Die Einstein-Rosen-Brücke als OrangeCampus Award

Im Zuge der Meisterschaftsfeier 2023 hat die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger den Satz geprägt: „Die Basketballer sind die größten Brückenbauer unserer Doppelstadt“. Mit diesem Satz im Hinterkopf war schnell klar, eine symbolische Brücke wäre großartig: Wir verbinden die Menschen hier in der Region, Sport verbindet international, der OrangeCampus ist ein Ort der Begegnung für alle, und es passt perfekt zu unserem Zuhause direkt an der Adenauerbrücke über die Donau, die ihrerseits halb Europa verbindet. Okay, aber welche Brücke soll’s denn sein? Hänge-, Fußgänger-, Fachwerk-, Bogen- , Schrägseil oder Balkenbrücke? „Wie wäre denn eine Einstein-Rosen-Brücke?“, wirft Andreas Oettel grinsend ein, „die hat auch noch direkten Bezug zum berühmtesten Menschen, der hier geboren ist.“ Der bekennenden Science-Fiction-Fan Oettel erklärt der Runde, dass „Einstein-Rosen-Brücke“ der wissenschaftliche Name für ein Wurmloch ist, ein hypothetischer Raumzeitkanal, der in Einsteins Allgemeinen Relativitätstheorie beschrieben wird – verbindet Universen, also auch Lebenswelten. Und wenn man das Modell hochkant stellt erkennt man auch noch ein Uuulmer-U… und nun?
 

So ein Wurmloch, wie wir es bräuchten gibt’s nirgends zu kaufen. Wer aus unserem Partner- und Freunde-Netzwerk verfügt über die Expertise ein Wurmloch zu produzieren? Das Unternehmen Um3o aus Beimerstetten entwickelt eigentlich hochspezialisierte IT-Lösungen für E-Commerce, Datenaustausch und Vernetzung im B2B-Bereich … ach ja, und hat ein Faible dafür, außergewöhnliche Ideen Wirklichkeit werden zu lassen. Als unsere Meistermannschaft 2023 dort auf einer spektakulären Carrera-Rennbahn ein Team-Event erleben durfte, hatten wir auch 3D-Drucker stehen sehen. Geschäftsführer Oliver Oehler fertigt hier mit seinem Team 3-D-Scans von Kunden, Figuren für die Rennbahn und Ersatzteile für den eigenen Carrera Rennstall…. „Könnten die vielleicht auch ein Wurmloch drucken?“ Sie können - Oliver Oehler: „Uns geht es da ganz ähnlich wie den Uuulmer Basketballern. Wenn es bislang noch niemand gemacht hat, ist die Motivation besonders groß, es hinzubekommen. Die Idee eines Awards für bürgerschaftliches Engagement fanden wir sowieso gut. Die grundsätzliche Akribie unserer Arbeitsweise und die Erfahrungen im Unternehmens-Hobby“ 3D-Druck waren bei der Herstellung recht hilfreich. Wir freuen uns sehr, fürs Kernstück des Awards verantwortlich zu zeichnen.“

Einige Test-Ausdruck-Erfahrungen später: die Einstein-Rosen-Brücke im orangen Netz-Design. Worauf nun montieren? Nachhaltig auf Holz aus den Donau-Auen? Geschichtsträchtig auf einem Stein aus der Münsterbauhütte? Aber es soll ja auch beide Städte symbolisieren - existiert vielleicht eine Art typischer Brückenstein? Übrigens nein … aber bei der Sanierung der Brücken unserer Doppelstadt bleiben ja bestimmt Steine übrig. Eventuell lässt sich ja davon etwas verwenden. Dank der unkomplizierten Zusammenarbeit mit der Bauleitung der Gänstorbrücken-Sanierung besteht unser Sockel nun aus dem Abbruch des Fußgängerwegs zwischen Neu-Ulm und Ulm, über den hunderttausende Menschen die Donau überquert haben. Upgecycleter Abbruch, 15x15x5 cm, angeschrägt, die ehemalige Lauffläche plan nach unten, die Oberseite bewusst uneben gehalten, die Einstein-Rosen-Brücke schwebend über eine 8mm Gewindestange „handgemacht“ montiert.
 
Das Kind braucht einen Namen

Steini, Brücke, OrangeCampus Award … so recht zufriedenstellend war das Brainstorming zum Namen nicht. Gesucht: ein plakativer Begriff, übergreifend passend zur Idee, am besten noch international verständlich. So hilfreich wie profan: ein Zufallstreffer der Internet-Recherche:  

Nicht nur Metapher für die Verbindungsfunktion der Brücke, gleichzeitig Symbol für das Netzwerk rund um den OrangeCampus und das Uuulmer Basketballprogramm und – mit etwas Augenzwinkern – ein Verweis auf die Basketball-Netz-Optik unserer Einstein-Rosen-Brücke. A Award is born.