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Größer als Sieg und Niederlage

Bei der offiziellen Eröffnung des OrangeCampus würdigen die Stadtoberhäupter und die Sportministerin das Projekt und stellen die beeindruckenden Möglichkeiten für die Zukunft heraus.

Am Freitag, den 18. September um 12 Uhr mittags war es soweit: Nach einer 20-monatigen Bauzeit und jahrelanger Vorplanung wurde der OrangeCampus von der baden-württembergischen Kultus- und Sportministerin Dr. Susanne Eisenmann, sowie dem Ulmer Oberbürgermeister Gunther Czisch und Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger feierlich eröffnet. Pünktlich zu Beginn der Festreden tauchte dann auch die Sonne hinter den Wolken auf und verlieh dem historischen Tag den verdienten Glanz. Und glänzend war auch das Zeugnis, das die Laudatoren dem Nachwuchsleistungszentrum ausstellten. Hatte sich Lob und Anerkennung zunächst wie ein „orangenes Band“ durch die Ansprachen gezogen, wurde im Anschluss tatsächlich eine orangefarbene Banderole zur Eröffnung durchtrennt. 
Gunter Czisch sieht im OrangeCampus einen Ort der Begegnung. Foto: Harry Langer
„Am Anfang stand eine gehörige Portion Mut – eine der wesentlichsten Säulen im Sport und auch bei diesem Projekt“, sagte Katrin Albsteiger und brachte anschließend die Männer ins Spiel, ohne die es den OrangeCampus nicht gäbe. „Es bedarf Personen, die das Projekt antreiben. Beim OrangeCampus waren es Dr. Thomas Stoll und Andreas Oettel. Ohne diese beiden Antreiber wären wir heute nicht hier“, so die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin. Dr. Susanne Eisenmann stellte in ihrer Rede die Hingabe heraus, mit welcher der Verein seiner gesellschaftlichen Rolle nachkommt. „Hier ist so viel mehr entstanden als ein Nachwuchsleistungszentrum – ein Ort für Jedermann. Der OrangeCampus bildet für den Leistungssport einen perfekten Rahmen, lässt aber auch Raum für so wichtige Themen wie Inklusion. Kinder und Jugendliche erfahren hier einen Zugang zum Sport, unabhängig vom Leistungsstand“, so die Sportministerin. Mit seiner Anmerkung, „dass wir es uns nicht immer einfach gemacht haben“, verwies dann Gunter Czisch auf die langwierigen politischen Diskussionen, die die siebenjährige Entstehungsgeschichte begleiteten. „Aber wir haben uns – der Club, der Verein und die Städte – zusammengerauft. Und wir haben ein sehr großes Interesse daran, dass das Projekt auch erfolgreich wird“, so der Ulmer Oberbürgermeister. 

„Die Erfüllung eines Traums.“ Dr. Thomas Stoll

Dann war es an Andreas Oettel und Dr. Thomas Stoll das Projekt einzuordnen, das für die Clubgründer die „Erfüllung eines Traums“ (Stoll) ist. In seiner emotionalen Ansprache wollte Andreas Oettel nicht auf die Risiken eingehen, die die Kommunikation über den OrangeCampus häufig begleiteten. „Der BBU ’01 e.V. konnte inzwischen über 1,7 Millionen Euro an Spenden einsammeln. Trotzdem sind wir noch nicht am Ziel. Unser Ziel ist erst erreicht, wenn unser Verein wieder schuldenfrei ist“, so der Vereinsvorstand und Finanzexperte. „Geld ist aber nicht alles“, so Oettel. „Ich möchte viel lieber über die Chancen sprechen, die wir hier haben, um gesundheitliche und gesellschaftliche Risiken zu minimieren. Der OrangeCampus bietet vielerlei Möglichkeiten, einen gesellschaftlich relevanten Beitrag zu leisten.“
Susanne Eisenmann und Katrin Albsteiger sind begeistert - Andreas Oettel so wieso. Foto: Harry Langer
Abschließend betrat ein sichtlich gerührter Dr. Thomas Stoll die Bühne, der die Bedeutung der neuen Clubheimat so beschrieb: „Wenn man so einen Tag wie heute erleben darf, macht einen das sehr stolz. Der OrangeCampus ist viel größer als die Frage, ob man am Wochenende gewinnt oder verliert. Denn hier ist etwas entstanden, das Bestand haben wird.“

Im Anschluss an die Ansprachen wurden die mehr als 250 geladenen Gäste in Kleingruppen durch das Gebäude geführt. Was Sportdirektor Thorsten Leibenath den Ex-OBs Ivo Gönner (Ulm) und Gerold Noerenberg (Neu-Ulm) zeigte, kann am Wochenende auch die Ulmer und Neu-Ulmer Öffentlichkeit erkunden. Bereits am Freitagvormittag hatten sich über 1.000 Menschen für die Führungen angemeldet.  
Dr. Thomas Stoll vor der Erfüllung seines Traums. Foto: Harry Langer

Stimmen zur Eröffnung

 Dr. Susanne Eisenmann (Kultusministerin Baden-Württemberg)
„Ein Gebäude lebt, wenn Menschen es beleben. Das Konzept hier ist beeindruckend. Ich möchte mich beim Verein für die zahlreichen Kooperationen, auch mit örtlichen Schulen, bedanken. Das bedarf vieler Mühen, die hier nicht gescheut werden. Und dafür bedanke ich mich sehr.“
Gunter Czisch (Oberbürgermeister Ulm)
„Wenn ich mir diesen Ort so anschaue, dann stelle ich fest, dass er Heimat geworden ist für die Profis und den Nachwuchs. Aber auch, dass dieses Grundstück ein Ort der Begegnung geworden ist.“
Katrin Albsteiger (Oberbürgermeisterin Neu-Ulm)
„Der OrangeCampus ist ein Aushängeschild für die Region, für das Land – wohlmöglich auch international. Es ist egal, woher jemand kommt. Der OrangeCampus bringt Kulturen zusammen, verbindet – hier sind alle gleich.“
Dr. Thomas Stoll (Vorstand BBU ‘01)

„Als Sportler versucht man immer und immer wieder unmögliche Dinge. Man sucht nach Lösungen – Fehler sind Teil des Spiels. Die Suche nach Perfektion ist aber schwierig. Man kann ein perfektes Spiel machen, aber trotzdem verlieren. Das interessiert im Nachhinein niemanden mehr. Die Suche nach Perfektion, die wir als Sportler haben, ist nicht immer einfach zu handeln. Der Bauprozess war ebendiese Suche nach der Perfektion. Und als ich den OrangeCampus nach der Fertigstellung zum ersten Mal betreten habe, musste ich feststellen – er ist perfekt.“
Andreas Oettel (Vorstand BBU ‘01)
„Rund 20 Jahre lag dieses Grundstück an der Donau brach. Ich kann mich erinnern, wie wir mit den ehemaligen OBs beider Städte über mögliche Standorte gesprochen haben. Dass uns dieses Grundstück vorgeschlagen wurde, hätten wir nicht erwartet. Auch deswegen möchte ich mich stellvertretend für den gesamten Verein bei den ehemaligen Stadtvorständen, den aktuellen Oberbürgermeistern sowie beiden Stadträten für die herausragende Unterstützung bedanken.“
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