So lief das Spiel: Mit mehr als 20 Minuten Verzögerung startete die finale Partie der Ulmer auf dem digitalen Parkett. Technische Probleme – was in den BBL-Hallen in der Regel mit dem Ausfall von Shotclock oder Spielstandsanzeige begründet wird – sind auch auf der PlayStation nicht auszuschließen. Doch bei beiden Teams schien sich die verlängerte Wartezeit nicht auf die Leistung auf dem Parkett auszuwirken. Nach einem Dunk von Tyler Harvey und einem Dreier von Christoph Philipps ging ratiopharm ulm erstmals in Führung (5:3, 2.). In der Folge blieben die Hausherren defensiv sehr präsent und erzielten, wie Christoph Philipps in der vierten Spielminute, einige leichte Punkte im Fastbreak. Die Gießener dagegen waren vor allem aus der Distanz treffsicher. Mit zwei Freiwürfen erzielte Tyler Harvey den 18:18-Zwischenstand nach den ersten fünf Minuten.
Zu Beginn des zweiten Viertels boten sich zwei aussichtsreiche Chancen für Patrick Heckmann – doch während der erste Wurf vom Ring zurücksprang, wurde der anschließende Versuch mit einem Monsterblock in die Zuschauerreihen katapultiert. Doch auch seine Ulmer Kollegen ließen in dieser Phase das richtige Timing vermissen. Gießen erspielte sich zunächst einen 23:26-Vorsprung, ehe Christoph Philipps mit einem Korbleger für den Anschluss sorgte. Zahlreiche Ulmer Unkonzentriertheiten ermöglichten den Gästen einen weiteren Run. Doch Christoph Philipps hielt weiter dagegen und verkürzte kurz vor der Pause zum 34:40.
Nach den ersten zwei Minuten in der zweiten Halbzeit, in denen sich an der Führung nichts änderte, zog Patrick Heckmann mit einem starken Drive zum Korb und konnte nur mit einem Foul gestoppt werden. An der Freiwurflinie fand der 28-Jährige dann das richtige Timing und erzielte seinen ersten Punkt im Spiel (37:43). Mitte des dritten Viertels fanden auch die anderen Ulmer dann langsam zurück zu ihrem Spiel. Dank verbesserter Defensive und guten Entscheidungen in der Offensive verkürzten die Hausherren den Rückstand vor den letzten zehn Minuten auf 50:51.
Es entwickelte sich ein echter Nailbiter. Nach einem Korbleger der Gießener glich Tyler Harvey die Partie durch einen starken Dreier aus, ehe Christoph Philipps per Alley-Oop die Führung erstmals seit dem zweiten Viertel wieder zurückeroberte. In der Folge tauschten beide Teams Punkt um Punkt aus. „Jetzt einen Stopp liefern“, war dann die Ansage von Patrick Heckmann im Team Speak 90 Sekunden vor Schluss, mit der er einen entscheidenden Ulmer Run initiierte, den Christoph Philipps per Alley-Oop zum 67:60-Endstand vollendete. Das sehenswerte Highlight im Schlussabschnitt lieferte allerdings Patrick Heckmann, der den letzten Wurfversuch der Gießener lupenrein blockte.
O-Ton:
Patrick Heckmann: „Es ist super, dass die Liga entschieden hat, den Spielbetrieb fortsetzen zu wollen. Darauf freuen wir uns alle. Aber es muss sicher sein, dass die Hygiene- und Sicherheitsstandards eingehalten werden können. Und dann brauch es auch noch grünes Licht von der Politik.“