An einem ereignisreichen Abend, wie sollte es auch anders sein, reden Sportler eben über das, was sie am meisten machen - Sport. Nach vier Siegen infolge könnte die Laune vor dem Heimspiel am Sonntag auch kaum besser sein: „Es macht unglaublich Spaß als Uuulmer auf dem Parkett zu stehen. Wir gewinnen gerade unsere Spiele, sind eine Mannschaft mit tollem Charakter und es macht großen Spaß, unter Anton zu trainieren. Wir müssen weiter von Spiel zu Spiel denken und unseren Basketball in diesem Flow weiterspielen. In dieser Verfassung ist es für jede Mannschaft schwer, uns zu schlagen“, gibt Neuverpflichtung Justinian Jessup mit seiner sympathischen Art zu verstehen. Teamkollege Karim Jallow führt den Trend der letzten Wochen auch auf den nachverpflichteten Guard zurück: „JJ´s Verpflichtung hat uns enorm weitergeholfen. Ohne große Anlaufschwierigkeiten bringt er uns hochprozentiges Scoring, ist sehr variabel in seiner Spielweise und hilft uns auf dem Parkett in allen Belangen.“
Seit knapp drei Jahren spielt Energizer Jallow in der Donaustadt, Zeit für sein erstes großes Resümee: „Nach dieser ereignisreichen Zeit bisher kann ich sagen, dass ich mich in Ulm sehr heimisch fühle. Die Menschen hier sind sehr offen und haben es mir so von Anfang an leicht gemacht, mich hier wohlzufühlen.“ Auch durch den Titelgewinn in der vergangenen Saison habe sich einiges geändert, was viele allerdings nicht wissen: Die legendäre Humba vor dem orangen Fanmeer auf dem Münsterplatz hätte so fast nie stattgefunden: „Im ganzen Siegestaumel vor dieser krassen Kulisse wurde ich spontan gefragt, ob ich die Humba machen möchte. Ich war natürlich erstmal völlig perplex und wusste nicht, was ich machen soll. Man muss mich eben manchmal zu meinem Glück zwingen, es war ein unbeschreiblicher Moment“, erklärt der Forward.
Zum traditionellen Fanquiz musste sich dann hauptsächlich Ulms Neuzugang erklären, denn sein NBA-Draft an 51. Stelle für die Golden State Warriors (2020) verlief ein wenig anders, als man es vermuten würde: „Ich habe zuvor einen Vertrag in Australien unterschrieben und musste durch die strikten Verordnungen nach meiner Ankunft zunächst im Hotel in Quarantäne. Als das NBA-Draft angefangen hat, konnte ich den richtigen Sender auf meinem Fernseher nicht finden und habe erst durch eine Textnachricht meines Agenten davon erfahren – ich konnte es im ersten Moment gar nicht fassen.“ Auch das sich sein Namensvetter Kaiser Justinian in 40 Jahren Amtszeit mit rund 200 Gesetzen für Frauenrechte eingesetzt hatte, hinterließ großes Erstaunen bei den Uuulmer Fans. Zum krönenden Abschluss eines gelungenen Abends durfte eine Runde „Schwäbisch für Anfänger“ nicht fehlen - damit am Sonntag auf dem Feld auch ordentlich „babblad“ wird.