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Alarmbereit in Istanbul

ratiopharm ulm kann in Istanbul einen großen Schritt in Richtung Top16 machen, sollte sich dabei aber nicht von der Formkrise der Gastgeber blenden lassen.

  • Tipoff bereits um 18 Uhr – live bei Telekom Sport. 
  • Ismet Akpinar freut sich auf ein besonderes „Heimspiel“ in Istanbul. 
  • Achtung vor Aaron Harrison! Der NBA-erfahrene Guard war beim Hinspiel nicht dabei und ist Topscorer der Türken. 
Die schlimmsten Befürchtungen von Mutlu Akpinar, dem Bruder von Ismet Akpinar, werden wohl nicht eintreffen. Man habe keine Chance, sich im Tollhaus des 16.000 Zuschauer fassenden Sinan Erdem Domes mit Worten zu verständigen. „Du hoffst, über Körpersprache ein bisschen was mitteilen zu können“, erzählt der 35-Jährige von den goldenen Istanbuler Zeiten, als 11.000 Gala-Fans im EuroCup-Finale 2016 ihr Team zum Sieg peitschten. Beim letzten EuroCup-Auftritt Galas meldete der Club lediglich 1.102 Besucher. Auch wenn Gala nicht mehr die Massen elektrisiert, sollten sich die Ulmer den Rat von Mutlu Akpinar zu Herzen nehmen: „Als gegnerischer Spieler solltest du keine unnötigen Faxen machen – also nichts, was die Fans provoziert. Denn wenn die Menge einmal im Spiel ist, wird es richtig unangenehm.“

„Als gegnerischer Spieler solltest du keine unnötigen Faxen machen.“ Mutlu Akpinar

Tai Webster im Duell mit dem aktuell verletzten Gavin Schilling. Foto: Harry Langer
Dass die Türken, die ratiopharm ulm im Heimspiel erst nach einer dramatischen und doppelten Verlängerung bezwungen hatte, seit drei EuroCup-Spielen auf einen Erfolg warten, sollte die Gäste zusätzlich in Alarmbereitschaft versetzen. Die leidvolle Erfahrung vom Wochenende sollte hier Warnung genug sein. Schließlich hatte auch Ludwigsburg vor dem Erfolg in Ulm zehn Spiele in Serie verloren. „Wir müssen jetzt jedes Spiel nutzen, um ein Momentum zu generieren. Und wir müssen konstanter werden – einen Standard entwickeln, den wir in jedem Spiel bringen“, sagt Ismet Akpinar. 
Die Leidenschaft der Löwen - wie die türkischen Fanclubs sich nennen. Foto: Harry Langer
Im Fokus Im Hinspiel war der Ex-Frankfurter und Nationalmannschaftskollege von Isaac Fotu, Tai Webster, mit 17 Punkten und 10 Assists hinter Topscorer Nigel Hayes (26 Punkte) der zweiteffektivste Istanbuler. Dass der Neuseeländer in konstant guter Form ist, bewies er während der vergangenen fünf Spiele, als er jeweils zweistellig punktete. Im Hinspiel wurde Aaron Harrison krankheitsbedingt nicht eingesetzt. Der 1,98 Meter große Guard gilt als „NBA Boarderliner“ (35 NBA-Spiele, neun für die Dallas Mavericks) und war sowohl bei der Overtime-Niederlage in Andorra (19 Punkte, 4/6 Dreier), als auch beim Sieg in der türkischen Liga gegen Besiktas (16, 2/5) Topscorer seiner Mannschaft. 

Historie Beim zweiten Ulmer Heimsieg gegen Istanbul (Bilanz: 2-1 für Ulm) hatte Ismet Akpinar sein „Break out Game“. Beim 103:92 nach doppelter Verlängerung lieferte der Nationalspieler 26 Punkte und vier von sieben Dreiern ab. Die Aufmerksamkeit, die dem 23-Jährigen mit türkischen Wurzeln im Anschluss zu Teil wurde, war enorm: Akpinar bediente ein Interview nach dem nächsten und auch sein Instagram Account war hochfrequentiert. Besuchen an normalen Tagen ca. 500 Menschen den Account von @ismetakpinar auf Instagram, waren es am Tag nach seiner Gala-Vorstellung 6.000. 

„Wir müssen jetzt jedes Spiel nutzen, um ein Momentum zu generieren.“ Ismet Akpinar

Im Fokus des Interesses: Ismet Akpinar. Foto: Alexander Fischer
Thorsten Leibenath: „Als Trainer willst du nach einer Leistung wie am Wochenende gegen Ludwigsburg eigentlich möglichst viel trainieren. Es ist aber auch gar nicht schlecht, dass wir am Mittwoch direkt wieder Leistung bringen müssen. So bleibt keine Zeit, um in Selbstmitleid zu zerfließen. Für uns ist momentan jedes Spiel wichtig. Ein Sieg in Istanbul wäre in Hinblick auf die Tabelle allerdings besonders bedeutsam.“  

Ismet Akpinar: „Unabhängig vom Ergebnis und meiner persönlichen Leistung wird das Spiel in Istanbul für mich – mit meinem Hintergrund – etwas Besonderes sein. Wahrscheinlich wird auch mein Bruder Mutlu da sein, um uns zu unterstützen. Ich hoffe, dass ich die Energie nutzen kann, um meiner Mannschaft zu helfen. Wir müssen jetzt jedes Spiel nutzen, um ein Momentum zu generieren. Und wir müssen konstanter werden – einen Standard entwickeln, den wir in jedem Spiel bringen.“ 

Und sonst? Der siebte von zehn Hauptrundenspieltagen könnte einen deutlichen Fingerzeig auf die Top16-Qualifikation geben:  Sollten Ulm und Andorra (in Brescia) gewinnen,  weist die Gruppe A zwei Teams (Istanbul und Brescia) auf, die jeweils zwei Spiele Rückstand (2-5 Siege) auf den vierten Platz haben. Sollten Ulm und Andorra verlieren, ist weiterhin alles offen: Dann hätten vier Teams drei Siege und vier Niederlagen. Um die Tabellenführung streiten sich derweil die punktgleichen Belgrader und Monegassen, die sich am siebten Spieltag in der serbischen Hauptstadt gegenüberstehen. 
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