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Schnell, schneller, Basketball

Anton Gavel blickt auf sein ereignisreiches Jahr 2022 zurück und gibt Einblicke, warum die Schnelligkeit des Basketballgeschäfts in Ulm für weniger Kopfzerbrechen als andernorts sorgt.

Im Basketball geht alles sehr schnell. Ganz egal, in welchen Bereich man schaut. Ob es das Spiel selbst ist, das einem kaum Zeit zum Atmen lässt, oder die Auszeiten und Viertelpausen währenddessen, die gefühlt vorbei sind, bevor sie angefangen haben. Von einer zweistelligen Führung bis zum Rückstand vergehen in manchen Spielen nur Sekunden. Das habe ich selbst hunderte Male erlebt, genau so kann jeder Fan einige Spiele aufzählen, in denen die Schnelligkeit des Spiels einen beinahe schon überrumpelt hat. Was wir, also der gesamte Ulmer Basketball und Ty und ich als Coaches, dieses Jahr erleben, das ist ebenfalls etwas, das den Basketball auszeichnet. Die Schnelligkeit abseits des einzelnen Spiels. Zu Beginn des Jahres habe ich als Coach der OrangeAcademy die Jungs auf Coburg, Karlsruhe und Unterhaching vorbereitet.

Seitdem ist wieder einmal wahnsinnig viel passiert in diesem schnelllebigen Geschäft. Heute, ein knappes Jahr später, steht Weihnachten vor der Tür und ich packe meine Koffer für das EuroCup-Auswärtsspiel in Rumänien. Danach fahren wir nach Ludwigsburg zum Derby, zum Abschluss des Jahres kommt Braunschweig in die Arena. Übrigens mit David Krämer, einem ehemaligen Spieler der OrangeAcademy, der in Niedersachsen aufblüht. Geschäftsführer dort? Nils Mittmann, der ebenfalls jahrelang seine Sneaker für die Ulmer Talentschmiede geschnürt hat.

Alle Geschichten unserer Coaches gibt es in unserem Allianz Coaches Blog.
Eben diese Talentschmiede ist das, was den Ulmer Basketball bei aller Hektik dieses Sports seit Jahren auszeichnet und eine ruhige Konstante ist. Wie schnell aus der Talentschmiede Jungs gebraucht werden, zeigt die Situation, die wir gerade erleben. Einige gestandene Spieler fallen aktuell aus, vor allem auf den großen Positionen. An anderen Standorten wäre diese Facette des schnellen Basketballgeschäfts Grund für schrillende Alarmglocken. In Ulm ist das etwas entspannter. Mit David Fuchs und Antonio Dorn geben wir in dieser Situation zwei jungen Spielern die Chance, die eigentlich als Eckpfeiler der OrangeAcademy eingeplant sind. Dazu Maxi Langenfeld, Tobias Jensen- es ist verrückt, wie schnell auch solche Jungs nicht mehr „nur“ nach Coburg, sondern nach Cluj, Ljubljana, Berlin oder Badalona fahren. Gleichzeitig fehlen sie beim ein oder anderen Spiel der OrangeAcademy in der ProB. Doch auch dort ist das keine zu große Herausforderung, Jungs wie Joel Cwik, Eric Reibe oder Jordan Müller springen ein. Mit 16 oder 17 werfen sie alles in die Waagschale, teilweise gegen gestandene Mannschaften mit einem Altersdurchschnitt von weit über 25 Jahren.
Antonio Dorn und David Fuchs sammeln bei den Profis aktuell einiges an Minuten. Foto: Steiner
Das, was gerade zu sehen ist, ist der Ulmer Basketball in seiner Reinform. Junge, talentierte Spieler erhalten die Chance, sich zu beweisen. Und sie nutzen sie, wenn wir die Performances der letzten Wochen anschauen. Im privaten oder beruflichen Umfeld geht es für den ein oder anderen manchmal auch schnell und Chancen tun sich auf. Sie zu nutzen, auch mal ins kalte Wasser zu springen – ich habe damit mein Leben lang gute Erfahrungen gemacht. Nicht alles klappt auf Anhieb, was aber nicht schlimm ist. Machen, ausprobieren, auch mal scheitern, weitermachen. Ob im „normalen Leben“ oder im Basketball, das gehört dazu. Ich für meinen Teil packe jetzt meinen Koffer – für Cluj und Ludwigsburg. Mit jeder Menge Motivation mit im Gepäck, unseren Fans zum Jahresende viele Punkte und Siege unter den Weihnachtsbaum zu legen. Schöne Feiertage euch allen!
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