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Große Freude nach großem Sieg

ratiopharm ulm steht im Pokal-Halbfinale und kann sich beim Sieg über Göttingen erneut auf Zoran Dragic verlassen.

  • Vier Ulmer punkten zweistellig. 
  • Killian Hayes blockt drei Würfe. 
  • Zoran Dragic mit 22 Punkten erneut Topscorer. 
Jaka Lakovic hatte man selten so emotional gesehen, wie nach dem hart umkämpften Pokal-Viertelfinal-Erfolg gegen Göttingen. Mit geballten Fäusten und strahlendem Gesicht verließ der Ulmer Head Coach die Arena, in der es sein Team gegen Ende der Partie noch einmal spannend gemacht hatte. Nach einer 15-Punkte-Führung zur Halbzeit waren die Gäste im Schlussviertel noch einmal auf vier Punkte herangekommen (72:68), ehe ratiopharm ulm mit spektakulären Verteidigungsaktionen den Halbfinaleinzug klar machte. Erst gelangen Killian Hayes zwei seiner insgesamt drei Blocks, ehe Zoran Dragic mit zwei ganz starken Aktionen die Entscheidung herbeiführte. „Es war ein großartiges Spiel. Ich freue mich sehr für meine Spieler und den Verein, dass wir ins Halbfinale eingezogen sind“, so Lakovic, der insgesamt vier Spieler mit zweistelliger Punktausbeute im Team hatte. Einer davon war Derek Willis, dem gegen seinen Ex-Club 14 Punkte und drei Rebounds gelangen. „Die Erleichterung nach dem Sieg war wirklich groß“, gestand der Big Man, der sich nicht auf einen Wunschgegner fürs Halbfinale festlegen wollte: „Es ist mir egal, ich freue mich einfach, dass wir eine Runde weiter sind.“
Per Günther freut sich über den Pokal-Halbfinal-Einzug. Foto: Harry Langer
Im Fokus: „Zoran hatte am Ende zwei starke Plays, die vielleicht entscheidend waren“, sagte Lakovic und meinte damit ein angenommenes Offensivfoul und einen Steal plus anschließenden Korbleger im Schnellangriff seines Landsmannes. Ohne Ballverlust, dafür mit 22 Punkten und jeweils drei Assists, Rebounds und Steals füllte der 30-Jährige die ihm zugedachte Leader-Rolle voll aus. Inspiriert vom Allround-Spiel des Veteranen, lieferte auch Killian Hayes eine starke Partie ab: Der Teenager stellte seinen 15 Punkten vier Rebounds, vier Assists, drei Steals sowie drei geblockte Würfe zur Seite.  
Zoran Dragic geht voran. Foto: Harry Langer
Dass dieses Viertelfinale kein Spiel wie jedes andere war, zeigte sich schon in den ersten Minuten. Mit enormem Tempo und dem Extraeinsatz, den man sieht, wenn es um etwas Besonderes geht, lieferten sich beide Teams einen Schlagabtausch auf hohem Niveau. Mit starken Trefferquoten und etlichen Highlights hielt das erste Viertel, was von der „Alles oder Nichts“-Partie zu erwarten war. Angeführt von einem Zoran Dragic auf MVP-Kurs, der 12 seiner 22 Punkte in den ersten zehn Minuten erzielte, erarbeitete sich ratiopharm ulm eine 26:21-Führung. 

Viertel zwei begann dann mit einem Highlight bzw. einem blitzsauberen Anspiel von Patrick Heckmann auf den heranfliegenden Gavin Schilling, der das 28:21 per Alley-Oop besorgte. Nach drei erfolglosen Ulmer Angriffen erlöste Andreas Obst sein Team mit einem Vier-Punkt-Spiel: Dem Dreier mit Foul ließ der Scharfschütze auch noch den Bonusfreiwurf folgen (32:24). Ein weiterer Obst-Dreier markierte dann die erste zweistellige Ulmer Führung (37:26, 15). Mit Göttingen früh in den Teamfouls nutzten die Ulmer ihre Freiwurfstärke (17/18), um ihre Führung zu verteidigen (44:31, 19.). Nachdem Dragic und Günther mit ihrem „double team“ den siebten Göttinger Ballverlust provoziert hatten, war es Willis, der mit seinen Punkten neun und zehn den Halbzeitstand erzielte (48:33). 

Killian Hayes schließt mit seiner starken linken Hand ab. Foto: Alexander Fischer
Nachdem die Gäste im zweiten Durchgang nur zwölf Punkte erzielt hatten, reichten ihnen im dritten Viertel weniger als fünf Minuten, um dieses Ergebnis zu überbieten (56:46, 25.). Dann waren es zwei unsportliche Fouls, die die ratiopharm arena in Rage brachte: Erst wurde eine harte Aktion von Schilling geahndet, dann stoppte Terry Allen einen Ulmer Fastbreak rüde. Für den Göttinger Forward war es das zweite „Unsportliche“, weshalb er nach 26 Minuten und 14 Punkten die Halle verlassen musste. Doch die Veilchen ließen sich davon nicht beeindrucken und drückten in der 28. Minute den Rückstand unter die Zehn-Punkte-Marke (64:55). In die letzten zehn Minuten ging die Partie nach einem Dreier von Mihajlo Andric beim Stand von 70:62. 

Und Andric schickte direkt einen Dreier hinterher. Als Dominic Lockhardt einen weiteren Göttinger Distanzwurf versenkte, war der Ulmer Vorsprung auf vier Pünktchen geschmolzen (72:68, 31.). Nach einem Ulmer 6:0-Lauf war es Hayes, der mit zwei starken Verteidigungsaktionen den Ton setzte: Erst blockte er Andric, dann zwang er Dylan Osetkowski mit seinen langen Armen zum Ballverlust. Doch auch nach einem weiteren Hayes-Block – an Kyan Anderson – steckten die Gäste nicht auf. Ein Dreier von Elias Lasisi stellte den Score auf 82:76. Nach einem heftigen Jerrett-Dunk übernahm Dragic: Erst nahm er ein Offensivfoul an, dann veredelte er einen Steal mit einem unfassbar lässigen Unterhandkorbleger im Fastbreak (86:76). Wenngleich den Gästen noch einmal ein Mini-Run gelang, waren es diese Dragic-Momente, die das Spiel entschieden. 
Derek Willis tankt sich durch. Foto: Alexander Fischer
O-Ton
Jaka Lakovic: „In der ersten Halbzeit sind wir als Jäger aufgetreten. Nach der Halbzeit hat Göttingen diese Rolle übernommen. Ich hatte den Eindruck, wir waren nicht mehr so aggressiv wie in den ersten 20 Minuten und haben eher versucht, den Vorsprung zu verwalten. Göttingen ist ein gutes Team und gut gecoacht. Sie wissen genau, wie sie spielen wollen und haben sich zurückgekämpft. Das verdient großen Respekt. Am Ende haben sie ihre Würfe nicht getroffen und wir konnten uns den Sieg sichern. Zoran hatte am Ende zwei starke Plays, die vielleicht entscheidend waren. Es war ein großartiges Spiel. Ich freue mich sehr für meine Spieler und den Verein, dass wir ins Halbfinale eingezogen sind.

Und sonst? Coming soon! Ausgabe #2 der OrangeZone ist im Druck und wird pünktlich zu Weihnachten ausgeliefert. Ab Mitte nächster Woche ist das 40-seitige Magazin in Ulm & Neu-Ulm kostenlos zu haben. Neben der Cover-Story über Derek Willis wartet das von der Agentur HALMA gestaltete Magazin mit einem Portrait über Grant Jerrett, einem Interview mit Thorsten Leibenath, einer Kolumne von Stefan Koch und vielen weiteren lesenswerten Inhalten auf. Das OrangeZone.Magazin erscheint seit der Saison 2009/10 und ist das einzige clubeigene Magazin seiner Art. 
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