Ein Traum geht in Erfüllung

Das Draftsystem der NBA leicht erklärt
Wie von der BBL bekannt, besteht die NBA-Saison ebenfalls aus einer regulären Saison und den anschließenden Playoffs. 82 Spiele lang kämpfen 30 Franchises um einen Startplatz in der Endrunde oder wenn das Kaderniveau nicht ausreichend ist, um eine gute Ausgangsposition für den anstehenden Draft. Während 16 Mannschaften, die sich in der Hauptrunde für die Playoffs qualifiziert haben, den Champion ausspielen, gilt der Blick des Rests auf die Rekrutierung der besten Nachwuchsspieler. Dabei nehmen diese Teams im Vorfeld an der sogenannten „Draft Lottery“ teil. Dort wird per Auslosung die Reihenfolge der ersten 14  Teams bestimmt. Je nachdem wie die Teams in der regulären Saison performten, ist die Chance auf einen Top-Pick hoch oder gering – d.h. umso schlechter die Saison-Bilanz, desto höher die prozentuale Chance als Erstes ein Talent auszuwählen.  Der Draft ist dabei in zwei Runden aufgeteilt, sodass jede Franchise einmal pro Runde dran ist. Da es jedoch erlaubt ist im Vorfeld oder sogar an der Draft-Nacht selbst, mit anderen Teams zu verhandeln und gegebenfalls Picks für andere Picks oder sogar Spieler einzutauschen, kann es vorkommen, dass ein Team das eigene Recht an eine andere Franchise getradet hat. Für die anstehende Nacht sicherten sich die Atlanta Hawks den Top-Pick. Die Haws sind jedoch nicht das klassische Team für die Lottery. Die Saison verlief zwar enttäuschend, dennoch ist die Bilanz von 36-46 normalerweise zu gut um ernsten Anspruch auf einen vorderen Platz im Draft zu haben – die prozentuale Chance stand lediglich bei nicht mal Drei Prozent. Als Vergleich: Nur vier Teams gewannen in der Geschichte mit einer kleineren Wahrscheinlichkeit. Mittlerweile ist es das sechste Jahr in Serie, dass das Team mit der schlechtesten Bilanz der Hauptrunde den Top-Pick nicht ergattert. Wie wichtig der erste Pick sein kann, zeigen die außergewöhnlichen Draftklassen mit Ausnahmetalente wie Allen Iverson, Lebron James und zuletzt Victor Victor Wembanyama. Dieses System bringt vor allem ein Vorteil mit sich: eine ausgeglichene Liga, denn der Draft bietet den erfolgloseren Teams eine Möglichkeit in den nächsten Jahren um einen angehenden Superstar herum ein Team aufzubauen was im besten Fall um die Meisterschaft spielen kann. 

„Der NBA Draft generiert in den USA unglaubliche Aufmerksamkeit, dass ist hier in Deutschland nicht nachzuvollziehen. Seit Wochen sind sowohl Social Media auch die klassischen Print Medien voll mit allen Information zum Draft. Dieses Jahr findet der NBA Draft in New York statt, mehrere tausende Zuschauer werden im Barclays Center live vor Ort sein. Die NBA hat letztes Jahr verkündet, dass weltweißt über 100 Millionen Menschen den Draft gesehen haben.“ , betonte Stoll die Bedeutung der Veranstaltung.

Juan und Pacôme im Blick
2015 wechselte der damals elf-jährige Juan in die Nachwuchsabteilung des größten europäischen Vereins Real Madrid. Als hochtalentiertes Juwel machte Juan international vor allem in den U-Nationalmannschaften Spaniens auf sich aufmerksam. Mit gerade mal 17 Jahren debütierte der Spielmacher bereits für die Profimannschaft, bestritt damals unter Trainer Pablo Laso (aktuell beim FC Bayern Basketball) sein erstes Ligaspiel im spanischen Oberhaus, welche als beste europäische Liga gilt. Im Sommer 2022 folgte dann der nächste Schritt seiner Entwicklung. Mit dem Wechsel an die Donau versprach sich der Madrilene mehr Spielzeit auf höchstem Level und mit dem OrangeCampus den optimalen Standort um seine Fähigkeiten weiter zu schleifen. In der ersten Spielzeit für die Uuulmer kam er inklusive Playoffs auf 43 Partien, legte dabei 8,1 Punkte, 4,3 Assists, 3,3 Rebounds und 1,2 Steals auf. Speziell sein gereiftes Spielverständnis und seine Qualitäten als Offensivdirigent fallen Scouts aus dem Basketballkosmos auf und bringt ihn auf die Wunschliste der NBA-Verantwortlichen. Die gesamten Playoffs mit dem Titelgewinn setzte seiner ersten „richtigen“ Profisaison die Krone auf: Als Backup-Guard von Finals MVP Yago Dos Santos trumpfte Juan allen voran in der Halbfinalserie gegen die Bayern, sorgte dort für unglaubliche Momente wie beispielsweise einen tiefen Dreier vom „Parkplatz“ und steuerte in drei Spielen bärenstarke 14 Pkt, 4,3 Reb und 3,7 As bei – war damit maßgeblich an dem überraschenden „Sweep“ (ein glattes 3:0 in der Serie) beteiligt. In der abgelaufenen Saison erhöhte sich seine Spielzeit, aber auch die Verantwortung wuchs an – am Ende stehen 9,7 Pkt, 3,5 Reb und 4,7 im abschließenden Statistikbogen. Der junge Spielgestalter wagt nun den Schritt in die NBA und wird laut einigen „Mock Drafts“ gegen Ende der zweiten Runde gedraftet. Unter einem „Mock Draft“ versteht man eine Prophezeiung von Experten und Sportjournalisten, die sich ausgiebig mit den Talenten und Drafts beschäftigen. Demnach weichen diverse „Mock Draft“ voneinander ab, da eine exakte Vorhersagung nicht möglich ist. Hier gibt es einen Mock Draft zum Nachlesen.

Aufgewachsen in der Metropolregion um Paris begann Pacôme als Kind mit dem Basketball und es dauerte nicht lang bis renommierte Nachwuchsakademien ihn im Blick hatten. Zur Saison 20/21 wurde der Forward, der damals auch die Rolle als Guard spielte, am Nachwuchsleistungsstützpunkt Pôle France gefördert, bevor es dann ein Jahr später zum französischen Aushängeschild Paris Basketball wechselte. Sein Debüt in der höchsten französischen Spielklasse ließ nicht lange auf sich warten, im zarten Alter von 16 Jahren gab Pacôme schließlich sein Profidebüt. Im Januar 2023 sollte auch hier der nächste Entwicklungsschritt folgen und so ging es nach Ulm. Mit herausragenden Trainingsmöglichkeiten und regelmäßiger Spielpraxis im Herrenbereich, hauptsächlich in der Pro B, gelang dem Franzosen sein Spiel stetig weiterzuentwickeln. Seine Premiere im Uuulmer Dress fand im EuroCup gegen Panevezys statt. Spielzeit in der BBL gab es dann in der Saison 23/24 – als fester und durchaus wichtiger Bestandteil der Rotation brillierte der Offensiv-Allrounder mit überragenden Eins gegen eins Qualitäten, kann jederzeit seinen eigenen Wurf kreieren und unnachahmlich am Korb abschließen. In 15:21 Minuten pro Partie legte er 6,9 Punkte auf, zeigte sich dabei effizient: Aus dem Zweierbereich überragende 67,1% und auch die Dreierquote von 38,8% grenzt an absoluter Weltklasse. Seine athletischen sowie spielerische Anlagen weckte das Interesse der NBA-Teams und der einige Journalisten prognostizieren Pacôme als später First-Rounder. Hier geht es zu einem weiteren Mock Draft.