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An der Freiwurflinie den Sieg verpasst

ratiopharm ulm unterliegt in Patras und kann nun die Runde der besten 16 EuroCup-Teams nicht mehr erreichen.

  • Monaco gewinnt und zerstört Ulmer Top16-Hoffnungen. 
  • Pechvogel Dragic: Der Slowene vergibt acht Freiwürfe.
  • Ohne Per Günther und Derek Willis.  
Die Minimalchance, das Top16 im EuroCup doch noch zu erreichen, hat ratiopharm ulm durch die Niederlage in Griechenland verpasst. Doch auch ein Sieg in einem Spiel, das bis in die Schlusssekunden knapp war (80:77, 40. Minute), hätte den Ulmern nichts gebracht, da Monaco mit 77:75 gegen Rishon LeZion gewann. Doch das zweite Ziel, nämlich die starke Leistung in Bamberg zu konservieren, haben ersatzgeschwächte Ulmer erreicht. Um sich für ihre Comeback-Qualitäten, die einen Elf-Punkte-Rückstand wettmachten, zu belohnen, fehlten ihnen der kranke Per Günther und der angeschlagene Derek Willis. Es fehlte ihnen aber vor allem das sichere Händchen von der Freiwurflinie. „Wenn du zehn von 20 Freiwürfen vergibst, ist es schwer zu gewinnen“, ärgerte sich Head Coach Jaka Lakovic über die vergebenen Chancen.  
Seth Hinrichs brachte viel Energie ins Spiel. Foto: Kostas Petsas
Im Fokus: „Wir müssen unsere Freiwürfe besser treffen und uns auf die Details konzentrieren“, hatte Lakovic schon zur Halbzeit gemahnt. Doch eines der besten Freiwurfteams im EuroCup – und in der BBL – erwischte von der 4,22-Meter-Linie einen rabenschwarzen Tag. Allein Zoran Dragic ließ acht Freiwürfe liegen (2/10). Mit insgesamt zehn verpassten Würfen (10/20) vom „Charity Stripe“ brachten sich die Ulmer um die Möglichkeit, die Partie noch enger zu gestalten bzw. zu gewinnen.  

So hatten sich die Gäste den Start nicht vorgestellt. Schon nach drei Minuten lagen die überrumpelt wirkenden Ulmer mit 10:2 im Hintertreffen. Doch in der spärlich besetzten Dimitris Tofalos Arena, in der die Anweisungen von Coach Lakovic bis in die Zuschauerränge zu hören waren, verfielen die Gäste nicht in Panik. Im Gegenteil: Mit einem coolen 11:2-Lauf brachten sie sich zurück in die Partie. Nach der ersten Ulmer Führung durch Hayes in der 6. Minute (12:13), waren es die Dreier der Griechen – vier im ersten Viertel – die den Unterschied ausmachten (22:20). 

Grant Jerrett packt seinen Gegner mit aufs Poster. Foto: Kostas Petsas
Und auch im zweiten Viertel blieben die Ulmer cool: Selbst als Hayes in der 12. Minute seine erste Pause erhielt, kam das Spiel zunächst nicht ins Stocken: Nach einem Vier-Punkt-Spiel (Dreier plus Foul) von Obst, führte ratiopharm ulm in der 13. Minute mit 27:29. Dann ließen die Griechen erstmals richtig die Muskeln spielen: Nach einem spektakulären Putback-Dunk von Octavius Ellis setzten sich die Gastgeber mit einem 13:0-Lauf ab (40:29, 15.). Es dauerte bis zur 18. Minute, ehe Grant Jerrett mit einem Jumper den Run der Griechen durchbrach. Und was in diesem Spiel möglich war, zeigten die Gäste dann mit einem 11:2-Lauf, der die Partie bis zur Halbzeit wieder eng machte (42:40).  

Nach einem schnellen Ulmer 4:0 waren es erneut die Freiwürfe, die ratiopharm ulm bremsten: Allein Zoran Dragic vergab in der 22. Minute seinen sechsten Freiwurf. Dennoch blieb die Partie weiter eng: Auf Ulmer Seite war es jetzt Seth Hinrichs, der sein Team im Spiel hielt (49:48, 26.). Und auch als Hayes sein drittes Foul kassiert hatte und ab der 27. Minute auf die Bank musste, ließen die Ulmer nicht abreißen. Den Ausgleich zum Viertelende erzielte Philipps nach einem feinen Anspiel von Hinrichs (58:58).
Killian Hayes legt den Ball hoch ab. Foto: Kostas Petsas
Als der sprunggewaltige Ellis das 63:61 erneut mit einem Putback-Dunk durch den Ring hämmerte, wähnte man sich an den ersten Run der Griechen erinnert. Doch Jerrett hatte die richtige Antwort: Ebenfalls per Dunk stellte er auf 65:64. Nach einem Obst- und einem Dragic-Dreier führte ratiopharm ulm bei noch etwas mehr als vier Minuten auf der Uhr mit 69:70. Doch die Griechen – das beste Drei-Punkte-Team des Wettbewerbs – suchten konsequent ihre Schützen und fanden sie in Lypovyy und Kaselakis (77:72). Als dann Ellis erneut fulminant dunkte, schien das Spiel vorentschieden (79:72). Doch die Ulmer suchten bis zum Ende ihre Minimalchance und verkürzten durch Jerrett 30 Sekunden vor dem Ende nochmal auf 80:77. Ein verpasster Ulmer Defensivrebound im folgenden Angriff brachte die Griechen dann zum letzten Mal an die Linie und zum 82:77-Endstand. 

O-Ton
Jaka Lakovic: „Gegen einen so physischen Gegner wie Patras haben wir zu soft gespielt. Dann sind wir zurückgekommen und waren bis zum Ende im Spiel. Neben den dummen Fehlern in der Crunchtime waren es die vergebenen Freiwürfe, die uns sehr wehgetan haben. Wenn du zehn von 20 Freiwürfen vergibst, ist es schwer zu gewinnen.“ 
Isaiah Briscoe in Action. Foto: Kostas Petsas
Und sonst? Zwei Punkte, ein Assist und ein Ballverlust in etwas mehr als zehn Minuten – die nackten Zahlen von Christoph Philipps drücken die Qualität des jungen Ulmers nur unzulänglich aus. Allein zweimal war es der 21-Jährige, der mit seinem Einsatz ein Offensivfoul aufnahm und seinem Team so den Ballbesitz sicherte. Wer Philipps in einer größeren Rolle sehen will, dem sei das ProB-Derby am kommenden Samstag empfohlen: Um 19 Uhr empfängt die OrangeAcademy die Gäste aus Oberelchingen in der Kuherghalle. Topscorer der jungen Ulmer ist übrigens Philipps, der in der ProB in 26 Minuten pro Partie knapp 16 Punkte erzielt.
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