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Noch 9 Tage: Testspiel-Ausflug…

…nach Frankfurt. Ein Tag lang mit dem Ulmer Team auf Reisen.

Es ist Sonntag. Der Wecker klingelt. Morgens halb Zehn in Ulm. In einer knappen Stunde heißt es Abfahrt. Es geht nach Frankfurt. Etwas mehr als 600 Reisekilometer für Hin- und Rückreise stehen den Uuulmern bevor. Um 17 Uhr warten die Fraport Skyliners als fünfter Testspielgegner der Vorbereitung auf die am 24. September beginnende Saison.

Los geht es wie bei jedem Auswärtstrip vom Trainingszentrum in Neu-Ulm. Marius Stoll und Kristofer Krause treffen um 10.00 Uhr als erstes ein. Nur Teambetreuerin Caro und das Busfahrer-Team von Baumeister-Knese sind bereits da. Die beiden Youngster wirken wach, fokussiert. Beide wissen, es gehört zum guten Ton, dass die Jüngsten auch als erstes am vereinbarten Treffpunkt sind. „In der letzten Saison kam es einmal vor, dass einer der Youngster eine Minute vor Abreise ankam, während alle anderen – Spieler und Coaches – bereits im Bus saßen. Das macht einfach keinen guten Eindruck“, verrät Marius Stoll. Ein paar Minuten später komplettiert Christoph Philipps, der heute seinen 21. Geburtstag feiert und mit einer herzlichen Umarmung begrüßt wird, das Youngster-Trio. In den nächsten 20 Minuten trudeln die weiteren Ulmer Fahrgäste ein. Für das neuformierte Team ist es die Jungfernfahrt im Teambus. Zoran Dragic wirkt überrascht. „Ist das ein Doppeldecker?“, fragt der Slowene und steigt mit einem breiten Grinsen ein. Währenddessen klärt Head Coach Lakovic die Sitzordnung im unteren Teil des Busses. Alle Coaches und Teambetreuer erhalten eine eigene Sitzreihe. Jeder sitzt in Fahrtrichtung. Aus gutem Grund. „Ich kann definitiv nicht rückwärts fahren, da wird mir sofort schlecht“, erklärt Assistant Coach Danny Jansson, während er mit einem schnellen Handgriff seinen Sitz in Richtung Mittelgang schiebt und sich so noch etwas mehr Platz verschafft. Als letztes trifft Killian Hayes ein, mit dem Fahrrad und seinem Spalding Rucksack auf dem Rücken. Hinter ihm schließt der Busfahrer die Türen. Die Reise geht los.
Kartenspielen auf der Busfahrt. Foto: Florian Eisebitt
Dann nach 45 Minuten der erste Stau – Unfall auf der A7. Ernste Miene bei Head Coach Jaka Lakovic, der genau wie seine Assistant Coaches Tyron McCoy und Danny Jansson vor seinem Laptop sitzt und Videos der kommenden Gegner analysiert und zusammenschneidet. Währenddessen versucht Teambetreuerin Caro die Raststätte in Würzburg zu erreichen. Für 12.30 Uhr ist hier eine Mittagspause geplant. Durch den Stau ist der Zeitplan in Gefahr. Nur der Anrufbeantworter. Die Spieler im oberen Teil des Busses bekommen davon nicht viel mit. Derek Willis döst mit Kopfhörern im Ohr. Killian Hayes schaut sich Basketball-Videos auf seinem Tablett an. Wieder nur der Anrufbeantworter. In den vorderen Reihen haben es sich Grant Jerrett, Seth Hinrichs und Tyler Harvey bequem gemacht – die Füße hochgelegt, das Smartphone mit der Lieblingsserie vor der Nase. Auch im fünften Versuch nimmt niemand das Telefon ab. Im hinteren Teil spielen Philipps, Krause und Stoll zusammen mit Patrick Heckmann und Andi Obst Wizard. Von Caro’s Stress bekommt oben keiner etwas mit.
Mittagessen auf der Rasstätte Foto: Florian Eisebitt
Um 13.00 Uhr, also mit einer Verspätung von einer halben Stunde, ist die Raststätte endlich in Sichtweite. Der Busfahrer setzt den Blinker, fährt von der Autobahn ab und bringt den Teambus zum Stehen. Es dauert ein paar Minuten, bis die Spieler ihre Fahrtposition verlassen, sich die Schuhe wieder angezogen und den Bus verlassen haben. Mit langsamen, großen Schritten geht’s in Richtung Mittagessen. Ganz anders bei Teambetreuerin Caro, die als erste aus dem Bus gesprungen und in Sprintermanier in Richtung des Raststättengebäudes gerannt ist. Immerhin muss die verlorene Zeit wieder aufgeholt werden. „Wenn wir fertig gegessen haben, geht es sofort wieder weiter“, lässt Head Coach Jaka Lakovic sein Trainerteam und die Busfahrer wissen. Doch der Raststättenkoch macht dem Plan ein schnelles Ende. Da keiner auf die Anrufe reagiert hat, dauert es, bis das Essen auf Temperatur gebracht wird. Auf den Tisch kommt das wohl klassischste Sportleressen – Pasta mit Tomatensoße. Die Teller sind leer und schon geht es weiter. Weiter im Gepäck, eine Verspätung von dreißig Minuten.
Grant Jerrett lässt es krachen. Foto: Tim Dannenberg
Noch bevor die Türen zu sind, haben die Spieler ihre Fahrtposition wieder eingenommen. Derek Willis hat die Augen zu, Killian Hayes schaut Videos auf seinem Tablett. Die Wizard-Gruppe steigt in die zweite Runde ein – Patrick Heckmann hat den ersten Durchgang souverän gewonnen. Die Coaches arbeiten weiter an der Spielvorbereitung. Ruhe ist wieder eingekehrt. Plötzlich unterbricht Jaka Lakovic die Stille. „Könnt ihr bitte Tyler Harvey zu mir hinunter schicken“, dreht sich der Head Coach um. Einen Augenaufschlag später sitzt der Guard neben dem Trainer. 10 Minuten lang studieren sie gemeinsam Videomaterial der vergangenen Spiele. „Wenn du hier weiter über den Block gehst und nicht direkt an die Dreierlinie, dann eröffnet sich hier eine weitere Möglichkeit für einen Pass“, erklärt Jaka Lakovic seinem Schützling eine Szene, die er mehrmals vor und rückwärts abspielt und die neuen Möglichkeiten mit einer Zeigefingerbewegung aufzeigt. Es folgen noch drei weitere Spieler – Zoran Dragic, Christoph Philipps – dem sogleich zum Geburtstag gratuliert wird – und Grant Jerrett, der zuvor leicht gedöst hatte, die Szenen seines Coaches aber mit hellwachen Augen verfolgt.
Zoran Dragic auf dem Weg zum Korb Foto: Tim Dannenberg
Mainhattan in Sichtweite – das Trainingszentrum der Fraport Skyliners vor Augen. Um 15.30 Uhr – verspätet, 30 Minuten hinter dem Zeitplan – hält der Bus. Zügig geht’s in die Kabinen. Umziehen, tapen – die Liste bei Physiotherapeut Andreas Lacher ist lang – einwerfen. Jetzt gilt es keine Zeit mehr zu verlieren. Coaches und Spieler gehen ihren Routinen nach. Head Coach Jaka Lakovic bittet seinen 18-jährigen Aufbauspieler Killian Hayes zu einem letzten Gespräch. Die Musik wird lauter. Um 16.00 Uhr füllen sich die Ränge langsam mit Zuschauern. Die Schuhe quietschen auf dem Parkett. Der Lärmpegel nimmt zu. 17.00 Uhr – Tipoff – die Partie beginnt.

Gegen die zum ersten Mal in dieser Saison kompletten Gastgeber aus Frankfurt schickt Jaka Lakovic Hayes, Krause, Dragic, Hinrichs und Jarrett zu Beginn der Partie auf das Feld. Der Lärmpegel im Frankfurter Trainingszentrum nimmt weiter zu, da auch die sieben Trommler der Gastgeber mit dem Sprungball ihre Arbeit aufnehmen. Nach fünf Minuten (6:6) kommt dann auch auf dem Feld Richtung Stimmung auf. Der Frankfurter Akeem Vargas schickt Killian Hayes in fußballmanier mit einem ausgestreckten Bein auf den Boden. Während die Ulmer Bank noch mit der vermeintlichen nicht geahndeten Unsportlichkeit hadert, sorgt Grant Jerrett mit einem kraftvollen Putback-Dunk für das erste optische Highlight (8:6, 6.). Bis zur ersten Viertelpause sollen das aber die letzten Ulmer Punkte bleiben.  Beim Stand von 16:8 beendet die Sirene den ersten Spielabschnitt.

Mainhattan in Sichtweite

Zum Start ins zweite Viertel tauschen beide Teams sehenswerte Abschlüsse – ein Frankfurter Dunk, gefolgt von einer Ulmer Alley-Oop-Connection zwischen Derek Willis und Gavin Schilling – aus. Ein Signal. In der Folge bringen die Ulmer mehr Energie auf das Parkett, verlangsamen mit einer Ganzfeldverteidigung die Offensive der Frankfurter und ziehen selbst konsequenter zum Korb. Das Resultat: In der 16. Minute liegen die Ulmer wieder mit 22:24 in Front. Mit einem weiteren explosiven Dunk bringt Grant Jerrett erneut den Frankfurter Korb zum Wackeln. Und die knappe Führung hält – 31:36-Führung zur großen Pause.

Und auch nach der Pause geht’s gleich intensiv weiter. Gavin Schilling lässt es krachen. Und im Anschluss zeigt der 18-jährige Killian Hayes keinen Respekt vor Frankfurts Urgestein Robertson. Hayes klaut den Ball, Schilling punktet erneut. (33:40, 22.) Ein weiterer Ballgewinn und Punkte trotz Foul durch Patrick Heckmann machen die Ulmer Führung erstmals zweistellig (33:45, 24.) und zwingen die Frankfurter zur Auszeit. Nach einer kurzen Drangphase der Gastgeber schlagen die Ulmer aber zurück und bringen eine 43:57-Führung in die letzte Viertelpause.

Auch im letzten Abschnitt bleiben die Ulmer am Drücker. Auf Frankfurter Abschlüsse findet das Team immer wieder eine passende Antwort. Patrick Heckmann geht nach einem Fehlwurf von Derek Willis konsequent ans offensive Brett und verwandelt den Tip-in zur höchsten Führung (50:69, 35.). Doch zufrieden ist Coach Jaka Lakovic noch nicht. Nach zwei erfolgreichen Frankfurter Abschlüssen bittet er zur Auszeit – Killian Hayes zwingt darauf seinen Gegenspieler mit starker Defensive zu einem Ballverlust. Den Schlusspunkt setzt Marius Stoll in der letzten Spielminute, der sich stark durchsetzt und zum 56:77 (40.) vollendet.

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