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Samstag, 02. Mai 2020

Finale mit Happy End

Patrick Heckmann überzeugt als emotionaler Leader beim hart erkämpften 67:60-Heimsieg gegen Gießen.

  • Tyler Harvey (28) und Christoph Philipps (25) werden Topscorer
  • Patrick Heckmann mit Ehrentreffer an der Freiwurflinie
  • Zweite Folge Director’s Cut nächsten Mittwoch (19.30 live bei Facebook & YouTube) 
Ein Finale wie es im Buche steht. Das letzte Spiel der Ulmer auf dem digitalen Parkett hatte einiges zu bieten und war an Dramatik nicht zu überbieten. Gegen Gießen feierte Patrick Heckmann sein Debüt an der Konsole. Auch wenn der 28-jährige nicht wie Youngster Zach Ensminger in der letzten Woche mit dem spielentscheidenden Wurf zur Stelle war, so überzeugte der Forward dennoch mit starkem Positionsspiel, einem Ehrentreffer an der Freiwurflinie und der perfekten taktischen Anweisung zum richtigen Zeitpunkt.
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Im Fokus: Das kleine Einmaleins des eSports-Basketballs, das lernte Patrick Heckmann glücklicherweise noch, bevor es dann für ihn auf das digitale Parkett ging. „Ich habe es gestern und heute Vormittag bei mir zu Hause ausprobiert, mal sehen, ob das etwas gebracht hat“, beantworte Heckmann die Frage nach seinen Fertigkeiten am Controller. Das klassische positionsgetreue Rollenbild gibt es im realen Basketball immer weniger, im eSports dagegen gelten feste positionsspezifische Anforderungen. Die Position des Small Forwards, die die Patrick Heckmann für ratiopharm ulm spielt, unterscheidet sich hierbei noch am wenigsten. „Ich soll mich in die Ecke stellen und auf den Dreier warten“, berichtete der 28-Jährige mit einem breiten Grinsen über die taktischen Anweisungen, die der Coach ihm vor seinem ersten virtuellen Auftritt mit auf den Weg gab.
So lief das Spiel: Mit mehr als 20 Minuten Verzögerung startete die finale Partie der Ulmer auf dem digitalen Parkett. Technische Probleme – was in den BBL-Hallen in der Regel mit dem Ausfall von Shotclock oder Spielstandsanzeige begründet wird – sind auch auf der PlayStation nicht auszuschließen. Doch bei beiden Teams schien sich die verlängerte Wartezeit nicht auf die Leistung auf dem Parkett auszuwirken. Nach einem Dunk von Tyler Harvey und einem Dreier von Christoph Philipps ging ratiopharm ulm erstmals in Führung (5:3, 2.). In der Folge blieben die Hausherren defensiv sehr präsent und erzielten, wie Christoph Philipps in der vierten Spielminute, einige leichte Punkte im Fastbreak. Die Gießener dagegen waren vor allem aus der Distanz treffsicher. Mit zwei Freiwürfen erzielte Tyler Harvey den 18:18-Zwischenstand nach den ersten fünf Minuten.

Zu Beginn des zweiten Viertels boten sich zwei aussichtsreiche Chancen für Patrick Heckmann – doch während der erste Wurf vom Ring zurücksprang, wurde der anschließende Versuch mit einem Monsterblock in die Zuschauerreihen katapultiert. Doch auch seine Ulmer Kollegen ließen in dieser Phase das richtige Timing vermissen. Gießen erspielte sich zunächst einen 23:26-Vorsprung, ehe Christoph Philipps mit einem Korbleger für den Anschluss sorgte. Zahlreiche Ulmer Unkonzentriertheiten ermöglichten den Gästen einen weiteren Run. Doch Christoph Philipps hielt weiter dagegen und verkürzte kurz vor der Pause zum 34:40.

Nach den ersten zwei Minuten in der zweiten Halbzeit, in denen sich an der Führung nichts änderte, zog Patrick Heckmann mit einem starken Drive zum Korb und konnte nur mit einem Foul gestoppt werden. An der Freiwurflinie fand der 28-Jährige dann das richtige Timing und erzielte seinen ersten Punkt im Spiel (37:43). Mitte des dritten Viertels fanden auch die anderen Ulmer dann langsam zurück zu ihrem Spiel. Dank verbesserter Defensive und guten Entscheidungen in der Offensive verkürzten die Hausherren den Rückstand vor den letzten zehn Minuten auf 50:51.

Es entwickelte sich ein echter Nailbiter. Nach einem Korbleger der Gießener glich Tyler Harvey die Partie durch einen starken Dreier aus, ehe Christoph Philipps per Alley-Oop die Führung erstmals seit dem zweiten Viertel wieder zurückeroberte. In der Folge tauschten beide Teams Punkt um Punkt aus. „Jetzt einen Stopp liefern“, war dann die Ansage von Patrick Heckmann im Team Speak 90 Sekunden vor Schluss, mit der er einen entscheidenden Ulmer Run initiierte, den Christoph Philipps per Alley-Oop zum 67:60-Endstand vollendete. Das sehenswerte Highlight im Schlussabschnitt lieferte allerdings Patrick Heckmann, der den letzten Wurfversuch der Gießener lupenrein blockte.

O-Ton:
Patrick Heckmann:
„Es ist super, dass die Liga entschieden hat, den Spielbetrieb fortsetzen zu wollen. Darauf freuen wir uns alle. Aber es muss sicher sein, dass die Hygiene- und Sicherheitsstandards eingehalten werden können. Und dann brauch es auch noch grünes Licht von der Politik.“
Und sonst: Klappe – die Zweite! Der Director’s Cut mit Thorsten Leibenath und Marc Herrmann geht am kommenden Mittwoch, 06.05.2020, ab 19.30 live bei Facebook und YouTube in die zweite Runde. Bereits letzte Woche hat das Duo mit Charme, Witz und ganz viel Insider-Wissen durch die Partie Ulm – München aus dem Jahr 2012 geführt. Am kommenden Mittwoch dreht sich dann alles um das Pokalhalbfinale 2012 gegen Bamberg. Spannung, Dramatik und hochklassiger Basketball-Sport sind also garantiert. Und vielleicht bekommen alle Fans ja auch von Sportdirektor Thorsten Leibenath eine Antwort auf die Frage: Hätte OrangeAcademy Head Coach Anton Gavel sich damals träumen lassen, dass sein Basketball-Herz irgendwann Orange schlägt?!
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