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ratiopharm ulm
Coach: Jaka Lakovic
Platzierung: 10. (10-10)
Heim-Bilanz: 5-5
05.01.2020 | 18:00 | BBL 15. Spieltag
85 : 73
Q1 Q2 Q3 Q4
ULM 19 29 15 22
BON 15 20 24 14
Telekom Baskets Bonn
Coach: Will Voigt
Platzierung: 15. (4-16)
Auswärts-Bilanz: 1-9

Ernüchternder Rückschlag gegen Jena

Zweite Niederlage in vier Tagen – ratiopharm ulm kassiert erneut über 90 Punkte.

  • 24-Punkte-Rückstand nach 12 Minuten. 
  • Reggie Williams hebelt Ulmer Aufholjagd aus.  
  • Per Günther verlängert seinen Vertrag um ein Jahr.   
Die erhoffte Reaktion blieb aus. Statt sich nach der Niederlage in Gießen dem nächsten Gegner mit Vehemenz entgegenzuwerfen, „wirkten wir am Anfang wie gelähmt“, hadert Head Coach Thorsten Leibenath mit dem Beginn der Partie. Denn nach einem Dreier von Patrick Miller zur letzten Ulmer Führung des Spiels (10:8), überrollte Jena die Gastgeber und führte nach zwölf gespielten Minuten mit 15:39. Wenngleich ratiopharm ulm dem Jenaer Dreierregen (19/33, 56%) eine beherzte Aufholjagd entgegensetzte und in der 33. Minute auf 76:79 verkürzte, wog die Hypothek des ersten Viertels zu schwer. Wobei Leibenath vermutet, dass der Knackpunkt schon in Gießen zu finden ist. „Wir lassen uns von Rückschlägen zu sehr beeindrucken und kommen von Niederlagen nicht stärker, sondern verkrampft zurück.“ Unabhängig von der Ulmer Blockade, stellte der NBA-erfahrene Reggie Williams mit 26 Punkten und fünf von sieben Dreiern, seine Klasse unter Beweis. „In den wichtigen Momenten hat Reggie Williams heute die richtigen Entscheidungen getroffen“, bedankt sich Gäste-Coach Björn Harmsen bei seinem Neuzugang. 

„Wie wir uns in den ersten Minuten haben vorführen lassen, ist einfach nicht akzeptabel.“ Thorsten Leibenath

Dwayne Evans stemmt sich mit Vehemenz gegen die Niederlage.
Von Müdigkeit war beim ältesten Kader der Liga auch im zweiten Spiel innerhalb von vier Tagen nichts zu sehen. Getragen von vier Dreiern (Wolf 2, Joyce, Jenkins), lagen die Gäste nach sieben Minuten mit 10:18 in Front. Während Jena hochprozentig abschloss, ließ ratiopharm ulm im ersten Viertel einige aussichtsreiche Abschlüsse ungenutzt. Und während Jena weiter punktete (12:26), ließ ratiopharm ulm auch von der Freiwurflinie die Punkte liegen. Ohne Rhythmus und sichtlich verunsichert, flutschten den Ulmern selbst die einfachsten Pässe durch die Finger. Die Gäste bedankten sich und netzten im ersten Viertel sieben von zehn Dreiern zur 20-Punkte-Führung (12:32) ein. 

Und der Dreierregen hielt weiter an: Auf den dritten Ulmer Treffer aus der Distanz – im zehnten Versuche durch Ugrai – antwortete Williams ebenfalls von „down town“ zum 15:38. Was die Ulmer auch versuchten, Jena hatte die Antwort: Ugrai trifft von draußen, Joyce hält dagegen und klinkt in der 15. Minute zum 20:43 ein. Und auch als Ugrai seinen dritten Dreier versenkte und Green einen Korbleger mit Bonusfreiwurf nachlegte (29:45,16.), punkteten die Gäste ungerührt weiter aus der Distanz. Erst in den letzten zwei Minuten der ersten Halbzeit gelang es ratiopharm ulm den Rückstand peu à peu zu verkürzen (42:54).
Der überragende Reggie Williams im Duell mit dem starken Max Ugrai. Foto: Harry Langer
War die Partie bis dato davon geprägt, dass die Ulmer im Dreierregen unterzugehen schienen, nahm sie nun an Intensität und Klasse zu. Denn wenngleich ratiopharm ulm schon nach wenigen Sekunden den Rückstand unter zehn Punkte drückte (45:54), hielt Jena gegen und widerstand auch dem aufkommenden Ulmer Druck. Als Dwayne Evans in der  26. Minute den Rückstand auf sechs Zähler reduzierte (57:63), verhedderten sich die Ulmer in der Folge zweimal in der Jenaer Zonenverteidigung und ermöglichten Jenkins seine Dreier vier und fünf (57:71). Dann folgte die wahrscheinlich spektakulärste Aktion der Saison: einen Pass von Miller fing Green in der Zone, um sich dann einmal komplett um die eigene Achse zu drehen, bevor er den Ball durch den Ring stopfte. Ganz nüchtern betrachtet, war es den Ulmern mit enorm viel Einsatz gelungen, den Rückstand nach 30 Minuten auf neun Zähler einzudampfen (64:73). 

Doch ganz allmählich bröckelte das Jenaer Zonenbollwerk. Hatte Evans in Viertel drei schon 12 Punkte aufgelegt, fand der Power Forward auch im Schlussabschnitt immer häufiger die Schlupflöcher in der Defense der Gäste. Bei noch knapp sieben Minuten auf der Uhr erzielte er das 72:77 und James machte das Spiel wenig später endgültig zum Krimi (76:79) – zumindest kurzfristig. Denn zunächst netzte Williams zwei Dreier ein, dann brachte McElroy das Spiel mit seinem Distanzwurf erneut außer Reichweite (76:88, 37.). Als dann zunächst Evans verletzt vom Feld humpelte und Williams den Dreier von Green zum 81:90 konterte, war klar, dass die Ulmer Aufholjagd ins Leere laufen würde.  
Dwayne Evans humpelt verletzt vom Parkett. Foto: Harry Langer
Im Fokus Dwayne Evans war der tragische Held der Partie. Hatte er zur Halbzeit nur zwei Punkte erzielt, war der 26-Jährige mit 22 Punkten im zweiten Durchgang der Ulmer Motor. Evans war nicht nur offensiv der Schlüssel, um die Jenaer Zone zu knacken, er ackerte auch in der Verteidigung wie besessen. Der Beleg seines Einsatzes: vier geblockte Würfe. Während Javonte Green, der ebenfalls 24 Punkte erzielte und dazu noch acht Rebounds sicherte, mit seinem 360-Grad-Dunk das Highlight des Jahres gelang, machte Max Ugrai (16 Punkte, 4/5 Dreier) wie schon im Hinspiel gegen seinen Ex-Club ein starkes Spiel. 

Thorsten Leibenath „Insgesamt ist diese Niederlage sehr ernüchternd. Wie wir uns in den ersten Minuten haben vorführen lassen, ist einfach nicht akzeptabel. Dort haben wir jeglichen Kampf vermissen lassen und wirkten wie gelähmt. Erst als wir defensiv alles geswitcht haben, sind wir etwas besser ins Spiel gekommen und haben vor allem weniger offene Würfe zugelassen. Trotzdem hat Jena weiterhin getroffen, auch aus schwierigen Positionen. Auch wenn wir uns noch einmal herangekämpft haben, war die Leistung heute einfach nicht ausreichend. Wir haben es in dieser Saison schon öfter erlebt, dass uns ein Rückschlag, wie der in Gießen vor ein paar Tagen, mental belastet und sich auch auf die folgende Partie auswirkt. Leider war das heute wieder der Fall.“
Per Günther bedankt sich beim Publikum für den Verlängerungs-Applaus. Foto: Harry Langer
Max Ugrai „Wir haben es im ersten Viertel verpasst, den Zugriff ins Spiel zu finden und waren vor allem defensiv überhaupt nicht auf der Höhe. Das hat sich auf das gesamte Spiel ausgewirkt. Obwohl wir uns nach dem hohen Rückstand aus den ersten Minuten nochmal herankämpfen konnten, hat es am Ende nicht gereicht. Am Ende hat es Jena dann natürlich auch clever gemacht. Sie sind eine sehr erfahrene Mannschaft und haben Spieler in ihren Reihen, die wissen, wie man so ein Spiel über die Bühne bringt.“

Und sonst? Die Vertragsverlängerung von Per Günther, der in der Saison 2019/20 seine 12. Spielzeit für ratiopharm ulm bestreiten wird, geriet nach der bitteren Niederlage zur Randnotiz. Hatte die ausverkaufte ratiopharm arena ihren „Capitano“ bei der Verkündung der Nachricht noch gefeiert, verließ der 31-Jährige das Parkett nach dem Spiel fast unbemerkt. Wenngleich Günther sicherlich gerne die Humpa mit den Fans zelebriert hätte, war ihm die Beiläufigkeit der Vertragsverlängerung ganz recht. Damit bewies Günther einmal mehr ein gutes Gespür für die Fan-Seele, denn nach großem Brimborium ist derzeit niemandem. Schon gar nicht einer Legende. 

Team-Stats Saison


FG%
2P%
3P%
FT%

Top-Performer ratiopharm ulm

Zoran Dragic
17
Punkte
Zoran Dragic
ratiopharm ulm
Derek Willis
10
Rebounds
Derek Willis
ratiopharm ulm
Killian Hayes
4
Assists
Killian Hayes
ratiopharm ulm
Per Günther
0
Blocks
Per Günther
ratiopharm ulm
Killian Hayes
2
Steals
Killian Hayes
ratiopharm ulm
Derek Willis
19
Effektivität
Derek Willis
ratiopharm ulm

Spiel-Stats

ratiopharm ulm

Nr. Name S5 MIN PTS 2M 2A 2P% 3M 3A 3P% FGM FGA FG% FTM FTA FT% DR OR TR AS ST TO BS PF EF DBL
6 Per, Günther DNP 1 0 0 0 0 1 0% 0 1 0% 1 1 100% 0 0 0 2 0 3 0 4 -1
10 Christoph, Philipps DNP 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 5 40% 1 0 1 0 0 0 0 0 0
27 Moritz, Krimmer DNP 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
35 Derek, Willis DNP 11 0 0 0 3 6 50% 3 6 50% 2 2 100% 7 3 10 3 0 2 0 1 19
11 Grant, Jerrett DNP 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 0 2 0 2 0
1 Tyler, Harvey DNP 0 0 0 0 0 1 0% 0 1 0% 0 0 0 0 0 0 2 0 1 0 0 0
3 Killian, Hayes DNP 8 0 0 0 1 3 33% 1 3 33% 5 6 83% 3 0 3 4 2 4 0 3 10
5 Zoran, Dragic DNP 17 0 0 0 5 12 41% 5 12 41% 2 3 66% 1 0 1 4 0 1 0 2 13
Total 39 0 0 0% 9 23 39% 9 23 39% 12 17 70% 12 4 16 16 2 13 0 12 41

Telekom Baskets Bonn

Nr. Name S5 MIN PTS 2M 2A 2P% 3M 3A 3P% FGM FGA FG% FTM FTA FT% DR OR TR AS ST TO BS PF EF DBL
8 Benjamin, Lischka DNP 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 2 100% 2 0 2 1 0 0 0 0 5
1 Joshiko, Saibou DNP 0 0 0 0 0 1 0% 0 1 0% 0 0 0 1 0 1 0 1 1 0 3 0
11 Anthony, DiLeo DNP 4 0 0 0 0 3 0% 0 3 0% 4 4 100% 2 1 3 3 1 1 1 3 8
21 Kilian, Binapfl DNP 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
7 Bojan, Subotic DNP 2 0 0 0 0 4 0% 0 4 0% 2 2 100% 5 1 6 3 2 0 0 3 9
22 Gabriel, de Oliveira DNP 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
9 Branden, Frazier DNP 8 0 0 0 2 6 33% 2 6 33% 2 3 66% 3 1 4 8 1 6 0 4 10
23 Benjamin, Simons DNP 5 0 0 0 1 4 25% 1 4 25% 2 3 66% 0 0 0 1 0 1 0 1 1
2 Trey, McKinney-Jones DNP 2 0 0 0 0 2 0% 0 2 0% 2 2 100% 0 0 0 0 0 2 0 1 -2
15 Alec, Brown DNP 7 0 0 0 2 3 66% 2 3 66% 1 2 50% 1 1 2 0 1 2 1 2 7
Total 30 0 0 0% 5 23 21% 5 23 21% 15 18 83% 14 4 18 16 6 13 2 17 38
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