Chrissi, man trifft dich hier täglich am OrangeCampus: Wie geht es dir mittlerweile?
„Mir geht’s so weit gut, es läuft alles nach Plan. Die Schulter wird langsam, ich bin jetzt seit zwei Wochen wieder mit dem Ball in der Halle. Wir binden jetzt auch immer mehr den rechten Arm mit ein – ich kann sagen, dass ich echt zufrieden bin.“
Lass uns auf dein letztes Spiel zurückblicken: Es gab nach deiner Verletzung einige Diskussionen. Jaka Lakovic sagte, man solle die Spieler grundsätzlich besser schützen. Hast du dich selbst damit nochmal beschäftigt?
Lass uns auf dein letztes Spiel zurückblicken: Es gab nach deiner Verletzung einige Diskussionen. Jaka Lakovic sagte, man solle die Spieler grundsätzlich besser schützen. Hast du dich selbst damit nochmal beschäftigt?
„Ich habe mir die Szene bestimmt 200-300-Mal angeschaut. Ich würde aber nicht sagen, dass mein Gegenspieler schuld war. Ich hatte in der Situation mehrere Optionen. Zum Ball hochzugehen war die richtige, auch wenn es schlecht ausgegangen ist. Ich würde es wahrscheinlich genauso wieder machen und zum Dunk ansetzen. Da hatte ich einfach Pech. Für mich gab es keine halbherzige Option, ich musste voll hochgehen. Abgeschlossen habe ich damit jetzt trotzdem, auch wenn es am Anfang schwierig für mich war.“
Was hat dich genau aufgerieben? Warum hast du dir die Szene noch so oft angeschaut?
Was hat dich genau aufgerieben? Warum hast du dir die Szene noch so oft angeschaut?
„Weil dieser Moment so viel verändert hat und es am Anfang auch etwas schwer zu begreifen war. Ich hatte einfach eine Art Bestätigung gebraucht, dass das wirklich passiert ist. Natürlich wollte ich auch wissen, wieso ich in der Situation die Kontrolle verloren hatte. Es ist schwer zu sagen, aber ich hatte das Gefühl ich kann nicht aufhören hinzuschauen - mittlerweile schaue ich aber nach vorne."
Du hattest letztes Jahr bereits eine längere Reha. Was das für dich wie ein Flashback?
Du hattest letztes Jahr bereits eine längere Reha. Was das für dich wie ein Flashback?
„Ja, das war auch ein Punkt, der mit am schlimmsten war. Ich bin damals gerade zurückgekommen, habe die Vorbereitung mitgemacht und dann sechs Wochen relativ gut gespielt. Dann passierte wieder das Schlimmste, was passieren kann. Es war wieder ein Schritt zurück, der Horror. In dem Moment hatte ich nur Leere in meinem Kopf, ich musste da erstmal wieder klarkommen.“