Suchen

Riesen Aufgabe für ratiopharm ulm in Ludwigsburg

Schwabenderby als Wendepunkt? Ulmer wollen nach wettbewerbsübergreifenden vier Niederlagen in Folge zurück in die Erfolgsspur.

  • Top-Ballhandler gegen Top-Freiwurfschützen. 
  • Babb-Bruder ist effektivster Ludwigsburger.
  • 33 Duelle und im Schnitt nur zwei Punkte Differenz. 
Das könnte spannend werden! Nicht nur weil Schwabenderbys zwischen Ulm und Ludwigsburg per se reizvoll sind, sondern weil die süddeutschen Rivalen mehr als die räumliche Nähe vereint: In 33 Derbys betrug die durchschnittliche Punktedifferenz gerade einmal zwei Zähler. Thriller, wie der Ulmer 77:76-Auswärtserfolg (2011) oder die bittere 69:71-Heimniederlage (2015), sind also keine Seltenheit. Besonders knifflig wird es für ratiopharm ulm in der Barockstadt, wo die Ulmer als Gäste seit 2006 erst vier Mal gewinnen konnten. Es gibt also einfachere Aufgaben, eine Serie aus vier Niederlagen in Folge zu brechen, als nach Ludwigsburg reisen zu müssen. Andi Obst sagt: „In Ludwigsburg erwartet dich immer eine sehr intensive Stimmung und ein sehr intensiver Basketball. Das letzte Mal als ich dort gespielt habe, bin ich vom Feld geflogen, ich habe also noch was gut zu machen. Ohne Frage, das wird eine schwierige Aufgabe für uns.“ 

Neben dem gewohnt physischen Spiel der Mannschaften von RIESEN-Coach John Patrick, zeichnet sich das aktuelle Ludwigsburger Team durch enorme Ballsicherheit aus: Mit nur 7,7 Ballverlusten führt Ludwigsburg eine Statistik an, in der ratiopharm ulm bisher Schwierigkeiten hat (22 Turnovers). Prägend für die Ludwigsburger, die bisher in der Liga zwei Siege und eine Niederlage bzw. das Pokal-Achtelfinal-Aus in ihrer Bilanz stehen haben, sind vor allem zwei Spieler: Einmal Nick Weiler-Babb, zum anderen Khadeen Carrington. Während Weiler-Babb ein Allrounder ist, der reboundet, punktet und Bälle verteilt, ist Carrington als drittbester Scorer der Liga ein Dauerläufer, der pro Partie über 33 Minuten auf dem Feld steht. Die häufig an der Grenze der legalen Härte agierenden Ludwigsburger sollten indes nicht den Fehler machen, ratiopharm ulm zu oft an die Freiwurflinie zu schicken. Aus der 4,22-Meter-Distanz werfen die Spieler von ratiopharm ulm 29,5 Mal in einer Partie und treffen dabei 89,5 Prozent ihrer Versuche – beide Werte sind Ligaspitze.
„Mein Bruder ist ein Statistik-Monster", sagt Chris Babb über Nick Weiler-Babb.Nick Foto: www.world.fotograf.de
Im Fokus: Nachdem am Mittwoch Chris Babb in der ratiopharm arena gegen sein ehemaliges Team spielte, fordert am Sonntag die Mannschaft seines Bruders Nick Weiler-Babb Ulm heraus. Der Shooting Guard bewies in den ersten drei Liga-Partien seine starken Allrounder-Fähigkeiten: 13,7 Punkte, 7 Rebounds und 7 Assists sind die Durchschnittswerte des 23-Jährigen. In seinem erst zweiten BBL-Spiel gegen den Bayern-Bezwinger Bonn gelang ihm sogar das Kunststück eines Triple-Doubles (10 Pkt, 11 Reb, 12 As). „Nick ist ein Statistik-Monster, der in seiner College-Karriere schon öfter solche Zahlen aufgelegt hat“, zeigt sich Chris Babb nicht überrascht von der Leistung seines Bruders. Ob der „kleine Babb“, der an einer Sprunggelenksverletzung laboriert, indes einsatzfähig ist, wird sich wohl erst am Spieltag zeigen. 
Throw it down big man: Grant Jerrett beim Dunk. Foto: Marcel Merli
Historie: In den letzten Jahren wechselten sich Ulm und Ludwigsburg mit dem Siegen regelmäßig ab. Das letzte Mal, dass einer der beiden Clubs zwei Spiele in Folge gewinnen konnte, war in der einzigen Playoff-Serie zwischen Ludwigsburg und Ulm im Mai 2017. Damals gewannen die Ulmer Spiel zwei und drei der Serie, mussten aber anschließend dennoch über die volle Distanz von fünf Partien gehen, um das Halbfinale zu erreichen. Auch die Playoff-Bilanz der Rivalen gibt einen Hinweis darauf, wie ähnlich das Leistungsvermögen beider Organisationen ist: In den letzten sechs Jahren verpassten Ludwigsburg und Ulm jeweils nur einmal die Playoffs.

O-Ton
Jaka Lakovic: „Es ist schwer dort zu spielen, weil uns ein Team erwartet, das sehr aggressiv spielt. Der Stil, den Ludwigsburg spielt, ist untypisch für den europäischen Basketball. Sie haben großartige Athleten, die alle stark im Eins-gegen-Eins sind und den Korb attackieren können – insbesondere die Point Guards Carrington und Weiler-Babb. Für uns wird das ein guter Test. Wir werden sehen, ob wir die Sachen, an denen wir in den letzten Wochen gearbeitet haben, besser machen können. Wir müssen als erstes erreichen, dass Ludwigsburg nicht zu leichten Punkten und ins Laufen kommt.“ 

Grant Jerrett: „Ich erwarte ein sehr, sehr schnelles Spiel, das uns Amerikanern nicht fremd ist. Ich erwarte einen wirklich harten Kampf, auf den ich mich freue.“

Und sonst? Noch eine Woche warten, dann gibt es nach einer einmonatigen Pause endlich wieder Bundesliga-Basketball in der ratiopharm arena zu bestaunen. Am Sonntag, den 27. Oktober trifft ratiopharm ulm um 18 Uhr auf die Fraport Skyliners. Tickets für das bereits gut besuchte zweite Ulmer Liga-Heimspiel gibt es Online oder an allen bekannten Vorverkaufsstellen. 
Ihr Browser ist leider veraltet.

Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um diese Website korrekt darzustellen. Den Browser jetzt aktualisieren

×