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Der Taktikfuchs im Hintergrund

25 Jahre ist unser Co-Trainer Tyron McCoy bereits im deutschen Basketball aktiv. In seinem fünften Jahr in Ulm konnte er seine lange Laufbahn mit dem Meistertitel krönen - Meisterschaftsstories Teil 2

Nach einer erfolgreichen Spielerkarriere in Deutschland mit zahlreichen persönlichen Auszeichnungen, wie beispielsweise vier Bundesliga All-Star-Nominierungen (1999,2001,2003, 2005), beendete Ty McCoy seine aktive Karriere im Jahr 2008. Nur zwei Jahre später wurde er in die EWE Baskets Oldenburg Hall-of-Fame aufgenommen und seine Trikotnummer „14“ wurde seither nicht mehr vergeben. Direkt im Anschluss seiner Profi-Laufbahn ging es dann über Ludwigsburg, Quakenbrück und Tübingen 2018 als Co-Trainer nach Ulm. McCoy sammelte in seinen Stationen insgesamt vier Jahre Head Coach Erfahrungen, spielte dementsprechend in der Rookie-Trainersaison von Anton Gavel eine große Rolle. 
Ty beim Eintrag in die goldenen Bücher der Städte Ulm/Neu-Ulm. Foto: Merli
Immer wieder betonte Gavel den Austausch der Beiden, erwähnte somit mehrmals die Wichtigkeit, das Wissen und Erfahrung seines Trainerkollegen: „Wir haben uns sehr gut ergänzt. Ich habe viel von seiner Erfahrung profitiert.“  McCoy beschrieb seine Rolle als „Mommy“, der meist einen freundschaftlicheren Umgang mit der Mannschaft pflegt, was einem Head Coach nicht möglich ist. Trotz eines suboptimalen Saisonstarts blieben die beiden Coaches ruhig, vor allem aber ihrem Weg treu: eine kompakte Defensive, schnelles Umschaltspiel und eine spektakuläre Offensive – das zahlte sich vor allem im beeindruckenden Playoff-Run gegen die drei großen B´s (Berlin, Bayern und Bonn) aus, indem das Trainerduo eine taktische Meisterleistung hinlegte. Im Zusammenspiel tüftelten sie Spiel für Spiel, Tag für Tag den anscheinend passenden Gameplan aus. Diese Harmonie war in jeder Auszeit zu beobachten. Egal wie brenzlig die Situation war, es wurde sich jederzeit ruhig und bedacht besprochen. Demnach war es wohl kein Zufall, dass die Ulmer nach der Halbzeit die richtigen Veränderungen vornahmen und häufig nach Seitenwechsel die Spiele zu eigenen Gunsten entschieden (z. B. Spiel 1 in Berlin oder in Spiel 3 in München).
Die Uuulmer Meistertrainer 2023. Foto: Ulf Duda
In der Rolle als Assistant Coach fühlt sich der 50-Jährige pudelwohl, da das Rampenlicht und der Stressfaktor im Gegensatz zum Trainerposten deutlich geringer sind: „Es ist sehr zeitintensiv und eine Menge Arbeit – als Co-Trainer kann ich mir meine Zeit besser einteilen, mich mehr um meine Kinder kümmern“. Dennoch musste "Ty" in dieser Spielzeit als Head Coach ran, das sehr spontan und in einer absoluten Drucksituation. Zu diesem Zeitpunkt stand die Viertelfinalserie gegen den amtierenden deutschen Meister ALBA Berlin eins zu eins, dementsprechend war die dritte Begegnung richtungsweisend. Nachdem Gavel nach wenigen Minuten das Feld verlassen musste, übernahm McCoy die Verantwortung, führte die Mannschaft zum Sieg in Berlin und sorgte für einen der schönsten Momente dieser Playoffs: nach Spielende rannte Kollege Gavel auf den Interimstrainer zu, umarmte und gratulierte ihm hochemotional - dieser Moment erzeugte wohl bei jedem Uuulmer echte Gänsehaut. Zuletzt war er vor fünf Jahren bei den Tübingen Tigers in der Situation als Head Coach, meisterte dies bei seinem Comeback in Berlin allerdings mit einer beachtlichen Souveränität. Auch der ehemalige NBA-Spieler und Titelgarant Bruno Caboclo hatte im Anschluss lobende Worte für seinen Co-Trainer übrig: „Er ist ein großartiger Trainer, mit viel Basketballwissen und taktischem Verständnis. Das zeigte er nicht nur heute, sondern in jeder Trainingseinheit.“
In Berlin übernahm Ty an der Seitenlinie und sicherte den zweiten Auswärtssieg in der Serie. Foto: Eibner-Pressefoto/Uwe Koch
Gerade in den Trainings zwischen den Playoff-Spielen lag der Fokus komplett auf der taktischen Ausrichtung und weniger auf der körperlichen Belastung: „Da man in einer kurzen Zeit mehrmals gegen ein Team spielt, ist es die Aufgabe der Trainer, taktisch einen Vorteil zu erlangen und in den weiteren Spielen die richtigen Schlüsse zu ziehen.“ , erklärte Taktikliebhaber McCoy. Die Freude und die Erleichterung waren dem eigentlich so seelenruhigen US-Amerikaner nach der Schlusssirene ins Gesicht geschrieben. Pure Emotionen brachen während den historischen Jubelszenen aus ihm heraus, folgende Worte waren dabei zu hören: „25 Years“ – nach 25 Jahren im deutschen Basketballkosmos krönte McCoy seine Karriere mit der deutschen Meisterschaft. Die letzten, unvergesslichen Minuten des historischen Erfolgs könnt ihr nochmals unten sehen und genießen.

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