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ratiopharm ulm
Coach: Jaka Lakovic
Platzierung: 6. (23-11)
Heim-Bilanz: 12-5
02.01.2021 | 18:00 | BBL 11. Spieltag
73 : 72
Q1 Q2 Q3 Q4
ULM 13 22 15 23
BON 22 19 19 12
Telekom Baskets Bonn
Coach: Will Voigt
Platzierung: 13. (12-22)
Auswärts-Bilanz: 6-11

Mit Willen und Heckmann zum Sieg

ratiopharm ulm beendet seine Niederlagenserie mit einem 73:72-Erfolg über die Telekom Baskets Bonn und holt dabei im letzten Viertel einen Zehn-Punkte-Rückstand auf.

  • Ulmer mit 21 Assists und Teamplay in der entscheidenden Phase. 
  • Patrick Heckmann wirft Ulm zum 150. Sieg in der Arena. 
  • John Petrucelli weiterhin am Rücken verletzt.
So kann das Jahr 2021 beginnen! Head Coach Jaka Lakovic, der nach seinem in Crailsheim erlittenen Muskelfaserriss in der Wade auf Krücken coachte, hätte sich wahrscheinlich ein bisschen weniger Dramatik gewünscht, dafür waren die Emotionen nach dem hart umkämpften sechsten Ulmer Erfolg in der easyCredit BBL um so größer. Kapitän Per Günther brüllte seine Freude Kollege Klepeisz ins Gesicht und auch Lakovic war erleichtert. „Der Sieg gibt uns die Möglichkeit, kurz durchzuatmen. Ich glaube, dass wir aus den drei vorangegangenen Partien, zwei Spiele hätten gewinnen können. Der Schlüssel zum Erfolg heute lag in meinen Augen im vierten Viertel. Dort ist es uns gelungen, gut zu verteidigen und Energie und Siegeswillen zu zeigen“, so der Slowene. Besonders glücklich konnte der Coach darüber sein, dass sein Team – das insgesamt auf starke 21 Assists kam – den Ball insbesondere bei der Aufholjagd im vierten Viertel teamdienlich laufen ließ. Angeführt von Tommy Klepeisz und Isaiah Wilkins, die beide vier Assists zustellten, brachte sich ratiopharm ulm immer wieder in gute Wurfpositionen. Der spielentscheidende Wurf von Patrick Heckmann – ein Dreier 17 Sekunden vor dem Ende zum finalen 73:72 – war freilich so nicht geplant. „Den letzten habe ich einfach geworfen. Tommy hat mich super freigespielt und ich wusste, dass die Shotclock kurz vor dem Ende war. Der musste einfach drauf“, so Heckmann über seinen erst vierten erfolgreichen Dreier (4/14) der aktuellen Saison. 
Patrick Heckmann bedankt sich für ein tolles Anspiel. Foto: Florian Achberger
Im Fokus: Es gibt viele Gründe, warum die Partie zwischen den Telekom Baskets und ratiopharm ulm an diesem 11. Spieltag Zuschauer verdient hätte. Da wären die Playoff-artige Intensität der zweiten Halbzeit, oder die fast nicht auszuhaltende Spannung der Schlussphase. Die Rückkehr von Chris Babb – der schließlich Teil der Ulmer Rekord-Mannschaft von 2017 war – ist nur einer dieser Gründe. Dabei hätte dieser Babb seinem Ex-Team fast den Abend versaut. Mit sechs von zehn Dreiern – zwei davon in Folge – erwischte der Scharfschütze einen blendenden Abend. Deutlich besser als in der vergangenen Saison, als die Fans bei Babbs erster Rückkehr an alter Wirkungsstätte noch dabei sein durften. Damals traf der Amerikaner im Trikot von Promitheas Patras keinen einzigen seiner neun Dreierversuche und die Griechen gewannen im EuroCup dennoch. Wenngleich die Fans beim 150sten Uuulmer Erfolg in der ratiopharm diesmal nicht dabei sein durften, können sie mit einem starken Babb und einem Sieg von ratiopharm ulm sicher besser leben. 
Chris Babb: Ex-Ulmer und Bonner Topscorer. Foto: Florian Achberger
Den Rucksack von drei Niederlagen in Folge sah man den Spielern in der Anfangsphase deutlichen an (5:14, 6. Minute). Mit nur einem Erfolg bei acht Versuchen aus dem Feld machte es ratiopharm ulm den Gästen zu einfach. Insbesondere Demitrius Conger hatte zu Beginn (0/5) überhaupt kein Fortune. Ganz anders Bonns Topscorer Strahinja Micovic (4/5), der das erste Viertel (13:22) dominierte und zehn seiner insgesamt 15 Punkte erzielte. Doch je länger die Partie dauerte, desto lockerer wurde das Handgelenk der Gastgeber – was bei Geisterspielen ja nicht ungewöhnlich ist. Mit zwei schnellen Dreiern (Obst, Holman) brachte sich ratiopharm ulm wieder in Reichweite (21:26, 13.). Und als dann Klepeisz einen weiteren Distanzwurf versenkte und Günther im Fastbreak ebenfalls gewissenlos aus der Distanz abdrückte – und traf – lag ratiopharm ulm in der 14. Minute erstmals in Führung (27:26). Wenngleich die Führung bis zum Viertelende noch dreimal wechselte und die Bonner mit einem 35:41-Vorsprung in die Halbzeit gingen, hatte Jaka Lakovic im zweiten Viertel deutlich häufiger Gelegenheit, seine verletzte Wade zu entspannen. 
Dylan Osetkowski war mit 17 Punkten erneut Topscorer seiner Mannschaft. Foto: Florian Achberger
Die zweite Halbzeit begann ratiopharm ulm mit einem anderen Gesicht – nämlich mit vier defensiven Stopps in Folge. So war es die gute Ulmer Verteidigung, die Klepeisz in der 23. Minute von der Freiwurflinie zur erneuten Führung seiner Mannschaft ummünzte (42:41). Dann war auf einmal richtig Alarm. Nach einem unsportlichen Foul von DiLeo an Günther und dem erneuten Ausgleich (46:46), begleiteten die Bonner Bankspieler jede Aktion auf dem Parkett mit frenetischem Applaus. Und der vierte und fünfte Dreier von Babb lieferte den Gästen Grund zum Jubeln (46:52, 27.). Und der Bonner Run hielt an: Zunächst durch einen weiteren Dreier, dann durch eine Offensiv-foulverdächtige Aktion, die in einem Dreipunkt-Spiel für die Gäste endete (48:58). So musste ratiopharm ulm – wie schon nach dem ersten Viertel – erneut einem deutlichen Rückstand hinterherlaufen. Allerdings unter erschwerten Bedingungen bzw. mit nur noch zehn Minuten auf der Spieluhr. Und die Ulmer nahmen die Herausforderung an! „Creating by sharing the ball“ hatte Lakovic vor dem Spiel gefordert und in den folgenden zwei Angriffen setzten seine Spieler das par excellence um: So war es ein 10:0-Run, der das Spiel bei sieben Minuten auf der Uhr noch einmal ganz knapp machte. Und auch als Babb seinen sechsten Dreier versenkte, hatten die Ulmer jetzt die Antwort – nämlich ebenfalls aus der Distanz durch Klepeisz (63:63). Als dann Osetkowski nach einem ganz langen Schritt den nächsten Ausgleich markierte – und Bonns Coach Jovovic auf Schrittfehler plädierte und mit einem technischen Foul belangt wurde, versenkte Obst den fälligen Freiwurf zur ersten Ulmer Führung seit Anfang des 3. Viertels (66:65, 37). Doch die Crunch Time hatte ja noch gar nicht begonnen. Nach dem achten Ausgleich und dem anschließenden achten Führungswechsel der Partie (70:72), unterlief den Ulmern zunächst ihr 12. Ballverlust, ehe Osetkowski 30 Sekunden vor dem Ende einen wichtigen Rebound sicherte. Dann war es Heckmann, der vom linken Flügel und im 90 Gradwinkel Maß nahm und seinen ersten Game-Winner im Ulmer Trikot versenkte. 
Ein ungewohntes Bild: Der Coach auf Krücken. Foto: Florian Achberger
O-Ton
Jaka Lakovic: „Heute hat sich unser Spiel zunächst nicht komfortabel und präzise angefühlt und wir müssen vor allem gestehen, dass Bonn sehr guten Basketball gespielt hat. Wir sprechen im Team oft darüber, dass wir uns durch eine hohe Ballbewegung und den bestmöglich herausgespielten Wurf definieren wollen. Wenn uns das gelingt, spielen wir auch guten Basketball. Wir sind natürlich sehr glücklich, dass Patrick den Wurf am Ende verwandeln konnte. Danach haben wir in der Defensive, das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten und das Spiel damit für uns entschieden.“

Patrick Heckmann: „Der Druck war heute von Beginn an da, weil wir nicht gut gespielt haben und den Ball nicht ausreichend bewegt haben. Bonn hat heute teilweise die Aktionen bekommen, die sie haben wollten. Babb hat in der zweiten Halbzeit viele Würfe getroffen – das wollten wir ihnen eigentlich wegnehmen. Dann hat sich die Partie zu einem Kampf entwickelt, aus dem wir zum Glück als Sieger hervorgegangen sind. Für uns war es wichtig, dass wir gewinnen und die Negativserie stoppen. Solche Spiele muss man dann auch über Kampf und Willen entscheiden, was uns gelungen ist.“
Tommy Klepeisz bei einem seiner drei Dreier. Foto: Florian Achberger
Und sonst? Wie wichtig der 150ste Uuulmer Sieg in der ratiopharm arena war, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Wenngleich die easyCredit BBL auch 2021 noch nicht die beste Liga Europas ist, ist sie auch in dieser Saison wieder eine Liga, in der Überraschungen an der Tagesordnung stehen. So trennen die Abstiegsränge (Gießen zwei Siege) und die Playoff-Plätze (Braunschweig vier Siege) nur zwei Erfolge. Wenngleich die Tabelle durch Corona-bedinge Absagen noch wenig aussagekräftig ist, deutet sich nach dem ersten Drittel der Saison eine erneut spannende Spielzeit an. 

Team-Stats Saison


FG%
2P%
3P%
FT%

Top-Performer ratiopharm ulm

Thomas Klepeisz
13
Punkte
Thomas Klepeisz
ratiopharm ulm
Dylan Osetkowski
7
Rebounds
Dylan Osetkowski
ratiopharm ulm
Thomas Klepeisz
4
Assists
Thomas Klepeisz
ratiopharm ulm
Per Günther
0
Blocks
Per Günther
ratiopharm ulm
Dylan Osetkowski
2
Steals
Dylan Osetkowski
ratiopharm ulm
Thomas Klepeisz
15
Effektivität
Thomas Klepeisz
ratiopharm ulm

Spiel-Stats

ratiopharm ulm

Nr. Name S5 MIN PTS 2M 2A 2P% 3M 3A 3P% FGM FGA FG% FTM FTA FT% DR OR TR AS ST TO BS PF EF DBL
6 Per, Günther DNP 7 0 0 0 1 3 33% 1 3 33% 4 4 100% 1 0 1 2 0 3 0 1 5
10 Christoph, Philipps DNP 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 2 0 0 0 0 3 2
22 Thomas, Klepeisz DNP 13 0 0 0 3 7 42% 3 7 42% 4 4 100% 1 0 1 4 1 0 0 1 15
27 Moritz, Krimmer DNP 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
21 Dylan, Osetkowski DNP 4 0 0 0 0 2 0% 0 2 0% 4 6 66% 3 4 7 0 2 3 0 1 6
23 Troy, Caupain DNP 7 0 0 0 1 3 33% 1 3 33% 4 4 100% 5 0 5 3 0 1 0 1 12
11 Isaiah, Wilkins DNP 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 2 4 4 0 1 0 2 7
35 Aric, Holman DNP 3 0 0 0 1 2 50% 1 2 50% 0 0 0 7 0 7 2 0 1 0 5 10
1 Demitrius, Conger DNP 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 2 100% 1 0 1 0 0 2 0 2 1
Total 36 0 0 0% 6 17 35% 6 17 35% 18 20 90% 22 6 28 15 3 11 0 16 58

Telekom Baskets Bonn

Nr. Name S5 MIN PTS 2M 2A 2P% 3M 3A 3P% FGM FGA FG% FTM FTA FT% DR OR TR AS ST TO BS PF EF DBL
8 Benjamin, Lischka DNP 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0
21 Leon, Kratzer DNP 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 6 1 7 0 0 2 0 5 5
11 Anthony, DiLeo DNP 0 0 0 0 0 1 0% 0 1 0% 0 0 0 0 1 1 2 0 1 0 3 1
7 Chris, Babb DNP 18 0 0 0 6 10 60% 6 10 60% 0 0 0 3 0 3 2 0 0 0 2 19
12 Kilian, Binapfl DNP 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0
22 Gabriel, de Oliveira DNP 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
2 Xavier, Pollard DNP 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 2 3 1 2 0 3 4
5 Josh, Hagins DNP 6 0 0 0 2 6 33% 2 6 33% 0 0 0 3 0 3 3 3 2 1 1 10
3 James, Thompson IV DNP 4 0 0 0 0 1 0% 0 1 0% 4 4 100% 2 4 6 1 0 3 0 2 7
13 Deividas, Gailius DNP 5 0 0 0 0 0 0 0 0 0 5 5 100% 4 0 4 1 0 2 0 2 8
Total 33 0 0 0% 8 18 44% 8 18 44% 9 9 100% 20 6 26 12 4 12 1 20 54
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