Kulturelle Hochburg
Abgesehen vom Basketball hat die Stadt Bologna kulturell Einiges zu bieten: Bauwerke aus dem Mittelalter und der Renaissance geben der Stadt in Norditalien einen gewissen Charme. Mit 390.000 Einwohnern gehört die Stadt zur Region Emilia-Romagna. Während hier die Marken Maserati, Ducati und Ferrari gegründet wurden, entstand zu dieser Zeit auch der Verein Virtus, 1879 noch als Turnverein. 1920 gründeten die Italiener dann ihre eigene professionelle Basketballmannschaft. Seit dieser Zeit hat sich der Trophäenschrank von Bologna gefüllt: 16-mal italienischer Meister, 8-mal italienischer Pokalsieger und 2001 der Gewinn der EuroLeague, die Erfolge von Virtus können sich sehen lassen. In der italienischen Serie A steht das Team an der Tabellenspitze, drauf und dran erneut die Meisterschaft für sich zu entscheiden.
Auf internationaler Bühne zog Virtus in der Gruppe B mit elf Siegen ins Achtelfinale. Dank des 75:67-Heimerfolgs gegen Lietkabelis Panevezys steht Bologna jetzt im Viertelfinale. Ulm und Bologna sind sich nach gemeinsamen Duellen in der Gruppenphase nicht mehr fremd: Im Rückspiel besiegten Lakovic und sein Team die Startruppe in der ratiopharm arena mit 84:68. Eine kleine Besonderheit: Die Partie am Dienstagabend findet nicht wie gewohnt in der Virtus Segafredo Arena, sondern in der kleineren Arena „PalaDozza“ statt.
Italienisches Star-Ensemble
„Bologna hat viel Erfahrung und Qualität in ihren Reihen, auch in der Kadertiefe. Auf jeder Position sind sie bestens ausgestattet. In ihrem Team haben viele bereits für einige Jahre auf einem höheren Level gespielt, auch in entscheidenden Playoff-Duellen. Auch das macht sie morgen zum Favoriten“, ordnet Lakovic das Spiel ein. Auffällig ist die Team-Harmonie bei den Italienern: Mit durchschnittlich 22,4 Assists verweist Virtus die meisten Vorlagen des Wettbewerbs.
Selbst bei einem flüchtigen Blick auf die Gastgeber stechen einige Personalien direkt ins Auge. Auf der Center-Position überzeugt Mouhammadou Jaiteh, auch „Mam“ Jaiteh genannt. Der 2,08 Meter große Franzose ist mit 7,4 Rebounds pro Spiel eine echte Größe am Brett, 12,4 Punkte lassen ihn zusätzlich offensiv zu einer gefährlichen Waffe werden – eine weitere Stärke liegt in seinem Abschluss. 71,2% seiner Zweier landen im Korb. Forward Kyle Weems ist mit 13,2 Punkten Topscorer seiner Mannschaft, mit über 26 Minuten Einsatzzeit steht er in seiner Mannschaft am längsten auf dem Parkett. Weems traf im Achtelfinale gegen Panevezys alle Zweierversuche, zudem kam er am Ende auf 13 Zähler. Doch noch ist nicht genug: Auch Marco Belinelli steht im Kader zur Verfügung. Ebenso erfahren wie seine Mitspieler kommt der Guard auf 12,1 Zähler pro Spiel – Virtus ist sein Heimatverein. Belinelli spielte rund 14 Jahre am Stück in der NBA. Das zeigt, mit welcher Qualität die Ulmer am Dienstagabend rechnen müssen.
Namhaft und NBA-erfahren – Spotlight-Player
Einer der bekanntesten Spieler des Wettbewerbs ist Milos Teodosic. Der Guard ist am Teamplay der Italiener maßgeblich beteiligt: 8,6 Assists pro Spiel sind der absolute Bestwert im EuroCup. In über 24 Minuten steuert er weitere 11,1 Punkte und 2,2 Rebounds bei. Der Serbe sammelte bereits für Piräus und ZSKA Moskau EuroLeague-Erfahrung und war von 2017 bis 2019 für die Los Angeles Clippers in der NBA aktiv.