Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten können sich die Fans auf eins verlassen: Nämlich darauf, dass Per Günther auch weiterhin mit der Trikotnummer sechs für ratiopharm ulm auf Korbjagd gehen wird. Nach 430 Spielen in der easyCredit BBL unterschreibt Günther, der seine Profikarriere 2008 in Ulm begann, einen Einjahresvertrag und steht damit vor seiner 13. Saison im Ulmer Trikot. Hauptbeweggrund seiner Entscheidung war sein körperliches Leistungsvermögen. „Ich fühle mich so fit wie lang nicht mehr und sehe keinen Grund, aufzuhören“, sagt der 32-Jährige. Beim Final-Turnier in München, das ratiopharm ulm als Vierplatzierter beendete, bestätigte Günther seinen Fitnesszustand mit sieben Punkten im Schnitt und einer Trefferquote von knapp 50 Prozent. „Mein Spiel basierte immer darauf, dass ich an meinen Gegenspielern vorbeiziehen kann, wenn die zu nah an mir dran sind. Das konnte ich aufgrund von Verletzungen zeitweise nicht mehr. Jetzt geht das wieder und ich hoffe, es bleibt auch noch eine Weile so“, beschreibt Günther seine neu gewonnene Freude am Spiel.
„Wir hatten viele gute Jahre, wenn es dann nicht mehr ganz so rosig aussieht, ist das für mich kein Grund, woanders zu unterschreiben.“
„Per hatte sofort Verständnis für unsere Situation“, sagt Geschäftsführer Dr. Thomas Stoll über die Vertragsverhandlungen mit Günther. „Ihm ist klar, dass sich auch die Spielerverträge in der kommenden Saison an die wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen müssen“, so Stoll. Günther sagt: „Der Verein ist in einer schwierigen Phase. Mit einem kleineren Vertrag und hoffentlich großen Leistungen kann ich hier am besten helfen.“ Der zweifache Familienvater, der jeden seiner 4082 Punkte in der easyCredit BBL für ratiopharm ulm erzielt hat, erklärt: „Wir hatten viele gute Jahre, wenn es dann nicht mehr ganz so rosig aussieht, ist das für mich kein Grund, woanders zu unterschreiben.“
Für die 20. Spielzeit von ratiopharm ulm, die Günther zum achten Mal auch auf das EuroCup-Parkett führen wird, hat der Routinier lediglich zwei Wünsche. „Ich weiß, dass es schwierig wird, aber ich hoffe, dass wir einen Großteil der Turnier-Mannschaft von München zurückbringen können“, so Günther, der sich darüber hinaus wünscht, „spätestens ab dem neuen Kalenderjahr“ wieder so viele Zuschauer in die ratiopharm arena lassen zu dürfen, „dass wir wieder eine tolle Stimmung haben“.