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Gemeinsam an alle denken!

ratiopharm ulm ruft in Zeiten der Corona-Krise zu Solidarität und Besonnenheit auf.

Bei einem Pressegespräch mit Geschäftsführer Andreas Oettel und Head Coach Jaka Lakovic informierte der Club die regionalen Medien am Freitagnachmittag über die aktuelle Situation und die Auswirkungen der Spielunterbrechung in der easyCredit BBL und im Amateur-Bereich. Im Folgenden werden die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.  

Andreas Oettel (Geschäftsführer) 

Über die Spielunterbrechung in der Bundesliga:
Was das bedeutet kann ich nicht sagen, weil ich es heute nicht abschätzen kann. Im Moment verändert sich die Situation nicht nur täglich, sondern quasi stündlich. Die Dynamik nimmt so rasant zu, dass wir eine Entwicklung nicht abschätzen können. Für einen Sportclub ist es substantiell bis existenziell.
 
Über die dringlichsten Fragen:

Das Telefon klingelt permanent. Ich war sehr positiv überrascht, dass alle aber zuerst fragen, wie es einem geht – die Menschlichkeit steht hier klar im Vordergrund. Natürlich gibt es auch wirtschaftliche Fragen, aber hier geht es mehr um Prävention. Auch ob der Spielbetrieb weitergeht und ob es einen Deutschen Meister gibt, steht gar nicht im Vordergrund.

Über die Situation der Profi-Mannschaft:
Wir haben einige Zeit damit verbracht, darüber nachzudenken, was wir mit unseren ausländischen Profis machen können. Wenn ein amerikanischer Spieler sich bei seiner Familie sicherer fühlt, dann müssen wir es ihm zugestehen. Wir haben unseren Profis kein Reiseverbot auferlegt. Es gibt Spieler, die darüber nachdenken auszureisen, es gibt aber auch Spieler, die sich hier sicherer und besser versorgt fühlen. Egal wo sich unsere Spieler befinden, wir wissen wo sie sind – wir stehen mit allen in ständigem Kontakt. Darüber hinaus haben alle Spieler einen Maßnahmen-Katalog zur Gesundheitsprävention und auch zum Erhalt des Fitnessstandes erhalten und sind darüber informiert, dass sie auf Abruf stehen. 
Andreas Oettle muss viele Herausforderungen meistern. Foto: Harry Langer
Über die Vertragssituation:
 Vertrag ist Vertrag – so wie bei jedem Arbeitnehmer auch. Der Club wird ab kommenden Montag befristet in Kurzarbeit gehen. Die Mitarbeit reduzieren also auf 60 Prozent. Ich war sehr begeistert, dass sich alle Mitarbeiter gestern dazu freiwillig bekannt haben. Es war sofort ein Verständnis für unsere Situation da. Und es ist ein deutliches Zeichen der Mitarbeiter, dass sie sich für den Club einsetzen. Sportler können allerdings nicht in Kurzarbeit gehen. Die sind von der Regelung ausgeschlossen. Hier gibt es derzeit keine staatliche Hilfe. Wir haben einige Spieler, die auch längerfristige Laufzeiten haben. 

Über die Möglichkeit von „Geisterspielen“
In der aktuellen Situation sind wir ja gar nicht in der Lage drüber entscheiden zu können. Grundsätzlich ist Sport für Menschen da, warum sollten wir also ohne Zuschauer spielen? Deswegen machen Geisterspiele keinen Sinn. Das ist für mich keine wirtschaftliche Überlegung, sondern eher eine Sinnfrage.

Über mögliche Rückerstattungen gegenüber Fans, Partnern und Dienstleistern:
Die wirtschaftliche Frage steht bei uns derzeit nicht im Vordergrund. Ich kann die Frage danach verstehen – die kommen nicht nur von Fans, sondern auch von Sponsoren, Dienstleistern und Mitarbeitern. In der derzeitigen Phase ist es aber schwer pauschal zu sagen, was wir zuerst bedienen sollen. Wir wollen als Club alles tun, was wir können – egal ob wir das müssen oder nicht. Daher können wir uns dieser Thematik erst endgültig widmen, wenn wir wissen, wie es weitergeht.

Über die Fortsetzung des Spielbetriebs:
Wir haben eine große Verantwortung gegenüber allen und vor allem den Risikogruppen. Deswegen haben wir uns auch bewusst dazu entschieden, den Spiel- und Trainingsbetrieb im Jugendbereich einzustellen. Wir wollen hier bewusst kein Risiko eingehen und die Übertragungswege in unserer Basketballfamilie zu gut wie möglich eindämmen.
Grundsätzlich sind wir als Liga in der Lage, einen Spielbetrieb bis Mitte Juni durchzuführen. Jedes Team müsste theoretisch bis zum Playoff-Ende mit Basketball planen. Sollte sich die Lage also zeitnah entspannen, dann sind wir als Liga in der Lage einen Spielbetrieb durchzuführen.
Jaka Lakovic ist besorgt über die aktuelle Situation. Foto: Harry Langer
Jaka Lakovic (Head Coach) 

Über die Spielunterbrechung:
Es gibt in dieser Situation keine gute Entscheidung. Wenn ich nur über den professionellen Sport spreche, ist jede Entscheidung schlecht. Dass die Liga bis auf weiteres ausgesetzt ist, ist nicht gut für uns. Aber am Ende des Tages müssen wir verstehen, dass die Menschen und ihre Gesundheit das Wichtigste für uns sein müssen. In diesem Fall geht es um die Gesundheit unserer Spieler, Mitarbeiter und deren Familien. 

Über die Reaktion der Mannschaft:
 Es ist wirklich eine schwierige Situation, die so noch niemand erlebt hat. Die Spieler haben verstanden um was es geht, welche Dimension das Corona-Virus hat. Jeder respektiert die Situation. Die Familien einiger Spieler sind weit weg, sie machen sich Sorgen um sie. 

Über die Trainingssituation:
Bis Montag haben alle frei, dann treffen wir uns und sehen, was möglich ist. Wir werden uns um Trainingsmöglichkeiten kümmern, uns dabei aber strikt an die Anweisung des Clubs und der Gesundheitsbehörden halten. Wir müssen uns genauso an die Regeln halten wie jeder andere auch. Wenn das heißt, wir müssen zuhause bleiben, dann tun wir das. Wir gehören alle zusammen und verhalten uns auch so. 

Über seine erste Saison als Head Coach:
Wenn man sich anschaut, was wir in diesem Jahr schon alles erlebt haben, dann reicht das wahrscheinlich für drei Saisons. Die Situation ist momentan vielleicht frustrierend, aber es ist wichtig, dass wir uns da gemeinsam durchkämpfen. Meine Coaching-Karriere ist dabei das Unwichtigste überhaupt. Grundsätzlich bin ich sehr glücklich darüber, wo ich bin. Ich denke, Ulm ist der perfekte Platz für mich. Ich hoffe, wir finden bald eine Lösung für die aktuelle Situation. 

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