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„Für mich war der letzte Wurf drin“

ratiopharm ulm hat im letzten Angriff zwar die Chance, das umkämpfte vierte Halbfinale für sich zu entscheiden, muss ALBA Berlin jedoch letztendlich den Vortritt ins BBL-Finale überlassen.

„Wir haben heute einen starken Fight abgeliefert und uns die Chance erkämpft, das Spiel mit dem letzten Wurf zu gewinnen. Leider ist dieser nicht im Korb gelandet. Und trotzdem war der Wurf für mich drin, weil ich als Coach nach dieser Saison sehr stolz auf dieses Team bin“, sagte Head Coach Lakovic nach der Partie. Nachdem die Berliner ihren letzten Ballbesitz nicht in Punkte umwandeln konnten, war die Chance für die Ulmer gegeben, im letzten Angriff beim Stand von 75:77 ein fünftes Spiel zu erzwingen. Doch der folgende finale Dreier-Versuch von Patrick Heckmann verfehlte sein Ziel. Auch wenn ratiopharm ulm an diesem Abend alles auf dem Parkett gelassen hat, ist nach dem vierten Habfinal-Spiel und einer dramatischen Schlussphase das Ende einer kräftezehrenden Saison besiegelt.  „Ich bin unglaublich stolz auf die Leistung in der gesamten Saison und vor allem damit, wie die Spieler zum Schluss aufgetreten sind. Der letzte Teil der Spielzeit war unglaublich. Dafür kann ich ihnen nur gratulieren“, so Lakovic. 
Andi Obst war mit 24 Punkten bester Werfer des Abends. Foto: Harry Langer
Spielverlauf: 

Der Start ins vierte Halbfinale gestaltete sich zunächst sehr zerfahren. Beiden Teams merkte man die Anstrengungen der letzten Wochen an. Nachdem die Berliner die ersten fünf Zähler der Partie erzielt hatten, brachte Patrick Heckmann sein Team im Anschluss mit einem Layup auf die Anzeigetafel und leitete damit einen 7:0-Lauf der Ulmer ein (7:5, 5.). Und gleichwohl sich die Ulmer in dieser Phase gleich fünf Turnover leisteten, konnten die Gäste zunächst nicht wirklich Kapital daraus schlagen. Zwar brachten Koumadje und Giffey die Offensive der Albatrosse wieder ins Rollen, durch einen Petrucelli-Dreier und Punkten von Caupain aus dem Fastbreak glichen die Ulmer jedoch schnell wieder aus (12:12, 8.). Bis zum Ende des Viertels gelang es den Hauptstädtern dann aber, auch erstmals von außen in Erscheinung zu treten und durch die aufeinanderfolgenden Distanzwürfe von Fontecchio und Giffey einen Vorsprung von fünf Punkten herauszuspielen (15:20). Nach der ersten Unterbrechung im Spiel änderten sich die Verhältnisse jedoch schnell wieder, weil ratiopharm ulm zu Beginn des zweiten Abschnitts defensiv einen Gang hochschalten konnte. Und nachdem es auch offensiv wieder besser lief für das Lakovic-Team, ließ der nächste Führungswechsel nicht lang auf sich warten: Mit einem Dreier aus der linken Ecke brachte Demitrius Conger sein Tema nach 15 Minuten wieder in Front (26:24). Weiter absetzen konnten sich die Hausherren in der Folge jedoch nicht, weil der amtierende Meister mit Punkten von Fontecchio und Lo konterte und nach einem Siva-Layup wieder in Führung lag (31:33, 18.). In den verbleibenden Minuten der Halbzeit gelang es den Ulmern aber, das Spiel durch die Freiwürfe von Caupain und ein Drei-Punkt-Spiel von Clark wieder auszugleichen (36:36). 
Die Teams lieferten sich einen harten Schlagabtausch. Foto: Harry Langer
Umkämpft blieb die Partie auch nach dem Seitenwechsel. Nachdem die Ulmer beim Ballvortrag jedoch ganze drei Mal in Serie ein Offensivfoul kassiert hatten, gelang es ALBA sich nach 24 Minuten auf sechs Zähler abzusetzen. Da auch der nächste Angriff der Hausherren nichts Zählbares einbringen konnte und Granger auf der Gegenseite weiter erhöhte, sah sich Lakovic gezwungen, eine Timeout zu nehmen (38:46, 25.). Und diese zeigte dann auch Wirkung, weil Andi Obst seinem Team Entlastung brachte: Erst versenkte der Scharfschütze einen Distanzwurf und schnappte sich im darauffolgenden Berliner Angriff einen Steal, den er am anderen Ende in einen Korbleger umwandelte (43:46, 27.). Und damit hatte der Nationalspieler noch nicht genug: Denn nachdem die Berliner auch im folgenden Angriff keine Punkte erzielen konnten, netzte der 24-Jährige den nächsten Dreier trotz Kontakt und brachte auch den anschließenden Freiwurf im Korb unter (47:46, 28.). Allzu sehr beeindrucken ließen sich die Gäste davon jedoch nicht und setzten bis zum Ablauf des dritten Abschnitts zu einem 7:2-Lauf an (49:53). Der Anfang des Schlussviertels gehörte dann aber wieder den Ulmern: Erst glich John Petrucelli den Spielstand mit zwei schnellen Layups aus. Dann schnappte sich der Guard am anderen Ende einen Steal, um damit leichte Punkte von Caupain einzuleiten. Und weil auch Osetkwoskis Hakenwurf danach ins Ziel traf, rief Coach Aito sein Team zur Besprechung an die Seitenlinie (57:53, 32.). Und der offene Schlagabtausch ging weiter: Ein Dunk von Koumadje sowie ein Granger-Dreier ließen die Gäste wieder in Führung gehen. Zwar antworte Obst darauf prompt von außen, die nächsten Szenen bestimmten jedoch wieder die Berliner, die nach Dreiern von Granger und Fontecchio und einem 10:0-Run wieder mit acht Zählern führten (60:68, 35.). Ein Run gelang nach der anschließenden Ulmer Auszeit dann aber den Gastgeber, die nach Distanzwürfen von Conger, Obst und Osetkowski zwei Minuten von dem Ende nur noch mit zwei Punkten zurücklagen (71:73, 38.). Und auch auf die Punkte von Granger und Lammers konnten die Ulmer durch die Freiwürfe von Obst und den Korbleger von Heckmann 50 Sekunden vor Schluss noch einmal eine Antwort finden (75:77). Wie zu erwarten, ließen die Berliner im folgenden Angriff die Uhr komplett herunterlaufen, der Wurf von Granger fand in der letzten Sekunde jedoch nicht ins Ziel. Die Chance, im letzten Angriff ein fünftes Spiel zu erzwingen, war damit gegeben. Doch der letzte Dreier-Versuch von Patrick Heckmann verfehlte letztendlich sein Ziel. 

 
O-Ton:

Jaka Lakovic: 
„Zunächst möchte ich ALBA zum Sieg und zum Einzug ins Finale gratulieren. Wir haben heute eine solide Leistung gezeigt und einen starken Fight abgeliefert. Damit haben wir uns die Chance erkämpft, das Spiel mit dem letzten Wurf zu gewinnen. Leider ist dieser nicht im Korb gelandet. Und trotzdem war der Wurf für mich drin, weil ich als Coach nach dieser Saison sehr stolz auf dieses Team bin. Ich kann mich sehr glücklich schätzen, in der Position zu sein, diese Mannschaft zu trainieren. Ich bin unglaublich stolz auf die Leistung in der gesamten Saison und vor allem damit, wie die Spieler zum Schluss aufgetreten sind. Der letzte Teil der Spielzeit war unglaublich. Dafür kann ich Ihnen nur gratulieren.“ 
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