Suchen
ratiopharm ulm
Coach: Jaka Lakovic
Platzierung: 10. (10-10)
Heim-Bilanz: 5-5
24.11.2019 | 15:00 | BBL 9. Spieltag
102 : 69
Q1 Q2 Q3 Q4
ULM 22 32 32 16
HAM 16 16 17 20
Veolia Towers Hamburg
Coach: Mike Taylor
Platzierung: 17. (3-17)
Auswärts-Bilanz: 3-8

Ulmer Power reicht nur für drei Viertel

ratiopharm ulm verliert nach einer mitreißenden ersten Halbzeit letztlich deutlich gegen den neunfachen Deutschen Meister.

  • Vorentscheidung im dritten Viertel: Bamberg gelingen 32, Ulm nur 11 Punkte.
  • Ex-Ulmer Augustine Rubit mit 22 Punkten und einem fast perfekten Spiel. 
  • Bamberg trifft aus dem 2er-Bereich 83 Prozent seiner Würfe. 
Die Enttäuschung war am Ende allen anzumerken. Thorsten Leibenath in der Pressekonferenz, Ismet Akpinar im Fantalk und Ryan Thompson in der Mixed Zone. Und den 6.200 Fans natürlich auch. Denn die hatten die ratiopharm arena beim ersten easyCredit BBL-Spiel des neuen Jahres in ein Tollhaus verwandelt. Die Energie des Publikums übertrug sich allerdings nur bis zur Halbzeit aufs Parkett. Dann war die Ulmer Power mit einem Mal weg und was blieb, war die Enttäuschung über ein Spiel, dass die Uuulmer nach einer bärenstarken ersten Halbzeit gewinnen hätten können. „Leider haben wir im dritten Viertel den Fuß vom Gaspedal genommen und zu passiv agiert“, haderte ein starker Ryan Thompson mit dem vorentscheidenden Viertel.  

Wenngleich ratiopharm ulm sich im vierten Spielabschnitt wieder auf acht Punkte heran kämpfte, war der Rückstand nach den vermaledeiten zehn Minuten einfach zu groß. „Die Niederlage ist sehr bitter, weil heute eigentlich mehr drin gewesen wäre“, ärgerte sich Leibenath. 
Ryan Thompson spielte gegen sein Ex-Team stark. Foto: Alexander Fischer
Im Basketball spricht man gern von Härte oder „Physikalität“, wenn man zu beschreiben versucht, mit welchem Einsatz die Athleten ihre Körper in die Schlacht werfen. Beim 149. ausverkauften Bundesligaspiel in der ratiopharm arena war der Härtegrad von Beginn an enorm. Sowohl auf den Rängen, als auch auf dem Parkett. Patrick Miller ging sogar über die Schmerzgrenze hinaus. Der bullige Point Guard, der sein Team von der Freiwurflinie mit 13:7 in Führung geworfen hatte, humpelte kurz darauf vom Parkett. Bei einem Zusammenprall, bei dem Miller seinen Körper ins Getümmel geworfen hatten, verletzte er sich. Dem „toughen“ Auftreten seiner Mannschaft tat Millers Abgang zunächst keinen Abbruch. Erst in den letzten zwei Minuten des ersten Viertels ließ die Konzentration bei den Gastgebern etwas nach, weshalb aus einer 21:15-Führung zur Viertelpause ein 24:25-Rückstand wurde. 

Doch je länger das Spiel dauerte, umso fehleranfälliger wurde das Ulmer Spiel. Beim Stand von 26:31 unterlief Per Günther in der 13. Minute schon der siebte Ulmer Ballverlust. Als wenig später Tyrese Rice an der Dreierlinie vergessen wurde, bedankte sich der EuroLeague-Champion mit seinem zweiten Dreier zum 29:37. Als den Ulmern das Spiel zu entgleiten schien, meldete sich Patrick Miller mit einem Drive zum Korb zurück. Als kurz darauf Javonte Green einen „Coast to Coast“-Run von der Freiwurflinie bzw. mit einem Dreipunkt-Spiel zum 34:37 vollendete, war das Momentum zurück auf Uuulmer Seite (36:37, 15.). Und jetzt war auch wieder diese „Physikalität“ da, mit der ratiopharm ulm die Partie eröffnet hatte. Auch bei den Zuschauern. Als David Krämer Ricky Hickmann mit seiner Verteidigung in die Knie gezwungen hatte und die Unparteiischen dem Bamberger Shooting Guard dafür zwei Freiwürfe zusprachen, brüllte die Arena ihren Unmut darüber aufs Parkett. Und angetrieben von der Ulmer Wut powerten sich die Gastgeber zur 53:47-Halbzeitführung. 
Patrick Miller im Duell mit dem Ex-Ulmer Augustine Rubit. Foto: Florian Achberger
Nach der Pause schien dann alle Energie weg. Nach fünf Ulmer Angriffen ohne Punkte, war Thorsten Leibenath nach zweieinhalb gespielten Minuten (53:56) zur Auszeit gezwungen. Wenngleich Miller sein Team mit einem Jumper erlöste, hatte Bamberg sich in wenigen Minuten – befeuert durch zwei Dreier von Bryce Taylor – die höchste Führung des Spiels erarbeitet (55:63, 25.). Mit einem Fastbreak-Dunk vollendete Rubit schließlich einen 2:12-Run der Gäste zum 55:65. Nachdem Thorsten Leibenath sich über ein Offensivfoul, das die Schiedsrichter Max Ugrai aufgebrummt hatten, beschwerte und dafür mit einem „Technischen“ bestraft wurde, hatten die Ulmer endgültig die Kontrolle über das Spiel verloren und einen nach der ersten Halbzeit nicht für möglich gehaltenen 11:32-Einbruch erlebt.  

Wenngleich ratiopharm ulm den Schock aus Viertel drei gut wegsteckte und den Bambergern mit minus zehn (76:86, 82:92) immer wieder auf den Fersen blieben, schafften sie es nicht mehr, die Partie noch einmal richtig knapp zu machen. Dafür trafen die Bamberger ihre Freiwürfe (93 Prozent) zu gut und dafür war die Hypothek aus Viertel drei letztlich zu groß. 

Im Fokus Ryan Thompson rechtfertigte seine 31-minütige Einsatzzeit – die längste aller Spieler – mit 17 Punkten und einer 67-prozentigen Trefferquote. Damit war Thompson gegen seinen Ex-Club hinter Evans und mit Miller der zweiteffektivste Ulmer. Während Topscorer Miller (18 Pkt.) bei vier Assists nur zweimal den Ball verlor, lieferte sich Evans (17 Pkt.) ein packendes Duell mit dem Ex-Ulmer Augustine Rubit. Mit einer 90-prozentigen Trefferquote aus dem Feld kam Rubit auf 22 Zähler und schrammte nur aufgrund eines verworfenen Dreipunktewurfs an einem perfekten Spiel vorbei. 
Dwane Evans: Ausgepowert und enttäuscht. Foto: Florian Achberger
Thorsten Leibenath „Wenn man sich das dritte Viertel heute anschaut, muss man attestieren, dass der Sieg für Bamberg verdient ist. Bis auf diese Phase haben wir aber in meinen Augen eine gute Leistung gezeigt. Gerade im zweiten Viertel waren wir konzentriert und haben in der Offensive die richtigen Entscheidungen getroffen. Leider ist uns das nach der Pause dann nicht mehr so gelungen. Obwohl wir uns weiterhin solide Chancen erarbeitet haben, sind unsere Würfe nicht gefallen. Das hat uns auch defensiv aus dem Konzept gebracht. Insgesamt waren wir im dritten Viertel zu passiv und haben viele einfache Punkte unter dem Brett zugelassen. Die Niederlage ist sehr bitter, weil heute eigentlich mehr drin gewesen wäre.“ 

Ryan Thompson „In der ersten Halbzeit haben wir heute eine starke Leistung gezeigt und mit viel Energie gespielt. Leider haben wir dann im dritten Viertel den Fuß vom Gaspedal genommen und zu passiv agiert. Gegen ein Team wie Bamberg kannst du dir das nicht erlauben. Hinzu kommt, dass unsere Würfe in dieser Phase einfach nicht fallen wollten, was uns ein Stück weit gelähmt hat. Trotzdem bin ich stolz, dass wir uns danach nicht aufgegeben haben und weiter versucht haben, uns zurück zu kämpfen.“

Und sonst? Auch die Power des „stärksten Manns Europas“ half am Ende nichts. Nicht zum ersten Mal, dafür aber mit voller Leidenschaft verfolgte Artur Abele das Spiel aus dem VIP-Bereich. „Basketball ist ein super Sport. So schnell, so abwechslungsreich – so viel Aktion“, beschrieb Abele seine Begeisterung für das Spiel. Der Zehnkampf-Europameister von 2018 war auf Einladung von Teva-Chef Andreas Burkhardt zu Gast. Dabei verbindet die beiden mehr als die Leidenschaft für Basketball: Burkhardt war in seiner Jugend wie Abele Zehnkämpfer.  

Team-Stats Saison


FG%
2P%
3P%
FT%

Top-Performer ratiopharm ulm

Zoran Dragic
11
Punkte
Zoran Dragic
ratiopharm ulm
Grant Jerrett
10
Rebounds
Grant Jerrett
ratiopharm ulm
Isaiah Briscoe
4
Assists
Isaiah Briscoe
ratiopharm ulm
Derek Willis
2
Blocks
Derek Willis
ratiopharm ulm
Christoph Philipps
1
Steals
Christoph Philipps
ratiopharm ulm
Grant Jerrett
13
Effektivität
Grant Jerrett
ratiopharm ulm

Spiel-Stats

ratiopharm ulm

Nr. Name S5 MIN PTS 2M 2A 2P% 3M 3A 3P% FGM FGA FG% FTM FTA FT% DR OR TR AS ST TO BS PF EF DBL
6 Per, Günther DNP 9 0 0 0 3 4 75% 3 4 75% 0 0 0 1 0 1 3 0 1 0 2 11
10 Christoph, Philipps DNP 5 0 0 0 1 1 100% 1 1 100% 2 2 100% 0 0 0 3 1 1 1 3 9
36 Kristofer, Krause DNP 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 -1
35 Derek, Willis DNP 3 0 0 0 1 1 100% 1 1 100% 0 0 0 2 4 6 2 0 1 2 3 12
11 Grant, Jerrett DNP 3 0 0 0 0 1 0% 0 1 0% 3 3 100% 7 3 10 1 0 0 0 4 13
3 Killian, Hayes DNP 2 0 0 0 0 3 0% 0 3 0% 2 2 100% 0 0 0 3 1 4 0 1 -1
5 Zoran, Dragic DNP 11 0 0 0 1 3 33% 1 3 33% 8 10 80% 2 2 4 2 0 3 0 2 10
2 Isaiah, Briscoe DNP 4 0 0 0 1 1 100% 1 1 100% 1 2 50% 1 1 2 4 0 1 0 2 8
Total 37 0 0 0% 7 14 50% 7 14 50% 16 19 84% 13 10 23 18 2 12 3 17 61

Veolia Towers Hamburg

Nr. Name S5 MIN PTS 2M 2A 2P% 3M 3A 3P% FGM FGA FG% FTM FTA FT% DR OR TR AS ST TO BS PF EF DBL
8 Heiko, Schaffartzik DNP 5 0 0 0 1 5 20% 1 5 20% 2 2 100% 0 0 0 0 1 0 0 1 2
13 Jannik, Freese DNP 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
11 Rene, Kindzeka DNP 2 0 0 0 0 1 0% 0 1 0% 2 4 50% 1 0 1 1 0 0 0 0 1
33 Marshawn, Powell DNP 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 2 50% 0 1 1 0 0 0 0 0 1
21 Justus, Hollatz DNP 0 0 0 0 0 4 0% 0 4 0% 0 0 0 2 0 2 3 2 3 1 2 1
5 Beau, Beech DNP 8 0 0 0 2 5 40% 2 5 40% 2 2 100% 2 0 2 1 0 2 0 3 6
6 Tevonn, Walker DNP 3 0 0 0 0 2 0% 0 2 0% 3 3 100% 2 1 3 2 0 0 0 4 6
0 Yannick, Franke DNP 4 0 0 0 0 1 0% 0 1 0% 4 4 100% 0 0 0 1 0 2 0 1 2
1 Prince, Ibeh DNP 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0% 2 0 2 0 0 1 1 4 1
7 Jorge, Gutierrez DNP 1 0 0 0 0 2 0% 0 2 0% 1 1 100% 3 0 3 4 3 1 0 4 8
Total 24 0 0 0% 3 20 15% 3 20 15% 15 19 78% 12 2 14 12 6 9 2 19 28
Ihr Browser ist leider veraltet.

Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um diese Website korrekt darzustellen. Den Browser jetzt aktualisieren

×