Das Duell Oldenburg gegen Ulm lässt Deutschland auf das Aufeinandertreffen zweier BBL-Legenden blicken. Zwei Spieler, die die Basketball-Bundesliga wie kaum jemand anderes geprägt haben. Zwei Spieler, die ihre Karriere nach dieser Saison beenden werden. Oldenburg gegen Ulm, das ist auch Rickey Paulding gegen Per Günther. Höchstwahrscheinlich auch das letzte Mal in der Großen EWE Arena in Oldenburg. Das Rickey Paulding gegen Ulm reihenweise zur Höchstform aufläuft ist nicht nur subjektives Fanempfinden, sondern auch statistisch belegt. In 49 Partien gegen Ulm erzielte Paulding 17,2 Punkte und punktet damit im Karriereschnitt nur gegen drei BBL-Teams besser. Per erzielte gegen Oldenburg hingegen in 43 Spielen 10,1 Punkte, ist im Karrierebestwert der direkten Duelle mit 35 Punkten dem US-Amerikaner allerdings einen Punkt voraus.

Auch wenn die EWE Baskets derzeit sowohl in der easyCredit BBL also auch in der FIBA Basketball Champions League jeweils auf dem letzten Tabellenplatz rangieren, besitzt das Team um Headcoach Mladen Drijenic jede Menge Qualität und Erfahrung. Merkmale, die bei wettbewerbsübergreifenden 13 Niederlagen aus 16 Spielen noch nicht vollumfänglich gegriffen haben. Aber das Pendel könnte, mit etwas mehr Fortune, auch in eine komplett andere Richtung ausschlagen, denn von diesen 13 Niederlagen hatte Oldenburg in sieben Partien lediglich mit drei oder weniger Punkten das Nachsehen. Ein Wiedersehen wird es mit Cameron Clark geben, der sich in der vergangenen Saison noch das Ulmer Trikot überstreifen durfte. Gemeinsam mit Max Heidegger bildet Clark ein offensivstarkes Duo mit jeweils über 16 Punkten pro Spiel. Treffsicher sind außerdem auch Paulding, Michalak, Odiase und Breunig, die mindestens 9,6 Punkte pro Spiel erzielen. Es ist wahrscheinlich also nur eine Frage der Zeit bis die Baskets ihren Schlüssel zum Erfolg wiederfinden.

ratiopharm ulm hingegen scheint diesen Schlüssel in den letzten Wochen entdeckt zu haben. Vier Siege in Folge, unter anderem beim EuroCup-Favoriten Gran Canaria, sowie sieben Siege aus den letzten neun Spielen sprechen für eine aufsteigende Entwicklung des Teams. Dennoch waren die Begegnungen zwischen Ulm und Oldenburg in der Vergangenheit immer brisant und selten deutlich. Insgesamt vier Playoff-Begegnungen verbinden beide Clubs in ihrer Historie: 2013 und 2017 gewann Oldenburg; 2016 und 2021 setzte sich ratiopharm ulm durch. Die Vorzeichen für dieses Duell scheinen anders zu stehen, allerdings können die Oldenburger, im Gegensatz zu ratiopharm ulm, in heimischer Halle auf die Unterstützung von bis zu 2.500 Fans hoffen.
Headcoach Jaka Lakovic: „Oldenburg ist es gewohnt oben dabei zu sein und ist derzeit in einer schwierigen Situation. Aber sie sind viel besser als der Tabellenstand zeigt. Wenn Oldenburg nur ein paar der engen Spiele gewonnen hätte, würden wir heute über eine komplett andere Situation sprechen.“