Keymoments: Unbedingter Siegeswille trotz schwierigen Umständen
Sieben Minuten vor Ende lautete der Spielstand 80:67 und die Gastgeber schienen nichts mehr anbrennen zu lassen. Die Ulmer gaben jedoch nicht auf und in Person von Noa Essengue startete man eine beeindruckende Aufholjagd: der Youngster leitete das Comeback mit neun Punkten binnen drei Minuten ein. Ein letztendlicher 20:4 Lauf brachte in der Schlussphase den Ausgleich, sogar die Chance mit dem letzten Wurf auf den Sieg.

Keyplayer: Scorender Dauerbrenner, pure Effizienz und ein vorangehender Youngster
Justinian Jessup stand insgesamt 41 Minuten auf dem Parkett, trat mit 25 Zählern ein weiteres Mal als unermüdlicher Scorer in Erscheinung. Der Distanzschütze zeigte sich in seiner Paradedisziplin gewohnt treffsicher, verwandelte fünf seiner zehn Versuche von jenseits der Dreipunktelinie. Zudem runden fünf Rebounds, vier Assists und ein Steal eine Top-Performance ab. Ein Effizienzwert von starken 32 unterstreichen das zusätzlich. Die Scoringlast verteilte sich aber auch zu großen Teilen auf die Schultern des jungen Franzosen. Noa Essengue fungierte als Initiator und Anführer der Aufholjagd, am Ende kam der Forward auf 21 Punkte, blieb dabei makellos von der Freiwurflinie (8/8). 

Spielverlauf
Die Uuulmer legten offensiv einen fulminanten Start hin, erspielten sich mit viel Tempo und ansehnlichem Teambasketball herausragende Abschlussmöglichkeiten. Somit sprangen nach etwas mehr als knapp drei gespielten Minuten zehn Punkte heraus (3er 2/2). Aber auch die Gastgeber drückten in der Offensive permanent auf das Gaspedal. Allen voran in der Zone gelang dem Team rund um Defensivass Karim Jallow zunächst keinen Zugriff (6/6). Höhere Intensität an beiden Defensivseiten ließ die Offensiven zwischenzeitlich etwas abkühlen, aber in den letzten Minuten entzündete sich nochmals das Offensivfeuerwerk – beide Teams feuerten aus jeder Lage erfolgreich und eröffneten sogar einen Einminütigen Dreiercontest: erst versenkte Plummer einen Catch-and-Shoot-Dreier, dann trafen die Hausherren und dies wiederum konterte Justinian Jessup mit einem wilden Buzzerbeater von Jenseits der Dreipunktelinie – allerdings einen Hauch zu spät (25:22, 10.). Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase im zweiten Spielabschnitt übernahm Podgorica mit einem ersten nennenswerten Scoringlauf (7:0) die Spielkontrolle. Nach einer Auszeit von Head Coach Ty Harrelson erlangte das Team in der Offensive erneut Betriebstemperatur, zwei erfolgreiche Würfe von außen (Herkenhoff und Jessup) untermauerten das auf Anhieb (42:39, 18.). Auch diesmal zeigten sich beide Offensiven in der letzten Minute brandgefährlich – 28 Sekunden vor der Pause glich Justinian Jessup, der in dieser Phase eine tragende Rolle einnahm (13 Pkt.), nach langer Zeit die Partie aus. Jedoch gehörte das letzte Wort vor dem Seitenwechsel den Hausherren, die erneut in Korbnähe erfolgreich abschlossen (44:42, HZ.).

Beide Teams kamen mit viel Energie aus der Kabine und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Allen voran ein Uuulmer fühlte es in dieser Phase besonders: Youngster Noa Essengue stellte mit schnellen acht Zählern und der vollen Palette an Scoring (ein Dreier, ein And-One-Play und auch ein Zirkuswurf fehlte nicht) auf die erste orangene Führung seit der dritten Spielminute. Das Team konnte das Momentum in der Folge jedoch nicht nutzen und Podgorica antwortete mal wieder, diesmal jedoch mit einem 13:0 Lauf (70:62, 30.). Auch im Schlussviertel hielt der Lauf an – den viertelübergreifenden 19:2 Lauf beendete Nelson Wiedemann mit einem ansatzlosen Dreier aus dem Dribbling. Ein unsportliches Foul der Gastgeber öffnete nochmals die Tür und die Uuulmer verkürzten mit einem eigenen 10:2 Lauf auf lediglich fünf Punkte (82:77, 37.). Co-Kapitän Herkenhoff setzte den in der Ecke freistehenden Isaiah Roby in Szene, der von dort die Führung einbrachte. Die Führung hielt allerdings nicht lange Bestand und bei Gleichstand gehörte der letzte Ballbesitz den Ulmern. Diese Chance blieb ungenutzt, somit war es Zeit für die Overtime. In der Verlängerung gelang es keinem Team davon zuziehen und erneut kam es auf die letzte Spielminute an: Podgorica traf wenige Sekunden vor Ende den spielentscheidenden Wurf von außen, die anschließenden zehn Sekunden reichten den Ulmern nicht aus um das Spiel erneut auszugleichen.

Orange Mixed-Zone
Head Coach Ty Harrelson: „Wir haben gegen eine aggressive Defensive auswärts 100 Punkte erzielt. Leider haben wir uns in wichtigen Situation sowohl offensiv als auch defensiv zu viele Fehler geleistet. Aber ich bin sehr stolz auf die Jungs, sie sind von einem zweistelligen Rückstand im letzten Viertel zurückgekommen und haben es noch in die Verlängerung geschafft - das hat unseren Charakter gezeigt. Nun gilt es die Niederlage zu verdauen und sich auf die anstehende Partie in Berlin zu fokussieren.“