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„The Veteran“ – Der US-amerikanische Routinier

Die dritte Auflage unserer „OrangeFinals“-Interviewserie handelt von Weltenbummler und Halbfinalheld Brandon Paul. Nach einer langen Karriere mit NBA – und EuroLeague-Erfahrung steht der Distanzschütze das erste Mal in einem Finale.

Brandon, du spielst das erste Jahr in der Bundesliga und stehst direkt im Finale um die deutsche Meisterschaft. Wie würdest du den Weg dorthin beschreiben? 
„Unser Weg ins Finale war alles andere als optimal. Vieles lief gegen uns, so hatten wir mit Verletzungen zu kämpfen und durchlebten in dieser Saison einige Tiefs. Ich denke, der Zusammenhalt unseres gesamten Teams, sowohl Spieler als auch der gesamte Staff, gepaart mit dem unbedingten Siegeswillen ebneten uns den erfolgreichen Weg.“
 
Du hast bereits einige Stationen weltweit hinter dir, somit durftest du schon viel sehen und Erfahrungen sammeln. Was sind deine Gedanken zu den Ulmer Fans und zu deiner bisherigen Zeit in Deutschland?
„Unsere Fans sind unglaublich, sie machten unsere Saison einzigartig. Die Unterstützung, egal ob zu Hause oder in fremder Halle, hat uns als Team nach vorne getrieben und zu Bestleistungen gebracht. Für mich persönlich ist das eine Spielzeit, die mir am meisten in Erinnerung bleibt – ich bin mit keinem Verein in meiner bisherigen Profi-Karriere so weit gekommen. Weder in der NBA, EuroLeague oder in den verschiedensten Ligen weltweit durfte ich solch erfolgreiche Playoffs spielen. Ich freue mich sehr, dass ich dies erleben darf.“
Der Wurf ins Glück (Der bisher wohl schönste Moment im Ulmer Trikot). Foto: Steiner
Was macht das Team dieses Jahr aus deiner Sicht so besonders?
„Die Chemie im Team stimmt einfach – alle kommen miteinander gut aus, dementsprechend kämpfen wir füreinander. Obwohl wir viele unterschiedliche Charaktere sind, verstehen wir uns auch abseits vom Parkett hervorragend. Wenn das der Fall ist, dann genießt man jedes Training, kann gemeinsam viel lernen und hebt sich gegenseitig auf ein neues sportliches Level.“
 
Du bist während der laufenden Saison zur Mannschaft gestoßen. Was wusstest du im Vorfeld über Ulm?
„Ich kannte den Verein von einigen Spielern, die in Ulm aktiv waren und sich prächtig weiterentwickelten. Vergangenen Jahres habe ich bereits mit Badalona gegen Ulm in den EuroCup-Playoffs gespielt. Wir waren nach einer überragenden Saison der klare Favorit, dennoch haben wir zu Hause verloren. Da habe ich gesehen, wie viel Herz und Kampfgeist in dieser Organisation steckt. Hierher zu kommen, jeden Spieler und die dazugehörigen Hintergrundgeschichten kennenzulernen, zu sehen, wie weit jeder gekommen ist und wo wir jetzt stehen, macht mich sehr glücklich.“
Das Stretching ist ein fester Bestandteil der Warm-up-Routine des 32-Jährigen. Foto: Steiner
Kurz zu einer Frage abseits der Finalserie. Wer war bisher deiner Meinung nach der beste Spieler, mit dem du auf dem Feld standst?
Den besten Spieler, den ich je verteidigen musste, war definitiv Kevin Durant. Aufgrund seiner Vielseitigkeit kann er jederzeit punkten. In meiner Zeit bei den San Antonio Spurs  durfte ich viel lernen - vor allem von Manuel Ginobili, wir nannten ihn damals auch liebevoll „Grandpa Juice“. Er spielte seine letzte Saison, war trotzdem in einer Top-Verfassung, ernährte sich jederzeit gut und war in jedem Aspekt ein wahrer Profi. Er half mir enorm als junger Spieler zu wachsen. Auch die Zeit mit Kulttrainer Gregg Popovic prägte mich. Die Beziehung zu ihm geht weit über das Sportliche hinaus. Denn er ist jemand, der wirklich für dich sorgt und versucht, dich zu einem besseren Menschen zu formen. Es war ein Glückslos, als junger Spieler damals unter ihm zu trainieren und spielen.
 
 In mindestens drei Spielen geht es in der Finalserie um die Krone des deutschen Basketballs. Was bedeutet dir das?
„Zu sagen, dass ich mit meinem Team im Finale stehe und wir um die Krone des deutschen Basketballs spielen, bedeutet mir unglaublich viel. Diesen Moment zu überbieten ist ein Ding der Unmöglichkeit. Dafür spiele ich Basketball und bin Profi geworden, genau für diese Spiele. Ich kann es kaum erwarten, bis es losgeht.
 
 Wenn am Freitag das erste Finalspiel ansteht, was hast du für einen besonderen Brauch im Vorfeld?
„Also ich bin nicht derjenige, der sehr abergläubig ist. Mein Warm-up vor dem Spiel ist seit Jahren automatisiert. Seit ich Profi bin, ist mein Stretchingprogramm immer gleich und zeitlich genau getaktet.  Das wird sich auch jetzt im Finale nicht ändern.
 
 
Noch 3 Tage bis zum Finalauftakt

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