So eine Verletzung dreht den Alltag um 180 Grad. Wie war gerade die Zeit am Anfang, als eine Rückkehr weit entfernt war. Lernt man gerade einfache Dinge zu schätzen und auch vieles über sich selbst? „Die ersten vier bis sechs Wochen konnte ich gar nichts machen, lag nur im Bett oder auf dem Sofa. Meine Freundin musste mir alles Mögliche bringen und alles für mich machen, weil ich körperlich nicht in der Lage war. Als ich nach gut acht Wochen das erste Mal wieder ohne Stützen laufen konnte, habe ich das erst so richtig schätzen gelernt. Selbst wieder auf zwei Beinen zu stehen und nur ein Glas Wasser oder etwas zu Essen zu holen schätzt man viel mehr, wenn man vorher nicht dazu in der Lage war.“
Während der Reha hast du individuell mit unserem Athletiktrainer Sönke Hachmann trainiert. Wie kann man sich so einen typischen Trainingstag vorstellen und wie wichtig war er in dieser Phase für dich? „Sönke hat einen großen Job gemacht. Er musste abgesehen davon, dass er athletisch für mich da war, auch schauen, was ich aus Trainingssicht bereits machen kann. Auch mental war er eine wichtige Ansprechperson, mit der ich in dieser Phase viel Zeit verbracht habe. Gerade an Tagen, an denen mir bewusst geworden ist, wie weit der Weg noch ist, hat er mir gut zugesprochen und die Fortschritte aufgezeigt. An einem typischen Tag hatte ich zunächst Behandlung bei unserem Physiotherapeuten. Danach haben Sönke und ich gut zwei Stunden Beintraining gemacht. Natürlich nicht zwei Stunden All-Out, sondern ein bisschen von allem: Mobilität, Kraft und Beweglichkeit. Zum Ende habe ich dann auch ein bisschen geworfen, am Anfang auch nur im Stehen.“