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Ulm verzaubert Crailsheim

Ein bärenstarker Christoph Philipps und ein spielfreudiger Per Günther (12 Assists) führen Ulm zum 60:47-Heimsieg gegen Crailsheim

  • Tyler Harvey mit 18 Punkten (100% Wurfquote) Topscorer.
  • Kommentator Benni Zander reißt das Publikum mit.
  • Vier Spieler punkten zweistellig.
„Ich freue mich endlich wieder Basketball kommentieren zu können“, mit diesem Statement grüßte Kommentator Benni Zander direkt aus seinem Leipziger Wohnzimmer. Genau dieser Satz macht wohl eindrucksvoll deutlich, wie besonders das Ulmer Liveshow-Angebot in einer Zeit ist, in der Sportübertragungen Mangelware sind. An Highlights mangelte es im virtuellen Duell zwischen Ulm und Crailsheim aber keineswegs. Vor allem die Ulmer überzeugten mit Spielfreude. Während Routinier Per Günther seine Mitspieler gekonnt in Szene setzte – insgesamt verteilte der Kapitän bärenstarke zwölf Assists – ließen es seine Mitspieler immer wieder krachen. Vor allem Christoph Philipps und Seth Hinrichs stellten mehrfach ihre Athletik unter Beweis. 
Christop Philipps freut sich über die gelungene Aktion seines virtuellen Ichs. Foto: BBU '01
Im Fokus: Talent geschmiedet in Ulm. Das gilt nicht nur in Bezug auf die Entwicklung des 18-jährigen französischen Top-Talents Killian Hayes, über den Sportdirektor Thorsten Leibenath unter der Woche in einem SPOX-Interview sagte: „Er hat sich in diesem Jahr stärker bei uns weiterentwickelt, als es zu erwarten war. Manche Fehler waren zwar ärgerlich, aber er hat nie die Kontrolle über das Spiel verloren. Das ist eine sehr seltene Qualität. Er ist spielerisch bereit für den Schritt in die NBA.“ Ebenfalls einen großen Schritt im letzten Jahr hat Studiogast Christoph Philipps gemacht. Als erster Ulmer hat er alle Jugendteams durchlaufen und ist seit dieser Saison im Profiteam von Jaka Lakovic angekommen. Auf die Frage von Kommentator Florian von Stackelberg, was Christoph Philipps an Killian Hayes am meisten überrascht hat, antwortete Philipps: „Er hat ein unfassbar gutes Auge im Pick & Roll. Manchmal rechnest du gar nicht mit dem Ball und er findet trotzdem eine Lösung, um dich anzuspielen.“
So lief das Spiel: Mit einer starken Verteidigung zwingen die Ulmer Crailsheim bereits im ersten Angriff zur Überschreitung der 24-sekündigen Angriffszeit. Direkt im Gegenzug ist es Tyler Harvey, der sich auf dem Flügel im Eins-gegen-Eins durchsetzt und mit einem krachenden Dunk die ersten Punkte der Partie auf das Scoreboard bringt. Mitte des Viertels gehen die Ulmer nach einem schweren Layup von Harvey mit 9:2 in Führung, ehe Per Günther mit einem Dreier aus acht Metern den Vorsprung erstmalig zweistellig ausbaut (12:2). Nach einem unglücklichen Foul von Grant Jerrett geht Crailsheim nochmal an die Freiwurflinie – lässt aber beide Versuche ungenutzt. Daher geht es mit einer deutlichen 19:7-Führung in die Viertelpause.

Der Start in den zweiten Abschnitt gestaltet sich für Ulmer zunächst durchwachsen. Ein illegaler Block von Seth Hinrichs bietet Crailsheim die Chance zu verkürzen. Doch Tyler Harvey macht den Fehler seines Mitspieler wieder wett, stealt den Ball und ermöglicht dem virtuellen Christoph Philipps per Alley-Oop und Posterdunk die Führung weiter auszubauen (26:11). Während Crailsheim in der zehnten Spielminute zweimal per Dreier erfolgreich ist, verwandeln die Ulmer zwei sehenswerte Alley-Oop-Spielzüge und sorgen zur Halbzeitpause für beste Stimmung bei den Fans, die sich über eine deutliche 32:19-Führung freuen.

„Wir könnten Seth Hinrichs ein eigenes Highligh-Tape zusammen tackern“, freute sich Kommentator Benni Zander, nachdem Ulms Nummer 21 zu Beginn der zweiten Hälfte zweimal unbedrängt unter dem Korb per Dunk abschließt. Doch ebenso sehenswert setzen die Crailsheimer zum Konter an. Mit zwei schnellen Abschlüssen und einem durchaus glücklichen Last-Second-Shot verkürzen die Merlins auf elf Punkte (38:27). Während der nächste Wurf der Crailsheimer den Korb allerdings deutlich verfehlt, setzt Tyler Harvey nach wunderschöner Ulmer Ballbewegung mit einem Dreier zum 43:27 den Schlusspunkt im dritten Viertel.

Zu Beginn des Schlussabschnitts übernimmt dann der Kapitän das Ruder – zwei Mal ist Per Günther zunächst in Folge erfolgreich. „Timeout, Timeout“, fordert Christoph Philipps aus dem Studio, nachdem Crailsheim mit schnellen Korberfolgen, gekrönt von einem furiosen Dunk, blitzschnell auf 45:39 verkürzt. Es deutete sich ein ähnlicher Spielverlauf wie im Hinspiel an. Doch diesmal behalten die Hausherren die Nerven. Angeführt von Christoph Philipps bringen die Ulmer den Vorsprung wieder in den zweistelligen Bereich (51:39).

O-Ton:
Christoph Philipps: „Ich denke schon, dass Killian in der ersten Runde gepickt wird. An welcher Stelle genau, das kann ich nicht sagen, da ich die anderen Talente nicht gut genug kenne. Aber ich rechne damit, dass er unter den ersten 15 Picks landet. Er hat ein unfassbar gutes Auge im Pick & Roll. Manchmal rechnest du gar nicht mit dem Ball und er findet trotzdem eine Lösung, um dich anzuspielen.“

Und sonst: Verabschiedet wurden die Fans im Livestream mit einer kleinen Botschaft vom Ulmer Maskottchen SPASS. Unser aller Lieblingshase hatte für die Zuschauer einen kleinen Ostergruß vorbereitet. Aber auch SPASS ließ es sich nicht nehmen, an dieser Stelle noch einmal darauf hinzuweisen, wie wichtig es ist – trotz des guten Wetters, der Sehnsucht nach Familie und Freunden und den Feiertagen –, dass sich alle an die Vorgaben und Maßnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus halten. In diesem Sinne wünschen wir frohe Ostern und bitte #StayAtHome.
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