Keyplayer: Ein Schütze wie aus dem Lehrbuch
Alfonso Plummer brauch nicht viel um von jenseits der Dreipunktelinie abzudrücken. Erneut schlängelte sich der Guard um Kollegen und Gegenspieler, um sich für eine Millisekunde Platz zu verschaffen. Am Ende tauchen wieder mal vier erfolgreiche Dreier und eine hochprozentige Trefferquote von 50% im Statistikbogen auf – mit 18 Punkten avancierte Plummer einmal mehr zum Topscorer der Ulmer. 

Spielverlauf
Nach den ersten drei Minuten zeigten sich die Ulmer defensiv diszipliniert und konzentriert, erlaubten dem Spitzenreiter aus Istanbul kaum offene Abschlusssituationen. Am offensiven Ende war zwar die Trefferquote noch ausbaufähig, aber man dominierte das Geschehen unter den Brettern. Das führte nach wenigen Minuten bereits zu neun Rebounds, darunter drei am offensiven Korb - die Gäste hingegen wiesen zu diesem Zeitpunkt lediglich drei auf. Diesen Vorteil konnten die Ulmer zunächst jedoch nicht nutzen und so entwickelte sich in der Anfangsphase ein ausgeglichenes Duell. Auch in der Folge stach der Kampfgeist und das Durchsetzungsvermögen der Orangenen heraus: weiterhin gelang aufgrund der richtigen Gangart ein Rebound nach dem anderen (7 OR), was dauerhaft zweite Wurfchancen und den ersten Scoringrun (6:0) bedeutete (16:10, 9.). Der Wurf von außen spielte bislang auf beiden Seiten keine Rolle – zwei Sequenzen in Serie generierte Philipp Herkenhoff durch ein erfolgreiches Pick&Pop einen offenen Wurf von außen, versenkte beide Male und eröffnete den Dreierregen: Scharfschütze Alfonso Plummer traf unmittelbar danach einen weiteren, ebenfalls aus dem Catch&Shoot und stellte auf die bisher höchste Führung der Partie (25:17, 13.). Anschließend fand Istanbul allmählich den eigenen Offensivflow, stellte die Ulmer Defensive nun häufiger vor Herausforderungen und glich mit einem Dreipunktewurf sogar aus. Auch die defensive Intensität stieg an, womit der Ulmer Rhythmus erstmal abhanden ging und die passende Antwort dementsprechend ausblieb. Somit gehörten die letzten Aktionen ebenfalls den Gästen, die mit einem 7:2 Lauf in 75 Sekunden für den Halbzeitstand sorgten (HZ, 36:41).

Der zweite Durchgang startete mit einem offenen Schlagabtausch: beide Teams kamen in ihren ersten Ballbesitzen zu Zählbarem, drückten dabei ebenfalls ordentlich auf das Gaspedal. Danach stockte es jedoch in den Offensivgetrieben – die Türken suchten in dieser Phase vermehrt den Abschluss aus dem Lowpost, was die Ulmer nach und nach besser verteidigten. Allerdings kühlten die Scharfschützen um Justinian Jessup und Co. aus dem Dreierbereich etwas ab, was das Team veranlasste mehr Abschlüsse aus der Mitteldistanz und in der Zone zu forcieren. Es ist wohl kein Geheimnis, dass Guard Plummer ein absoluter Vollblutschütze ist, der trotz all den Umständen und Fakten fleißig von außen feuerte und das mit Erfolg: der Puerto-Ricaner verwandelte seinen bereits dritten Dreier und verkürzte auf lediglich zwei Punkte (30. 52:54). Von der Freiwurflinie besorgte Marcio Santos den zwischenzeitlichen Ausgleich, bis die Türken mit viel Physis in der Zone mit einem 9:2 Lauf erneut davonzogen. Ein erfolgreicher Korbleger von Jessup brachte knapp drei Minuten vor Ende das Team nochmals auf drei ran, was nochmals für Hoffnung in der Arena sorgte. Ein darauffolgender Scoringrun der Gäste besiegelte letztendlich die erste Niederlage auf heimischem Parkett.

Orange Mixed-Zone
Head Coach Ty Harrelson: „Gratulation an Istanbul, sie haben heute gezeigt, warum sie Tabellenführer sind. Es war positiv, dass wir unsere Turnover limitieren konnten und das Rebound-Duell gewonnen haben. In der Crunchtime haben sie gut verteidigt, was dazu geführt hat, dass wir wichtige Würfe nicht treffen konnten.“