Big Point entgegen aller Widrigkeiten

Auch wenn sich der Tip-Off dieser Partie zeitlich verzögerte, legten beide Mannschaften nach dem Sprungball temporeich los. Um gute Offensiv-Optionen bemüht, ging es mit gekonnten Bewegungen durch die Zone, wie es Karim Jallow bei seinem eindrucksvollen Spin-Move eindrucksvoll zelebrierte (6:6, 4.). In der Defensive zu nachlässig, kamen die Berliner in Umschaltsituationen zu einfachen Korblegern, wodurch sich Head Coach Anton Gavel zu einer Auszeit gezwungen sah und dort weiter große Schwierigkeiten bei seinem Team ausmachte. Die Konsequenz: ein 10:2-Run der Albatrosse und eine erste höhere Führung, die einzig Ulms Point Guard George De Paula mit Ablauf der Schussuhr verkürzen konnte (20:27). 

Danach meldeten sich die Shooter in der Partie an. Scharfschütze Dakota Mathias eröffnete und legte dann auch den zweiten unmittelbar nach, allerdings wusste gerade Jonas Mattisseck (4/4 3P) diese Aktionen direkt zu kontern, stellte den ursprünglichen Vorsprung von vor der Pause wieder her (35:45, 16.). Aus der eigenen Auszeit heraus, trugen zunächst auch strittige Foulpfiffe mit dazu bei, dass trotz guter Offensivaktionen für die Uuulmer kein Momentum aufkam. Als Karim Jallow nun wie entfesselt fünf aufeinanderfolgende Punkte aufs Scoreboard brachte, ging es heran und beim Stand von 49:52 in die Halbzeit.

Viertel Nummer drei begann mit mehr defensivem Zugriff und schnellen Händen, doch haderten die Hausherren mit einigen Schiedsrichterentscheidungen aus hitzigen Spielsituationen. Die Mannschaft antwortete ab Spielminute 26 mit Aktionen auf dem Parkett. Initiiert von einem Slam-Dunk Jallows, ging es mit einem 9:0 Run und Youngster Pacome Dadiet erstmals in Führung (68:66, 29.). Und eben dieser talentierte Franzose markierte von außen den Startschuss für ein umkämpftes Schlussviertel. Spektakulär ging es hin und her - eine Offensivaktion folgte auf die nächste. Angetrieben von der lautstarken Kulisse kämpfte sich der deutsche Meister aufopferungsvoll und mit einem eiskalten Juan Nunez zum Big Point. Zwei unnachahmliche Drives zum Korb, ebenso gekonnte Würfe vom Parkplatz und einmal von der Linie – zehn der letzten Uuulmer 13 Punkte markierte der Youngster selbst, hatte in den letzten vier Minuten bei allen Treffern seine Hände im Spiel (4 As) und ebnet damit den Weg zum 100:88-Erfolg.

Für die entscheidende Energie zur richtigen Zeit sorgt Energizer Karim Jallow. Mit seinen unwiderstehlichen Drives zum Korb (3/5) und dem guten Händchen von außen (2/3) geht der Power Forward seinem Team voran. Dicht gefolgt wird er vom spanischen Ausnahmetalent Juan Nunez. Seine eiskalten Abschlussaktionen und das gute Auge führt den 19-Jährigen zu einem Double-Double aus 17 Punkten und 10 Assists und die Uuulmer auf die Siegerstraße. Großen Anteil mit zweistelliger Punkteausbeute haben an diesem Abend auch Trevion Williams (12 Pkt – 11 Reb), George De Paula (14 Pkt), L.J. Figueroa (13 Pkt) und Dakota Mathias (12 Pkt).

Head Coach Anton Gavel: „Defensiv waren wir in der ersten Halbzeit nicht existent, haben nicht konsequent verteidigt und in der Folge zu viele einfache Punkte zugelassen. Berlin war deutlich physischer und präsenter. Nach der Pause konnten wir uns deutlich steigern und haben bis zum letzten erfolgreichen Korb von ALBA nur 36 Punkte kassiert - das Spiel so zu unseren Gunsten entschieden. Es ist ein guter Zeitpunkt in der Saison gegen Berlin zu spielen, so ehrlich muss man sein. Wir sind glücklich über den Sieg, müssen uns aber weiterhin allen voran defensiv verbessern.“

Beim heutigen Heimspiel haben wir gemeinsam mit unserem Superior Partner Allianz und ALBA Berlin auf das Thema Inklusion aufmerksam gemacht. In der Halbzeitpause traten die Rollstuhlbasketballmannschaften beider Teams in einem Showmatch gegeneinander an und auch im Foyer der ratiopharm arena war zum Thema Inklusion einiges geboten.