiter reiten.“ Patrick Miller hatte nach seiner 20-Punkte-Vorstellung gegen Andorra ergänzt: „Wir werden von Tag zu Tag besser als Team und wachsen immer mehr zusammen.“ Nun wollen die Ulmer die Welle mindestens bis Vechta weiter reiten, dabei aber etwas besser auf das Spielgerät aufpassen. „Sollten uns erneut 19 Ballverluste unterlaufen, wird es schwer“, so Leibenath, der seinem Team gegen Andorra trotz der vielen Turnover die bisher beste Saisonleistung attestiert. 
T.J. Bray (li.) und Austin Hollins nehmen Gießens Larry Gordon in die Zange. Foto: Michael Schepp
Im Fokus Mit Austin Hollins und T.J. Bray verfügt Vechta über ein Swing-Man-Duo, das gehobenen Ansprüchen genügt. Während Hollins, der seinen Punkteschnitt aus dem Vorjahr (12 PpS, Gießen 46ers) auf 17,1 Zähler pro Partie ausbaute (fünftbester Scorer der BBL), die Liga bereits kennt, ist Bray ein Rookie in Deutschland. Nachdem für Bray 2016 ein Engagement in Ludwigsburg aufgrund einer Verletzung nicht zustande kam, spielte der Linkshänder in der vergangene Saison in der ersten griechischen Liga. Wenngleich Bray mit 14,7 Punkten auch als Scorer (zwölftbester) sehr gefährlich ist, sind es seine Passqualitäten (6,8 Assists), die nicht nur Coach Leibenath beeindrucken. „Er ist Vechtas Ideengeber.“ 

Historie Zwar spricht die Bilanz gegen Vechta (4-0) klar für ratiopharm ulm, von den vier bisherigen vier Duellen mit den Niedersachsen war allerdings nur eines (86:67, 15. März 2014) eindeutig. Bei den Partien im RASTAdome fällt auf, dass die Gäste jeweils im vierten Viertel die Entscheidung herbeiführten (2013: +13 Punkten | 2016: +4). Die aktuelle Bilanz in der easyCredit BBL spricht indes für Vechta (6:4 Siege), wobei ratiopharm ulm (4:5 Siege) mit drei Erfolgen die längere Siegesserie aufweisen kann. 
Ryan Thompson ist auf dem Parkett für alles zuständig - auch für die Emotionen. Foto: Alexander Fischer
Thorsten Leibenath: „Vechta ist ein hervorragend gecoachtes Team, das seine Siege nicht errungen hat, weil es unterschätzt wurde, sondern weil es sehr guten Basketball spielt – vor allem am defensiven Ende des Feldes. Über zehn Steals pro Partie zu generieren, ist ein herausragender Wert. Für mich gehört Vechta zu den Top-Fünf-Verteidigungsteams der Liga. Aber auch wir haben uns als Mannschaft verbessert. Das Spiel gegen Andorra war, wenn man die Umstände und die Qualität des Gegners mit in Betracht zieht, unsere bisher beste Leistung. Sollten uns aber in Vechta erneut 19 Ballverluste unterlaufen, wird es schwer.“ 

Und sonst? Vielleicht liegt es ja an der Farbe? Wie ratiopharm ulm hat auch RASTA Vechta Orange als Clubfarbe etabliert, und wie die Ulmer können die Vechtaner auf eine beeindruckende Serie von ausverkauften Spielen zurückblicken. Während die ratiopharm arena seit ihrer Eröffnung im Dezember 2011 in der Bundesliga 147 Mal in Folge ausverkauft meldete, ist der RASTA Dome seit der Saison 2013/14 an jedem Spieltag mit 3.140 Zuschauern voll belegt. 
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