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Das i-Tüpfelchen

ratiopharm ulm gelingt gegen Belgrad der dritte Sieg in Folge und eine vollbesetzte ratiopharm arena feiert den Abschluss eines denkwürdigen Tages.

  • Dwayne Evans gelingt mit 23 Punkten und 11 Rebounds das erste Double Double im EuroCup
  • Javonte Green ist die orangene Wand: Mit 6 Steals stellt er einen neuen persönlichen Rekord im EuroCup auf
  •  ratiopharm ulm erzielt gegen die bis dato beste Verteidigung des Wettbewerbs 95 Punkte. 
Erst der Startschuss für den OrangeCampus, dann die vollbesetzte ratiopharm arena und schließlich der leidenschaftliche Sieg über Roter Stern Belgrad. Der 7. November 2018 wird aus vielerlei Gründen in die Clubgeschichte eingehen. Dabei gelang es ratiopharm ulm vor allem in der ersten Halbzeit den defensiven Druck aus dem Bayreuth-Spiel auch auf europäischem Parkett zu zeigen. Lediglich 33 Punkte gestatteten Miller & Co. den Gästen und bauten so das grundsolide Fundament für den dritten EuroCup-Erfolg, der das Team von Thorsten Leibenath nach sechs Spieltagen auf Platz vier vorrücken lässt. 

„Wir haben sie heute ein Stück weit mit ihren eigenen Waffen geschlagen.“ Patrick Miller

Javonte Green oder die "human highlight machine". Foto: Alexander Fischer
Und alles begann mit einem Steal. Der erste Ulmer Ballgewinn im ersten Belgrader Angriff setzte den Ton des Spiels und ließ die Gastgeber das erste Viertel vor allem defensiv dominieren (7:2, 4. Min). So dauerte es bis zur achten Minute, ehe Belgrad erstmals im Fastbreak zu leichten Punkten kam. Da ratiopharm ulm sich bis dato aber auch offensiv eingegrooved hatte – unter anderem durch Dreier von Evans und Akpinar – war dies zu verschmerzen (13:8). Erst mit der Hereinnahme von Center-Hüne Michael Ojo (2,16 m) änderte sich das Bild zu Gunsten der Gäste, sodass die Ulmer Führung zum Viertelende etwas zu klein ausfiel (21:17).

„Wir können sehr stolz sein, gegen die beste Defensive des Eurocups 95 Punkte erzielt zu haben.“ Thorsten Leibenath

Und Ojo, der nach einem unglücklichen Schlag ins Gesicht in der 13. Minute zu Boden ging und ausgewechselt wurde, blieb zunächst das Problem. In Belgrads Offensive sicherte er die Rebounds und die Ulmer Angriffe veränderte er allein durch seine Präsenz. Per Günther ließ sich allerdings nicht beeindrucken und sicherte die Ulmer Führung mit fünf Punkten in Serie. Dann übernahm Katin Reinhardt – und zwar mit zwei blitzsauberen Dreiern. Und als sich Javonte Green seinen dritten Steal sicherte, war „WU TIME“ und Green dunkte den Ball zum 35:24 (16.) durch die Reuse. Wenngleich die Gäste in Stratos Perperouglu eine Antwort auf die druckvolle Ulmer Verteidigung gefunden hatten (5 Punkte in Viertel 2), konnten sich die Gastgeber weiter auf ihren Dreier verlassen: Mit dem achten Ulmer Distanztreffer (13 Versuche) schickte Isaac Fotu das Spiel beim Stand von 50:33 in die Halbzeit. 

Dann schien es kurzzeitig so, als ob Roter Stern den Schlüssel gefunden hatte, um diese Ulmer zu knacken: Mit zwei Dreiern in Folge verkürzte Ognjen Dobric auf 58:43. Wenngleich ratiopharm ulm mit Evans und einem Miller-Dreier antworten konnte (64:45), waren die Serben durch einen 5:0-Run ab der 27. Minute wieder im Spiel (64:50). Und Dobric war noch nicht fertig mit seiner Dreier-Show: Mit seinem fünften Distanztreffer verkürzte der Shooting Guard auf 71:57. Hätte ratiopharm ulm in dieser Phase nicht Evans gehabt, der auch die schwierigsten Würfe versenkte, der Vorsprung vor dem Schlussviertel wäre noch deutlicher geschmolzen (73:57).
Patrick Miller hat alles unter Kontrolle - auch in der Luft. Foto: Marcel Merli
Und es sollte noch einmal richtig kritisch werden: Mit einer nun deutlich physischeren Spielweise brachten die Serben sich zu einer 1:7-Serie und damit zurück ins Spiel (80:68, 35.). Nun stand die Partie auf der Kippe. Zwar hielt Miller sein Team nach einem zurückeroberten Ballverlust im Spiel, doch Belgrad blieb am Drücker und verkürzte durch einen Dreier von Billy Baron auf 82:71. Doch die Ulmer hielten erneut der Nervenbelastung stand und verteidigten die Führung mit allem, was sie hatten: Miller attackierte den Korb, Green traf zweimal aus der Mitteldistanz, und hätte Miller seinen letzten Freiwurf (5/8) versenkt, wäre auf das i-Tüpfelchen auch noch ein Sternchen oben drauf gekommen, bzw. der Gewinn des direkten Vergleichs (Hinspiel: 88:73) drin gewesen. 

Im Fokus Patrick Miller ist endgültig in der Saison 2018/19 angekommen. Hatte der bullige Point Guard zu Beginn der Spielzeit noch das Wurfpech an den Finger kleben, punktete er gegen Belgrad das dritte Mal in Folge (18/19/20) im hohen zweistelligen Bereich. Doch Miller übernahm nicht nur in der Offensive Verantwortung, der Floor General war auch eine Pest in der Defense. Überragt wurde der 26-Jährige nur von Dwayne Evans: Der Marathon-Mann – erneut stand Evans mit 31:39 Minuten Einsatzzeit am längsten auf dem Feld – legte ein sattes Double Double (23 Punkte/11 Rebounds) auf und versenkte dabei seine Würfe mit einer unglaublichen Präzision (100 % Dreier, 62 % 2er).   
Yes we can - auch drei Mal in Folge! Foto: Florian Achberger
Thorsten Leibenath: „Es ist uns heute vor allem in der Defensive gelungen, die Energie, die wir in der zweiten Hälfte im Bayreuth-Spiel gezeigt haben, in unser Spiel zu übertragen. Wir haben viele Turnover erzwungen und dadurch immer wieder Fastbreak-Punkte kreiert. Vor allem Ismet Akpinar hat für uns defensiv den Ton angegeben und den Rest der Mannschaft beflügelt. Wir können sehr stolz auf uns sein, gegen die beste Defensive des EuroCups 95 Punkte erzielt zu haben. Dafür war eine Menge Konzentration und Disziplin notwendig, die ich heute von allen meinen Spielern gesehen habe.“

Patrick Miller: „Wir haben uns für das heutige Spiel vorgenommen, mit der gleichen Aggressivität und Hartnäckigkeit zu verteidigen, wie wir es in Bayreuth gezeigt haben. Ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen und hat vor allem auch dazu geführt, dass wir davon in der Offensive profitiert haben. Wir sind schnell in die Transition gekommen und haben Belgrad damit vor große Probleme gestellt. Wir haben sie heute ein Stück weit mit ihren eigenen Waffen geschlagen.“

Und sonst? Andreas Oettel nannte ihn den „wichtigsten Tag in der jungen Vereinsgeschichte von BBU ‘01“. Gemeint ist der 7. November 2018 bzw. der Tag, an dem mit dem Spatenstich die Bauarbeiten für den OrangeCampus endlich offiziell losgehen. In die berechtigte Euphorie hinein setzte Dr. Thomas Stoll die mahnenden Worte: „Wir haben erst die Hälfte des Weges geschafft. Was wir brauchen, ist weiterhin die finanzielle Unterstützung von ganz vielen Menschen.“ Diesem Aufruf nachkommen, kann man jederzeit unter: orangecampus.one
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