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Auf starke drei Viertel folgt der Neckbreaker

ratiopharm ulm zeigt sich über 30 Minuten stark verbessert, kassiert dennoch in Monaco die vierte EuroCup-Niederlage.

  • Killian Hayes mit 15 Punkten effektivster Ulmer. 
  • Spektakuläres Debüt von Kristofer Krause. 
  • Monaco überpowert die Gäste in Viertel vier. 
Wer erwartet hatte, dass das Team von Jaka Lakovic nach der deutlichen Derby-Niederlage verunsichert in die vierte EuroCup-Partie starten würde, sah sich getäuscht. Die Gäste dominierten die Anfangsphase und führten auch in der 32. Minute noch mit 58:60. Dann folgte ein 15:0-Lauf der Gastgeber, von dem sich ratiopharm ulm nicht mehr erholen konnte. Nach der nun vierten Niederlage ist das Erreichen der EuroCup Top16 in weite Ferne gerückt. „Monacos Run im vierten Viertel war der Neckbreaker“, sagte Andreas Obst, der mit elf Punkten zweitbester Ulmer Werfer war. „Trotzdem war das heute ein Schritt in die richtige Richtung“, so Obst. 

Im Fokus: Head Coach Jaka Lakovic hatte vor der Partie die mentale und emotionale Herausforderung in den Vordergrund gestellt. „Wir wollen hart spielen“, hatte er unmittelbar vor dem Tipoff noch gesagt. Über zwei Drittel der Partie zeigte seine junge Mannschaft – in der Hayes (18 Jahre), Krause (19), Philipps (21) zusammen über 55 Minuten auf dem Parkett standen – die geforderte Toughness. Dann waren es erneut zu viele Ballverluste (18), die den Gegner aufbauten und ratiopharm ulm verunsicherten.  Die in der zweiten Halbzeit deutlich gesteigerte Physis der Franzosen kostete die Ulmer letztlich auch das Rebound-Duell (24:35), das sie bis zur Halbzeit noch ausgeglichen (15:15) gestaltet hatten. 
Andreas Obst bei einem seiner zwei Dreier. Foto: Matthias Stickel
Die Szene, die Sasa Obradovic nach knapp fünf Minuten zur Auszeit motivierte, sah so aus: Killian Hayes, der in den letzten Partien mit seinen Aktionen noch gehadert hatte, zog mutig zum Korb und wurde von zwei Gegenspielern hart geblockt. Doch anstatt den Kopf hängen zu lassen, reagierte Andreas Obst geistesgegenwärtig und versenkte den dritten Ulmer Dreier der Anfangsphase zum 5:13. Und Hayes ließ nicht nach: Mit zwei Freiwürfen und einem Layup blieb er offensiv gefährlich. Und auch als offensiv nicht mehr viel klappte, blieben die Gäste aggressiv: Einmal war es Philipps, dem im Vorfeld ein Steal gelang, dann verwandelte Schilling seinen Offensivrebound von der Freiwurflinie zum 16:19. 

Mit einem 17:21-Vorsprung begann ratiopharm ulm auch die zweiten zehn Minuten gut bzw. hochkonzentriert. Nach einem Buzzerbeater von Hayes erhöhten Schilling und Dragic auf 20:26. Während den Ulmern in der Folge der vierte Ballverlust unterlief, hatten die Gastgeber in dieser Kategorie schon acht zu verbuchen. Doch dann häuften sich auch die Ulmer Ballverluste: Den 7. Turnover der Gäste ließ Monaco zunächst unbestraft, aber auch die Ulmer konnten aus den Fehlern Monacos nicht mehr machen, als das 28:32 (17.). Dann waren es zwei Dreier von „Groß“ (Willis, Hinrichs), die die 35:38-Führung zur Halbzeit sicherten. 
Über 32 Minuten gut zusammengehalten: Die Ulmer im EuroCup. Foto: Matthias Stickel
Doch die größte Herausforderung sollte noch kommen. Erst ein Ballverlust, dann ein Foul beim Dreipunktwurf und ein erneuter Ballverlust bedeuteten einen 5:0-Lauf, bzw. die erste Führung Monacos zu Beginn der zweiten Halbzeit (40:38). Nach einer kurzen Ulmer Schwächephase brachte Coach Lakovic Günther in die Partie, der Ruhe und den 46:46-Ausgleich brachte. Dann machten die ganz jungen auf sich aufmerksam: Zunächst verwandelte der 19-jährige Kristofer Krause wenige Sekunden nach seiner Einwechslung seinen ersten Wurf auf EuroCup-Niveau für drei, dann legte der 18-jährige Hayes einen Dreier zum 51:55 nach. 

Mit einem Punkt Rückstand waren die Ulmer ins Schlussviertel gestartet (56:55) und mussten dann miterleben, wie Monaco einen 15:0-Lauf hinlegte. Nachdem zunächst Krause respektlos zum Dunking hochgegangen war – und von Kim Tillie abgeräumt wurde – war es Obst, der den „loose ball“ einsammelte und gegen die ablaufende Spieluhr und von einem Bein zum 56:58 versenkte. Der lange Zweier von Günther zum 58:60 (32.) war dann der letzte Ulmer Punkt, dem eine sechsminütige Dürre folgte. Erst in der 38. Minute stoppte Hayes von der Freiwurflinie den Run der Franzosen (73:62). Die Partie war zu diesem Zeitpunkt indes schon gelaufen und das Endergebnis letztlich deutlich zu hoch. 

Er kam, warf und traf: Kristofer Krause. Foto: Matthias Stickel
O-Ton
Andreas Obst: „Monacos Run im vierten Viertel war der Neckbreaker, von dem wir uns nicht mehr erholt haben. Wir sind ein junges Team, das aus seinen Fehlern lernen muss. Trotzdem war das heute ein Schritt in die richtige Richtung.“

Und sonst? Chris Babb und seinem Team von Promitheas Patras ist am vierten Spieltag eine Überraschung gelungen: Mit 78:69 besiegte Patras Virtus Bolgona um Superstar Milos Teodosic. Babb steuerte zum dritten Sieg der Griechen, der sie an die Tabellenspitze der Gruppe brachte, elf Punkte bei. Im zweiten Dienstagsspiel ließ MoraBanc Andorra Rishon LeZion in eigener Halle keine Chance (67:86).
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