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Sonntag, 18. Dezember 2022

Mehr als „nur“ Basketball

Im Rahmen des 15-jährigen Jubiläums unseres Fanclubs FAN-ATTACK-ULM gibt es einiges an Geschichten zu erzählen. Was eine Fahrt nach Paderborn mit Eheschließungen und einem Banner mit halb nacktem Per Günther zu tun haben, lest ihr hier.

Wir starten im Jahr 2007. Zu diesem Zeitpunkt bestanden die Magic Sparrows als Förderverein und erster Fanclub von ratiopharm ulm. Eine Auswärtsfahrt nach Paderborn gilt wohl als die Geburtsstunde von FAN-ATTACK-ULM. Drei „Basketballverrückte“, wie sie sich selbst betiteln würden, kamen bei der privaten Anreise auf die Idee, einen Fanclub zu gründen. Mit der Intention, den Verein auch in anderen Hallen lautstark zu unterstützen, bot dies auch die Möglichkeit für viele junge Leute, sich früh in einer Gemeinschaft zu integrieren. Erlebnisse, die über den Sport hinaus so viel mehr bieten sollten. Was nach nunmehr 15 Jahren aus dieser Idee entstanden ist, geht deshalb auch über jegliche damalige Vorstellungen hinaus. Nicht nur Freundschaften sind bei den „Basketball Partys“ entstanden, sondern bereits mehrere Ehen. Als Stichtag wird nach monatelanger Planung und Organisation der 27.09.2007 datiert. Mit insgesamt 16 Mitgliedern gegründet, ging der Weg durch Herzblut und großes Engagement rasant aufwärts. Angefangen mit kleineren Blockfahnen und Trommeln wuchs der Fanclub mit dem sportlichen Erfolg des Teams und entwickelte sich kontinuierlich weiter. Bis heute besitzt FAN-ATTACK nicht nur die größte Blockfahne der kompletten Basketball-Bundesliga, sondern bildet auch das Herzstück der wirklich „Geilsten Party der Stadt“ bei unseren Heimspielen in der ratiopharm arena.

In Ulm und um Ulm herum

Bei Wind und Wetter, egal ob Ljubljana, Paris, Valencia, Bologna oder im schwedischen Södertälje. Allen Widrigkeiten zum Trotz tourten die Mitglieder durch Europa, um das Team bei deren Auswärtsaufgaben zu unterstützen. Von geplanten Urlaubs- bis hin zu Spontantrips in das 800 Kilometer entfernte Bremerhaven ist ziemlich alles dabei. In einer Sache sind sich die Anhänger im Nachhinein alle einig: „Es stand nie zur Debatte, nicht zu fahren“ Doch warum so viel Aufwand für zwei Stunden Basketball? Die Antwort ist deutlich: „Weil auf nichts verzichtet werden muss.“ Die Erklärung ebenso simpel. „Kernpunkt bildet das sportliche Ereignis aus Liebe zum Verein und zur Unterstützung der eigenen Mannschaft-Basketball erleben. Gleichzeitig bietet ein Auswärtsspiel auch immer die Möglichkeit, um neue Orte zu erkunden oder andere Kulturen kennenzulernen. Diese Erlebnisse werden mit Freunden geteilt und es wird gemeinsam Zeit verbracht.“ 

Unanfechtbares Highlightspiel ist das Duell gegen den 70-Kilometer-Luftlinie entfernten Rivalen aus Tübingen. Das Derby bei den gelb-schwarzen oder auch die Spiele im sogenannten „Tigerkäfig“, wie die Paul-Horn Arena bis heute charmant betitelt wird. So auch am historischen 01. März 2014. Elf Reisebusse fuhren an diesem Samstag auf dem Kuhberg vor, um etwa tausend feierlustige Uuulmer mit dem Slogan „Tiger in den Zoo“ auf ihren weißen T-Shirts zum besagten Derby zu bringen. Bereits im Vorfeld hatte der Fanclub mehrere Blöcke komplett aufgekauft. Bei einem Sitzplatz für ungefähr 20 Euro lässt sich bei ungefähr tausend Mitreisenden grob ausrechnen, wie viel Bargeld an diesem Abend wieder zurück nach Ulm transportiert werden musste. Bis auf das letzte Ticket waren alle Plätze bis Tip-Off vergeben, die Halle zu einem Drittel von Uuulmer Fans belegt. Spätestens als das Ulmer Echo durch die Arena hallte, wussten alle Anwesenden Bescheid. Stimmungsvoll trugen die Fans ihre Mannschaft zu einem 92:83-Erfolg und feierten danach ausgiebig mit dem Team. Zur Abfahrt sammelten sich alle noch einmal am Mannschaftsbus, um dem Tübinger Geläut des damaligen Trainers und heutigen Sportdirektors Thorsten Leibenath zu lauschen. „Die Interaktion zwischen Spielern und uns Fans schaffen unbeschreibliche Momente, die einem immer in Erinnerung bleiben werden. Dieses Gemeinschaftsgefühl und die Nahbarkeit macht Fankultur besonders.“

Groß gedacht, groß gemacht!

Was damals klein begann, hat sich mittlerweile zu riesigen Bannern und noch zeitaufwändiger Aktionen entwickelt. Egal ob Kick-Off zu den Playoffs oder zum Abschied von Clublegende Per Günther. Auf einen aktuellen Anlass entsteht eine erste Ideenfindung, die mit großem Einsatz und wochenlanger Planung realisiert wird. „Jeder trägt seinen Teil dazu bei, damit die Message transportiert werden kann.“ Dabei wird unsagbar viel Zeit und Freizeit investiert, um gemeinsam etwas zu erschaffen. „Das Gesamtprojekt und was daraus entsteht ist für alle.“ Eine ausführliche Beispielanleitung mit allen Umsetzungsschritten für den Banner „Vom Tellerwäscher zum König von Ulm“ findet ihr hier.

Neben den zahlreichen Aktionen um den Sport gibt es auch abseits ein Off-Season Highlight. Im Jahr 2012 übernahm der Fanclub beim traditionellen Ulmer Nabada das Boot von ratiopharm ulm und baut seit 2014 jedes Jahr unangefochten das schönste auf der Donau. In diesem Jahr stand das Motto „Ulmer Legenden“ im Vordergrund, bei dem mit einem dunkenden Per Günther der achte Titel infolge eingefahren wurde. „Bei einem ersten Treffen entstehen die ersten „Hirnfürze“, wie die Mitglieder es selbst betiteln. „Prinzipiell wird groß gedacht.“ Das Motiv des Boots spricht ein meist regional präsentes oder auch lustiges Thema an. Mit technischem Feintuning und detailliertesten Malereien ist immer etwas geboten. Denn eines steht mittlerweile für den wichtigen Teil der eigenen DNA fest: „Es muss sich bewegen.“

Wir bedanken uns bei unserem Fanclub FAN-ATTACK-ULM für 15 Jahre grenzenlose Unterstützung und Feuer von den Rängen. Auf die nächsten gemeinsamen Jahre.

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