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Vorfreude auf Spiel eins

Von Taktiken, Matchups und Fastbreaks – vor dem Playoff-Start in Berlin muss mit allem gerechnet werden.

  • Siebte Ulmer Playoff-Teilnahme der Ära Leibenath. 
  • Berliner Schnellangriff als größte Herausforderung. 
  • Leonardo Royal Hotel Ulm verlängert Vertrag um zwei Jahre. 
Playoffs, das sind große Gefühle, leidenschaftliche Duelle, aber auch kühle Analysen. Head Coach Thorsten Leibenath hat es in den letzten Tagen mit dem analytischen Ansatz gehalten. In intensiven Video-Sessions hat er sein Team auf den Viertelfinal-Gegner ALBA Berlin vorbereitet. Leibenath hat Laufwege studiert, Tendenzen ausgemacht und festgestellt, „dass eine der größten Berliner Stärken der Schnellangriff ist“. Playoffs, das ist aber auch die Zeit, in der Trainer ihre Teams auf alle Eventualitäten vorbereiten und versuchen, den Gegner mit taktischen Varianten zu überraschen. Nach 34 Hauptrunden-Spielen werden die Uhren für eine Woche auf null gestellt, dann geht es in drei „best of five“-Serien um die deutsche Meisterschaft. Dann wird Basketball für die Trainer zu Schach, zu einem Spiel, in dem man dem Gegner immer einen Zug voraus sein möchte. 

„Schlüsselduelle können sicher die zwischen Sikma und Evans und zwischen Siva und Miller werden.“ Thorsten Leibenath

Deshalb hat Leibenath seinem Team zu allen 14 Berliner Spielern einen Scouting Report ausgehändigt. In einer Playoff-Serie kann schließlich jedes Detail entscheiden. Beim Pressefrühstück am Donnerstagvormittag im Leonardo Royal Hotel Ulm hat Leibenath Einblicke in seine intensive Vorbereitung gegeben, hat über die Berliner Zonenverteidigung nachgedacht, den siebten ALBA-Ausländer erwähnt („wahrscheinlich Clifford“) und überlegt, „wie wir gegen eine der besten Verteidigungen der Liga zu Punkten kommen“. Wer den 44-Jährigen dabei beobachtet hat, merkte schnell: Leibenath liebt die taktischen Winkelzüge und geht mit großem Enthusiasmus in seine siebten und letzten Playoffs als Head Coach von ratiopharm ulm. 
Akpinar gegen Herrmansson - ein Schlüssel im Back Court? Foto: Harry Langer
Im Fokus Siva gegen Miller, Akpinar gegen Hermannsson, Green gegen Giedraitis oder Evans gegen Sikma – spannende Matchups bietet die Serie mehr als genug. Welche tatsächlich zustande kommen und welche einen nachhaltigen Einfluss auf das Duell haben, zeigt sich in den nächsten Tagen. Sicher ist: Wer weniger Fehler macht, verbessert seine Siegchance. Sowohl Berlin (13,7 TO) als auch Ulm (13,4) lieben das schnelle Spiel und nehmen dafür auch den ein oder anderen Ballverlust in Kauf. In der Hauptrunde siegte zweimal Alba, wobei ratiopharm ulm in der Hauptstadt 30 Minuten lang auf Augenhöhe war und Berlin zu insgesamt 25 Ballverlusten zwang. Auffällig ist: In beiden bisherigen Spielen blieb Ulm mit je vier Steals deutlich unter seinem Schnitt (7,8). Entscheidend ist das für Leibenath indes nicht: „Es geht darum, Ballverluste zu provozieren, so wie uns das in der Hauptrunde in Berlin gelungen ist.“ 

„Wir dürfen uns so gut wie keine Schwächephase erlauben.“ Dwayne Evans

Isaac Fotu im Duell mit Luke Sikma. Foto: Harry Langer
Historie 20 Siege und 14 Niederlagen – ratiopharm ulm hat eine turbulente Hauptrunde letztlich auf Platz sechs und mit einem guten Ergebnis beendet. „Das ist die Region, in die wir etwa hingehören“, sagt Dr. Thomas Stoll in der SÜDWEST PRESSE. In die Playoffs gehören die Ulmer auch: Sieben Mal hat das in den letzten acht Jahren geklappt – nur einmal weniger als Berlin. Mit zwei Finalteilnahmen und einem Halbfinalauftritt sind die Ulmer übrigens genauso erfolgreich wie der potente Hauptstadtclub. Die Viertelfinal-Paarung Ulm gegen Berlin gab es 2014 schon mal: Damals setzte sich Alba mit 3:1 durch. 

Thorsten Leibenath „Eine der größten Berliner Stärken ist ihr Schnellangriff, damit überrumpeln sie regelmäßig ihre Gegner. Das Besondere daran ist, dass Berlin auch nach einem Korberfolg des Gegners blitzschnell attackiert. Gleichzeitig hat ALBA mit München die beste Verteidigung der Liga. Darauf müssen wir uns einstellen – und auch darauf, dass Coach Aito eine Zonenverteidigung spielen lässt. Schlüsselduelle können sicher die zwischen Sikma und Evans und zwischen Siva und Miller werden. Wir bereiten uns allerdings auf alle 14 Berliner Spieler vor. In einer Playoff-Serie kann jeder einzelne entscheidend sein.“ 
Wer soll Dwayne Evans halten? Hier versucht es Tim Schneider. Foto: Marcel Merli
Dwayne Evans „Wir erinnern uns auf jeden Fall an das Spiel in Berlin. Da waren wir über weite Strecken wirklich gut, daran müssen wir anknüpfen. Gleichzeitig lehrt uns diese Partie, dass 30 gute Minuten gegen ALBA nicht reichen. Wir dürfen uns so gut wie keine Schwächephase erlauben, sonst bestraft das ein Team wie Berlin sofort.“ 

Und sonst? Im Rahmen des Pressefrühstücks im Leonardo Royal Hotel Ulm wurde bekanntgegeben, dass der Top Partner von ratiopharm ulm seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert. Das im Jahr 2018 eröffnete Vier-Sterne-Hotel wird auch in Zukunft als Hotelpartner nationale und internationale Gast-Mannschaften beherbergen. Nicht nur Teams wie Roter Stern Belgrad zeigen sich vom Ambiente des Hotels begeistert, auch Head Coach Thorsten Leibenath freut sich über die Vertragsverlängerung: „Das Leonardo ist ein toller Partner, den ich auch schon privat besucht habe“, so der Head Coach von ratiopharm ulm. 
Pressefrühstück im Leonardo Royal Hotel Ulm Foto: Florian Eisebitt
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